Alaa geht jetzt ihren eigenen Weg

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04. November 2025
Geflüchtete Frauen brauchen Chancen und Unterstützung bei der Integration – für sich selbst und für ihre Kinder.

Hoffnungsträgerin Alaa mit Aurelia und Nirmala 2024 im Kindergarten

Alaa erzählt: „Ich heiße Alaa, bin 36 Jahre alt, bin verheiratet und habe zwei Kinder. Ich bin seit 2015 mit meiner Familie in Österreich, also seit 10 Jahren. Mein jüngeres Kind, Selena, ist 2015 schon hier geboren - eine echte kleine Österreicherin. Seit drei Jahren können mein Mann und ich hier regulär arbeiten. Davor nicht, weil unser Asylverfahren so lange gedauert hat. Für mich ist jetzt alles gut hier, besonders seit meine Kinder in die richtigen Schulen gehen und gut betreut sind. Das betrifft insbesondere meinen Sohn Modi. Er ist 13 Jahre alt und Autist. Modi braucht viel Betreuung. Aber er geht jetzt in eine gute Schule und kann auch schon viel besser sprechen. 

Ich arbeite und betreue meine Kinder. Immer wieder denke ich auch über meine berufliche Zukunft nach

Ich arbeite an drei bis vier Tagen in einer kleinen Greisslerei. In der Zeit, wo ich dort arbeite, führe ich das Geschäft auch ganz allein. Ich kenne viele der Kund:innen und alle Menschen dort sind sehr nett.

Seit ich arbeite, bin ich viel selbständiger geworden

Seit ich arbeite, bin ich viel selbständiger geworden, ich kann jetzt auch auf Deutsch telefonieren, regle alle Dinge des Alltags selbst, ganz ohne meinen Mann Ahmad. Seit meine Kinder gut betreut sind, kann ich nachdenken über meine berufliche Zukunft. Bis jetzt passt es aber ganz gut, dass ich in der Greisslerei arbeiten kann. Sie ist ganz nach von zuhause, und ich kann im Notfall auch schnell zu meinen Kindern laufen.

Vor einem Jahr habe ich bei der Diakonie ein Praktikum als Assistentin in einem Kindergarten gemacht. Ich habe viel davon profitiert. Besonders von der Arbeit in der inklusiven Gruppe. Hier gibt es einen Pädagogen, der eine Ausbildung für die Begleitung von Kindergarten-Kindern mit Behinderungen hat. Von ihm konnte ich lernen, was ich mit meinem autistischen Sohn Modi noch besser machen kann.

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Ein Tag mit Alaa

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Hoffnung ist wie ein Lächeln. Sie ist ansteckend. Aurelia und Nirmala, begleitet von Alaa seit 2024. / © Severin Wurnig / Identum

Was muss passieren, damit Integration gelingt und geflüchtete Menschen wie Alaa schnell auf eigenen Beinen stehen können?

Die Arbeitsmarktintegration Geflüchteter dauert oft lange – weil sie, wie Alaa, viele Jahre auf ihre Chance warten müssen. Bis zur Asylanerkennung sind sie in staatlichen Quartieren (Grundversorgung) untergebracht und dürfen kein Geld verdienen.

Auch Zugang zu Deutschkursen bekommen sie oft erst dann, wenn sie einen Schutzstatus haben. Dann aber, ab dem Tag der Asylanerkennung, tickt die Uhr. Dann gilt es, innerhalb von vier Monaten auf eigenen Beinen zu stehen: Wohnung mieten, Deutsch lernen und Arbeit finden.

Als Diakonie setzen wir uns dafür ein, dass Geflüchtete Integrationshilfen bekommen – ab dem ersten Tag. Denn um sich erfolgreich integrieren zu können, brauchen sie Unterstützung.

Wichtig ist ein System, für individuelle Betreuung und Unterstützung. Geflüchtete sollen von Integrations-Coaches begleitet und in die für sie passenden Integrationsangebote vermittelt werden: von Deutschkursen ab Zulassung zum Asylverfahren über individuelle Integrationsvereinbarungen, Beratung für Eltern und Integrationshilfen für Kinder.

Bis hin zur Möglichkeit, bereits in der Grundversorgung Geld zu verdienen. Statt Wohnheimen und abgelegenen Quartieren mit schlechter Verkehrsanbindung braucht es Wohnformen, die es möglich machen, selbständig zu leben, zu lernen und zu arbeiten.

Eine Kindergärtnerin und ein Kind lachen miteinander.
Hoffnung ist wie ein Lächeln. Sie ist ansteckend. Matteo, begleitet von Claudia seit 2019. / © Severin Wurnig / Identum

Hoffnung braucht dein Ja

Gerade in Zeiten von Krisen möchte die Diakonie das weitergeben, was ermutigt und trägt: Hoffnung. Hoffnung ist wie ein Lächeln – sie steckt andere an.

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