Wenn Kinder ihre Eltern pflegen, brauchen sie Unterstützung. Johanniter und Diakonie begleiten Kinder und Jugendliche mit pflegebedürftigen Angehörigen.

Kinder, die ihre Eltern pflegen, brauchen Unterstützung

Pflegende Kinder erleben oftmals keine unbeschwerte Kindheit. Sie rutschen in die Rolle des Erwachsenen und übernehmen häufig Verantwortung, die nicht altersadäquat ist. In Österreich gibt es rund 42.700 Kinder und Jugendliche, die Angehörige pflegen! 

Du kümmerst dich um ein krankes Familienmitglied? Du hilfst im Haushalt, beim Einkaufen, Duschen und Anziehen? Du begleitest zum Arzt oder zu Behörden, du verabreichst Medikamente? Du kümmerst dich um deine Geschwister und vieles mehr? 

superhands, eine Initiative der Johanniter als Partner der Diakonie, sind für pflegende Kinder und Jugendliche in Österreich Ansprechpartner:innen und Anlaufstelle. 

superhands bietet Hilfe und Rat, kostenlos und anonym, telefonisch und online.

Ich bin einfach in diese Rolle hineingerutscht. Für mich war es selbstverständlich, dass ich mich nach der Krebserkrankung meines Vaters um ihn kümmere und meine Mutter unterstütze. Ich wechsle Verbände, klebe Schmerzpflaster, verabreiche Medikamente und helfe im Haushalt.

Nadine M., 15 Jahre

Wenn Kinder zu Pflegenden werden

Kinder und Jugendliche haben eine Kindheit ohne Pflegeverantwortung verdient. Das Durchschnittsalter der Kinder liegt bei zwölf Jahren, 70 Prozent sind Mädchen. Die psychische Belastung oder Erkrankung eines Elternteils kann auch das Kind vor große Herausforderungen stellen. Manchmal leidet es unter Ängsten und Schuldgefühlen, fühlt sich alleingelassen oder übernimmt zu viel Verantwortung. Zudem steigt das Risiko, später selbst zu erkranken. 

Die Diakonie pocht deshalb auf den Ausbau von Pflegedienstleistungen, um besonders pflegende Kinder und Jugendliche zu entlasten.