Matteo gibt die Richtung an

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20. November 2022
Claudia begleitet Matteo seit 2019. Hoffnungsträgerin und Diakonie-Mitarbeiterin Claudia erzählt über ihren Alltag mit Hoffnungsträger Matteo.

„Das will ich und das kann ich.“

Der Matteo ist bei uns im Kindergarten, seit er ein Jahr ist. Er kommt schon mit dem Bus um 7:20 Uhr. Ich bin im Frühdienst und da ist Matteo dann bei mir. "Bus" - das ist auch eines seiner Lieblingswörter. Sein allerliebstes Wort ist aber "nein", gefolgt von "ja", "Mama", "Papa" und "Bus".

Einmal, da hat der Matteo meine Hand genommen – da hat er so eine Kraft in den Armen, er zieht dich wirklich so in die Richtung wie er will, da kannst du gar nicht aus, weil er so eine Kraft einsetzt. Der weiß schon, was er will. Und es auch gut, dass er endlich sagen kann, „das will ich und das kann ich“. Das ist eine Entwicklung. Das hat er früher nie können. Jetzt gibt er die Richtung an.

Aufmerksam und feinfühlig

Matteo lebt mit Cerebralparese. Das ist eine frühkindliche Schädigung des Gehirns, die mit teilweise starken motorischen Einschränkungen einhergeht. Probleme gibt es wenige mit dem Matteo. Er hat Phasen gehabt, wo er immer so an einer Person gehangen ist. Das war schwierig. Zum Beispiel, wenn er im Krankenhaus war. Da hat er viel emotionale Zuwendung und Sicherheit gebraucht. Im Krankenhaus hat er viele Bezugspersonen gehabt - da kommt die Ärztin, dann wieder ein Therapeut und so. In der Zeit danach hat Matteo diese Bezugspersonen gesucht. Aber generell gibt es mit dem Matteo sehr wenige Probleme. Er zeigt uns, was er haben will, er ist ein sehr offenes Kind. Aber er ist auch aufmerksam und feinfühlig. Wenn er merkt, dass ein Kind weint, kommt er sofort trösten.

Hoffnung bedeutet für mich, darauf zu vertrauen, dass alles gut wird - zuversichtlich und positiv der Zukunft entgegensehen. 

Claudia begleitet Matteo seit 2019

Hoffnung bedeutet für mich, darauf zu vertrauen, dass alles gut wird - zuversichtlich und positiv der Zukunft entgegensehen. Und wie die Kinder mit und ohne Behinderungen unbefangen aufeinander zu gehen. Das zeigt, dass wir im Kindergarten einiges richtig machen. Hoffnung bedeutet zum Beispiel eine gute Entwicklung für ein selbstständiges Leben, wie beim Matteo. Er wechselt von einer sehr kleinen Gruppe mit Kindern mit Behinderung in eine Inklusionsgruppe. Ich denke, er wird in seinem Leben einmal sehr gut zurechtkommen.

Claudia begleitet Matteo seit 2019.

Eine Kindergärtnerin und ein Kind lachen miteinander.
Hoffnung ist wie ein Lächeln. Sie ist ansteckend. Matteo, begleitet von Claudia seit 2019. / © Severin Wurnig / Identum

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