Hier bieten wir Ihnen Fürbitten für Gottesdienst, Andacht, Konfirmationsunterricht oder Ihren Hauskreis an.

Aktuelle Fürbitten

Briefe des Herzens

Fürbitte für den 20. Sonntag nach Trinitatis, 13. Oktober 2024

Ist doch offenbar geworden, dass ihr ein Brief Christi seid durch unsern Dienst, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln der Herzen.
2. Korinther 3,3 (aus der Perikope für die Predigt am 13.10.2024)

Ewiger Gott,
du hast dazu ausgerüstet,
mit unseren Herzen zu wissen,
was gut ist.
Und dennoch passiert so viel Böses.
Wir brauchen Mut und Kraft,
diesen Widerspruch auszuhalten.  
Wir bitten dich um Einsicht und Weisheit für dein Wort,
das wir halten wollen,
auch, weil wir wissen, dass du bei uns Antwort suchst auf dein Wort.

Wir bitten dich vor allem darum,
mit unserer Liebe zum Leben, das du uns geschenkt hast,
den Blick ins Weite nicht zu verlieren -
den Blick für die anderen,
für unsere Schwestern und Brüder in anderen Teilen der Welt.

Erbarme dich der Menschen im Libanon, im Sudan und in der Ukraine.
Sie leiden in diesen Tagen besonders unter den Kriegen in ihren Regionen.
Sie haben ihr Obdach verloren, sie haben nichts zu essen, sie spüren die Bedrohung und die Not so direkt wie niemand anders.
Segne die, die helfen und die, die in diesen Situationen wagen,
für friedliche Lösungen einzutreten.
Liebe üben – das gilt nicht nur in unseren Grenzen.
Mach uns weit in unseren Köpfen und in unseren Herzen, die nicht aus Stein sind,
damit aus unserer Dankbarkeit und Demut die Tat wächst.

Fürbitten Archiv

Für alle, die in Not sind - besonders durch Hochwasser oder Dürre

Fürbitte für den 17. Sonntag nach Trinitatis, 22. September 2024

Überschwemmungen in Europa, West- und Zentralafrika
Wir beten für die Menschen, deren Häuser und Felder überschwemmt wurden,
in Europa und in großen Teilen West- und Zentralafrikas.
Du siehst das Entsetzen und die Verzweiflung der Betroffenen.
Wir bitten Dich: Stärke die Menschen in den Flutgebieten an Leib und Seele.
Hilf ihnen, einander beizustehen und Leben zu retten.
Sei bei denen, deren Angehörige, Freundinnen und Freunde
durch die Gewalt des Wassers getötet wurden.
Steh ihnen in ihrer Trauer bei und lass sie Trost und Halt finden.
Segne die Helferinnen und Helfer, die unermüdlich zupacken.
Hilf uns, dass wir als Menschheit zusammenstehen
und die Probleme des Klimawandels gemeinsam bewältigen.

Dürre in Südafrika
Wir beten für die Menschen in Südafrika, die unter extremer Dürre leiden.
Die Nachrichtensender melden,
dass dort fast 70 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen sind,
weil die Ernten ausfallen und das Vieh verdurstet.
Während die einen im Wasser versinken,
zerfällt den anderen ihre Heimaterde unter ihren Füßen
und rinnt als Staub durch ihre Finger.
Wir bitten Dich: Sei bei den Hungernden in den Dürregebieten.
Steh ihnen bei, wenn sie versuchen Trinkwasser zu finden und zu nutzen.
Segne die Arbeit der Hilfsorganisationen,
die mit Nahrung und Medizin Menschenleben retten.
Vereine uns in weltweiter Solidarität,
dass wir die Probleme des Klimawandels gemeinsam angehen.
Ermutige uns zu tiefgreifenden klugen Veränderungen,
die unsere Erde bewahren und menschenwürdiges Leben ermöglichen.
 

Hungersnot im Sudan

Fürbitte für den 16. Sonntag nach Trinitatis, den 15.09.2024

Wir beten für die Menschen im Sudan,
die immer weiter unter Krieg und Hunger leiden.
Du siehst, wie sich besonders im Norden die Lage verschlechtert,
weil der Zugang für Hilfsgüter versperrt wird
und Elend und Not um sich greifen.
Wir hören erschüttert, dass durch die Unterernährung im Sudan
mehr und mehr Säuglinge und Kleinkinder sterben
und dass eine Hungerkatastrophe droht.

Wir bitten dich:
Erweiche die Herzen der Anführer der Konfliktparteien,
damit sie ihren humanitären Verpflichtungen nachkommen.
Gib den Helferinnen und Helfern Kraft und Ideen,
wenn sie auch auf abgelegenen Wegen Rettungsgüter verteilen.
Behüte die Menschen im Sudan in den Wellen der Trauer um ihre Toten
und sei bei ihnen im täglichen Kampf ums Überleben.
Vereine uns in der Unterstützung laufender Hilfsaktionen und hilf uns,
die Not im Sudan nicht zu vergessen.

Schulbildung weltweit
Wir beten für die Kinder und Jugendlichen weltweit,
die Lesen, Schreiben und Rechnen lernen wollen,
aber durch Krieg, Flucht und Elend keine Schule besuchen können.
Während in unserem Land viel getan wird,
damit Bildung für alle Menschen offensteht,
werden Lehrkräfte und Schulklassen in Armutsregionen
immer wieder am Lernen und Arbeiten gehindert.

Wir bitten dich,
breite deinen Geist der Freiheit und der Klugheit aus,
stärke Bildungseinrichtungen in aller Welt,
lass sie Unterstützung finden unter denen mit Macht
und Verantwortung.
Segne die, die in der Bildung arbeiten
die Lehrerinnen und Lehrer, Dozentinnen und Dozenten,
und alle, die mithelfen, dass der Alltag funktioniert, in Schule,
Hochschule, beruflicher Bildung.
Vereine uns in der Unterstützung von Projekten und Programmen,
die sichere Schulhäuser und Lernstätten aufbauen,
für alle Mädchen und Jungen,
die auf eigenen Füßen stehen wollen.


Menschenrechte, Frieden und Wohlergehen

Fürbitte für den 15. Sonntag nach Trinitatis, den 8. September 2024

Gipfeltreffen afrikanischer Staaten in Peking

In dieser Woche treffen sich fast alle afrikanischen Staatslenker in Peking, um den 9. Afrikagipfel abzuhalten. Weltpolitisch ist dieses Treffen von Bedeutung, es zeigt, dass sich die Machtverhältnisse schon längst verschoben haben. Dabei ist nach wie vor zu bezweifeln, dass die Mehrzahl der auf dem afrikanischen Kontinent lebenden Menschen von diesen Treffen profitieren werden.

Barmherziger Gott,
nach dem Treffen der meisten afrikanischen Staaten in Peking in der vergangenen Woche
bitten wir dich um deine Hilfe für die vielen Menschen auf dem Kontinent:

Richte unsere Gedanken, Worte und Werke auf den Weg des Friedens.
Lass die Beziehungen zwischen den ungleichen Partnern
in den Ländern Afrikas Früchte tragen,
damit alle Menschen von den Ergebnissen profitieren können,
Mütter auf den Feldern und Kinder in der Schule,
Männer, die als Tagelöhner arbeiten,
Alte, die nicht versorgt werden können,
Kinder, die sterben, weil sie keine Hilfe bekommen.

Uns aber in Österreich (hier in...) gib die Kraft, zu sehen und zu verändern,
was in unseren Beziehungen zu afrikanischen Partnerkirchen
noch immer schlummert an kolonialen Mustern im Denken und Handeln,
damit den Worten und Visionen von einer gemeinsamen Welt,
seit Jahrzehnten in unseren Köpfen,
auch Erkenntnisse und mutige Taten folgen,
mit denen wir die Würde der Menschen in allen Teilen der Erde
wahren, schützen und sie in ihren Unterschieden achten und fördern.
Gib auf allen Seiten Mut und Entschlossenheit,
zu suchen, was dem Frieden und dem Wohlergehen aller dient,
damit wir dich alle gemeinsam loben können, wo immer wir auch sind.

Menschenrechte
In diesen Tagen bitten wir dich erneut um deine Hilfe und dein Erbarmen,
(ewiger Gott, Vater und Mutter aller Geschöpfe im Himmel und auf der Erde),
weil immer lauter Rufe unter uns zu hören sind,
die Menschenrechte nicht mehr zu achten,
Geflüchtete zu entrechten und nur für unser Land das Richtige zu tun.

Du, Gott, hast es uns wissen lassen,
dass deine Gerechtigkeit größer ist als menschliches Wissen und Denken,
dass dein Herz für Bedrängte und Arme schlägt
und wir der Stimme Jesu folgen, wenn wir diese Gerechtigkeit suchen:
 
Hilf uns, neu zu denken, zu handeln und umzusetzen,
was Menschenrechte weltweit bedeuten,
damit wir uns neu auf den Weg des Friedens begeben,
der so sehr bedroht ist in dieser Zeit.

Für alle die geringsten Schwestern und Brüder

Fürbitte für den 13. Sonntag nach Trinitatis, 25. August 2024

Jesus Christus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern und Schwestern, das habt ihr mir getan (Matthäus 25,40b).
Der dreizehnte Sonntag nach Trinitatis steht im Zeichen der Nächstenliebe, das zentrale Thema jüdischer und christlicher Ethik. Die Fürbitte nimmt Bezug auf Wochenspruch, alttestamentliche Lesung und Predigttext (Heiligkeit und Nächstenliebe, 3. Mose 19, 1-3, 13-18, 33-34), Epistel (Gottes Liebe in uns, 1. Johannes 4,7-12) sowie das Evangelium (Barmherziger Samariter, Lukas 10,25-37).

Sprecher*in: Im Jahr 2023 wurden weltweit 260 humanitäre Helferinnen und Helfer getötet, so viele wie noch nie zuvor. Menschen, die in Kriegs- und Katastrophengebiete der notleidenden Bevölkerung Hilfe leisten, erleiden immer öfter Gewalt durch Konfliktparteien. Wenn es zu einer tödlichen Gefahr wird, sich den barmherzigen Samariter zum Vorbild zu nehmen, dann wird immer weniger Hilfe geleistet. Das ist eine schlimme Nachricht für die 420 Millionen Menschen auf der Welt, die auf humanitäre Hilfe angewiesen wird.

Liturg*in: Gütiger Gott, lass Hilfe geschehen den Menschen, die unter Kriegen und Konflikten leiden. Und sei bei allen, die ihnen helfen, die sie unterstützen und die auf diese Weise aktive Nächstenliebe üben. Segne sie und umhülle sie mit deinem Schutz. Lass ihre Arbeit gedeihen. Gib, dass Menschen, die dringend Hilfe brauchen, nicht verlassen werden. Öffne die Herzen derer, die Gewalt anwenden gegen Menschen, die anderen helfen.

Liedvers: Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehen, dein Reich komme Herr, dein Reich komme!

Sprecher*in: Viele Menschen leben seit Jahrzehnten in Flüchtlingscamps, einige wurden dort geboren und kennen nur das Exil. Durch den Sudankonflikt wurden mehr als 10 Millionen Menschen vertrieben, im Ostkongo sieben Millionen, über 600.000 Menschen aus Myanmar suchen Schutz in Bangladesch. Sie sind zum Überleben dringend auf Hilfsgüter angewiesen. Angesichts der großen Konflikte in der Ukraine und in den palästinensischen Gebieten sind diese Konflikte kaum noch in den Medien. Daher werden immer weniger Spenden dafür gesammelt Hilfe kann immer weniger geleistet werden.

Liturg*in: Gütiger Gott, schenke uns Dankbarkeit für alles, was wir im Leben aus deiner Hand empfangen durften, und erinnere uns immer wieder an dein Gebot, auf die Menschen zu schauen, die man leicht vergisst, und deren Leben besonders schwer ist, vor allem die vielen Millionen Menschen auf der Flucht. Lass vor allem die hinschauen, die in der Politik Verantwortung tragen, und uns, wo immer wir durch unsere Gaben dazu beitragen können, dass das Leben aller Menschen gedeihen möge.

Liedvers: Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehen, dein Reich komme Herr, dein Reich komme!

 

Gebet für die Menschen im Sudan

Fürbitte für den 12. Sonntag nach Trinitatis, 18. August 2024

Wir beten für die hungernden Menschen im Sudan.
Du kennst ihre Not und siehst ihre Verzweiflung.
In den Flüchtlingslagern, in denen sie Schutz suchen, fehlt das Nötigste:
Wasser, Nahrung, Medikamente.

Wir bitten Dich:
Steh den Menschen im Sudan bei und hilf ihnen, sich untereinander gut zu tun.
Segne Helferinnen und Helfer,
die mitten in den Gefahren des Krieges und der Gewalt,
unermüdlich weiterarbeiten und Leben retten.
Vereine alle Kräfte weltweit, dass mehr getan wird,
um das Elend im Sudan zu überwinden.
Bewahre uns vor Resignation und Hartherzigkeit.

Lass uns als Menschheit zusammenhalten
und auch in scheinbar ausweglosen Situationen weitersuchen
nach den nächsten Schritten, die uns alle in eine bessere Zukunft führen.


Christus lebt in mir und in uns

Fürbitte für den 11. Sonntag nach Trinitatis, 11. August 2024

Ich bin mit Christus gekreuzigt. Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.
Galater 2,19b-20a (aus dem Predigttext für den 11. Sonntag nach Trinitatis)

Guter Gott,
Christus lebt in mir – in uns.
Mach uns bewusst, dass wir immer auch das in uns tragen,
was Menschen zu leiden haben.
Hilf uns, uns zu sammeln und auszurichten
und unseren Bruder Jesus in uns zu spüren;
Neuen Mut zur Zuwendung zu anderen hin zu schöpfen.
Neue Kraft, uns gegen das zu stellen,
was auf deiner Erde Menschen anderen Menschen und der Natur angetan wird.
 
Lenke unsere Blicke und unsere Herzen
auf das Leiden der Menschen im Sudan.
Sie hungern und sie müssen fliehen.
Lass uns hinschauen auf das Schicksal der Menschen in Somalia,
wo islamistische Attentate nicht verhindert werden können.
Wir beten für die Menschen in Nigeria,
wo Proteste gegen rapide steigende Lebenshaltungskosten in Gewalt enden.
Und unsere Sorge ist in Venezuela bei der Lage im Land nach den zweifelhaften Wahlen,
wie auch in Bangladesch, wo ein hoffnungsvoller politischer Wechsel mit Gewalt einhergeht.
 
Unser Gott,
nimm jeden unserer Seufzer und jeden unserer Gedanken
für unsere Mitmenschen in Leid und Not auf unserer gemeinsamen Erde
in deiner Barmherzigkeit auf
und wandle sie in etwas Gutes,
in Stärke für die, die helfen,
die versuchen, den Überblick zu behalten,
für die, die unter allen Umständen die Demokratie verteidigen
und an der Wahrheit festhalten.

Das Leben unseres Bruders Jesus Christus hat uns befreit
von der Angst, dem Tod und der Zerstörung Raum zu überlassen.
Lass uns spüren, wie er in uns lebt!

Sorgsamer Blick in die Welt

Fürbitte für den 6. Sonntag nach Trinitatis, 7. Juli 2024

Beginn der Urlaubszeit

Schütze du, Gott, alle,
die sich in diesen Tagen und Wochen auf den Weg in den Urlaub machen.
Schenke vor allem den Familien erfüllte Zeit,
in der sie sich aufeinander einlassen
und ihre Beziehungen stärken können.
Bewahre sie vor Streit und Trennungen,
wie sie sich gerade im Urlaub oft einstellen.

Lass uns empfindsamer werden für all die Fragen,
die der Tourismus uns heute stellt.
Hilf uns, die Zeichen der Zeit zu erkennen,
weil wir längst wissen,
dass wir mit der Ausbeutung der Welt und der Menschen
so nicht weitermachen können - und es doch nicht ändern.

Höre die Seufzer und Klagen
der durch den Tourismus gefährdeten Menschen und ihrer Gemeinschaften,
im Norden und im Süden,
die abhängig von den Besuchen und
gleichzeitig durch sie so überfordert sind.
Uns allen aber gib die Erkenntnis,
dass du uns Leben in Fülle schenkst,
damit wir deine Liebe zeigen, wo immer wir leben,
egal an welchem Ort.

Gedenktag an das Massaker von Srebrenica
Hilf, Gott, dass wir die Erinnerung
an die Massaker nicht verdrängen,
damit das, was mitten in Europa geschah,
uns vor Augen führt,
wie tödlich Nationalismus und Rassismus sind.

Tröste die Trauernden,
richte die Leidenden auf,
damit sie nicht am Unrecht,
das ihnen geschehen ist und noch geschieht, zerbrechen.

Gib uns ein festes Herz,
das mutig allem widersteht,
was Menschen erniedrigt, beleidigt,
oder tief in ihrer Person kränkt,
damit wir deinen Willen tun,
dir und deinen Menschen zur Ehre.

Von Schwäche und Stärke

Fürbitte für den 5. Sonntag nach Trinitatis, 30. Juni 2024
2. Korinther 12,1-10

Von Stärken und Schwächen
Die Fürbitte nimmt den Predigttext für den 5. Sonntag nach Trinitatis auf:
2. Korinther 12,1-10
 

Guter Gott,
wir bitten um den anderen Blick
mit dem du uns sehen lässt:
nicht, was wir für schwach halten, ist schwach
nicht, was wir für stark halten, ist stark.

Darum bitten wir als Antwort auf dein Wort, das wir lesen:
Du brauchst nicht mehr als meine Gnade.
Denn meine Kraft kommt gerade in der Schwäche voll zur Geltung. (2. Kor.12,9)

Wir bitten darum, dass du uns die Angst nimmst vor dem, was uns mit Stärke imponieren will.
Wir beten vielmehr dafür, dass die Starken in ihrer Schwachheit Dich erkennen
und Vernunft den Drohgebärden Platz macht,
dass Neues offene Türen durchschreiten kann,
weil die Kraft aus dem Schwachen sich mit Geduld den Weg bahnt.

Wir bitten für die,
die in Lebensgefahr geraten, weil sie schutzlos und schwach sind:
Für die, die unter den Kriegen dieser Welt leiden,
unter der Hitzewelle in Indien
unter Gewalt und zunehmendem Hunger im Sudan.
Sei bei denen, die ihr Leben riskieren, wenn sie für ein besseres Leben in Kenia protestieren.
Steh denen bei, die für Frieden und ein Ende von Gewalt überall auf unserer Erde auf die Straßen gehen.

Hilf auch uns,
hier, wo wir leben,
durch Geduld und mit deiner Kraft,
die in unserem Bruder Jesus war,
das stark zu machen,
was wir allzu schnell „schwach“ nennen.
Gib uns die Kraft,
mit den Menschen zu lachen, zu weinen
und zu helfen, wo immer wir nötig sind.

 

Überwindung des Bösen durch Gutes

Fürbitte für den 4. Sonntag nach Trinitatis, 23. Juni 2024

Wochenspruch: „Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ (Galater 6,2)
Evangelium: Lukas 6, 36-42 Worte aus der Feldrede Jesu von der Barmherzigkeit gegenüber dem Nächsten und der Selbstkritik
Predigttext: 1. Samuel 24, 1-20 David verschont Saul in der Höhle von En-Gedi.

Wochenspruch und Evangelium lenken den Blick in eine etwas andere Richtung als der Predigttext. Vielleicht wäre es passender, den Predigttext zusammen mit der Epistel, Römer 12, 17-21, zu lesen. David geht es nicht darum, seinen Feind Saul zu besiegen. Er ergreift Maßnahmen, um die Feindschaft zu überwinden. Der Krieg soll nicht gewonnen, sondern er soll zur Vergangenheit werden. Durch sein Verhalten „sammelt er feurige Kohlen auf das Haupt“ Sauls. „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem!“ (Römer12,21) wäre ein guter Vers zur Eröffnung des Gottesdienstthemas.

Die biblischen Texte weisen in der angespannteren Weltsituation darauf hin, dass die derzeit zunehmende Rüstung zwar Aggression zurückschlagen oder verhindern kann, aber dauerhaft keinen Frieden bringt.

 
Lieber Vater im Himmel,
es kann uns nicht beruhigen,
wenn die Staaten der Welt mehr Geld für Rüstung ausgeben,
und ihren Bürgerinnen und Bürgern damit ein trügerisches Gefühl von
Sicherheit vermitteln.
 
Wir sind in Sorge,
dass der Kampf um Einflussgebiete und Ressourcen
immer häufiger mit militärischen Mitteln ausgetragen werden wird.
Wir fühlen mit denen,
die von Kriegen betroffen sind,
und aufgrund von Gewalt und Zerstörung fliehen.
 
Wir bitten dich,
lass uns Menschen Wege zum Frieden suchen und finden.
Nur so können wir unsere Kraft und unser Geld wieder für das einsetzen,
was zum Leben führt.

Lasst uns zum Herrn beten: Herr, erbarme dich!

 

Europawahl - globale solidarische Gemeinschaft in Christus

Fürbitte für den 1. Sonntag nach Trinitatis, den 2. Juni 2024

Ewiger Gott,
du hast dich uns in Jesus gezeigt
und uns vor Augen geführt, wer du in Wahrheit bist.
Lass uns heute aufs Neue die Zeichen von Brot und Wein
als deine Gegenwart in der Welt sehen.
Lass uns lieben und freundlich sein, vergeben und neu anfangen,
dem Bösen widerstehen und uns mit Menschen,
die das Gute suchen, verbinden.
 
Gib uns und allen Menschen guten Willens
die Kraft des Geistes, in der wir in deiner Nachfolge lernen,
Böses von Gutem zu unterscheiden,
damit wir Menschen in unserer Stadt und in aller Welt
mitnehmen und gemeinsam suchen, was allen zum Besten dient.

Schenke deinen Geist der Demut uns Menschen in Europa
und besonders denen, die Verantwortung tragen und tragen werden
in politischen Ämtern.
Öffne ihrer und unser aller Herzen und lass uns bedenken:
Alles, was du uns geschenkt hast in Europa, an Ressourcen,
an Wohlstand, an Frieden in weiten Teilen des Kontinents,
das hast du gegeben, damit wir es teilen mit Menschen in aller Welt,
auf dass dein Reich wachse unter uns,
in dem niemand hungert und Krieg nicht mehr sein wird.

Hilf uns, den Ausgang der Wahlen (zum Europaparlament) heute
als Auftrag an uns und alle zu begreifen,
zu suchen und zu fördern,
was der Gemeinschaft dient,
das, was uns stark macht und Menschen überzeugt,
damit wir in Freude und Gelassenheit
dem Beispiel Jesu folgen,
suchen, was verloren,
verbinden, was zerbrochen
und heilen, was zerstört ist.

Erbarme dich unser, guter Gott!

Nach verheerendem Erdrutsch in Papua-Neuguinea

Fürbitte für den 1. Sonntag nach Trinitatis, den 2. Juni 2024

Wir beten für die Menschen in Papua-Neuguinea,
nachdem ein gewaltiger Erdrutsch in der Provinz Enga ein ganzes Dorf unter sich begraben hat.
Tausende Opfer sind zu beklagen.
Im Geröll und Schlamm noch Überlebende zu finden, ist wohl aussichtslos
und weitere Erdrutsche drohen.
Was das für die Menschen vor Ort bedeutet,
die noch zu helfen versuchen, können wir kaum erahnen.
Wir bitten Dich:
Sei bei den Betroffenen, denen die Erde entgleitet,
die mit bloßen Händen graben und versuchen, ihre Lieben zu bergen.
Bewahre sie in den Wellen der Verzweiflung.
Hilf, dass die Überlebenden aus dem Gefahrengebiet gebracht werden können
und dass der Ausbruch von Krankheiten durch das verschmutzte Trinkwasser gehemmt werden kann.
Segne alle, die auf den schlechten Straßen und bedroht von Überfällen
Hilfsgüter in die Krisenregion bringen wollen.
Halte uns auf deiner verwundeten Erde in Deiner Hand
und stärke unsere Mitmenschlichkeit weltweit.

Bitte um die Zuwendung des dreieinigen Gottes in Zeiten von Gewalt und Zerstörung

Fürbitte für den Sonntag Trinitatis, den 26.5.2024

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die
Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. (2. Korinther 13,13)
Wochenspruch für die Woche nach Trinitatis

Gott, dreieinig und heilig,
Ursprung und Ziel,
von dir leben wir.
Vor dich bringen wir unsere Welt.

Wir bringen vor dich
die Sorge um unsere Erde.
Denn du hast diese Erde mit Liebe geschaffen
und uns aufgegeben, uns um sie zu sorgen
und die Früchte dieser Erde
zum Wohle aller und gerecht zu verteilen.
Wieder zeigen uns Wetterphänomene,
auch in unserem Land und in unseren Nachbarländern,
dass unsere Sorge nur Sorge bleibt, nicht zur Tat wird.
Stärke uns und hilf, dass wir uns gegenseitig Mut machen,
dringend und wirksam unser Leben und unsere Ordnungen zu verändern,
damit wir hier alle zusammen weiterleben können.

Wir bringen vor dich,
Christus, unser Bruder,
die Sorgen um unser Zusammenleben.
Wir sorgen uns um die Offenheit in unserer Gesellschaft,
die so bedroht scheint, wie kaum vorher.
Wir sind mutlos, ratlos, viele haben Angst.
Mach uns stark.
Gib uns Ausdauer.
Tröste die, die Gewalt erfahren mussten im Versuch,
demokratisch zu leben und zu arbeiten.
Wir wollen weiter offen sein und miteinander reden.
Um deines Namens willen.

Wir bringen vor dich,
Geist, der alles belebt,
unsere Sehnsucht nach Gemeinschaft,
nach Erlebnissen, in denen wir dich, Gottes Geist, spüren können.
Nach Bewegung in Kirche und Gesellschaft,
nach Aufbruch und Vision,
weltumspannend und gemeinsam als Gottes Familie Mensch.
Lass nicht nach, uns zu beleben.
Zeig dich uns. Mach uns bereit und offen, dich zu spüren.
Gib Stärke und Trost allen,
die Verluste zu tragen haben und traurig sind,
allen, die sich abwenden, die die Hoffnung aufgeben.

Dreiniger Gott,
erbarme dich deiner Erde und uns Menschen,
bleib uns nah,
verbinde uns weltweit miteinander
gib uns Frieden
lass die Waffen schweigen
gib den Mächtigen Weisheit und Verstand
und uns allen deine Liebe und Barmherzigkeit.
Amen

Für neue Zugänge zum Leben

Fürbitte für Pfingstsonntag, 19. Mai und Pfingstmontag, 20. Mai 2024

Pfingsten, 19. Mai 2024
Spruch für den Gottesdienst: „Es soll nicht durch Heer oder Kraft geschehen, sondern durch meinen Geist, spricht der HERR Zebaoth.“ (Sacharja 4,6b)

Predigttext: Hesekiel 37, 1-14

Aus dem Zitat: „Vertrocknet sind unsere Knochen und verloren ist unsere Hoffnung, wir sind abgeschnitten.“ (Vers 11) spricht wohl ursprünglich die Gefühlslage der Babylonischen Menschen, die im Jahr 597 durch Nebukadnezar deportiert wurde. Es ist die Erfahrung, tot zu sein mitten im Leben, Mitmenschen verloren zu haben, von der Heimat und von der Erfahrung des Segens Gottes abgeschnitten zu sein. Durch den Geist geschieht die Neuschöpfung der Menschen in Analogie zu Genesis 2,7 und die Neuschöpfung des toten Gottesvolkes zu einem erneuten Exodus ins Land. Auch wenn Hesekiel 37 zu den Lesungen der Osternacht gehört, so hat der Text weniger eine jenseitige Auferstehungshoffnung im Blick als eine Erneuerung des diesseitigen Lebens durch den Geist und die Rückkehr ins Land der Verheißung.

Gräberfelder nach Kriegen

Lieber Vater im Himmel,
zum Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges
haben wir auch auf die bewaffneten Konflikte und Kriege der Gegenwart gesehen,
die nicht enden wollen.

Wir beten zu Dir für die Menschen,
die trauernd an den Gräbern ihrer Angehörigen stehen.
Wir erbitten deinen Blick auf die Menschen,
die auf zerstörte Dörfer und Städte schauen,
wo früher einmal ihr Zuhause war.
Wir denken vor Dir an die Menschen,
die der Krieg körperlich und seelisch verletzt hat.
Hilf ihnen aus ihrer Hoffnungslosigkeit.
Gib, dass sie wieder Zugänge zum Leben finden.
Trotz des allgegenwärtigen Todes
lass Lebensfreude und Mitmenschlichkeit wieder erfahrbar werden.

Lasst uns zum Herrn beten: Herr, erbarme dich!
 

76 Millionen Binnenflüchtlinge

Lieber Vater im Himmel,
wir hören von den 76 Millionen Menschen,
die in ihrem Heimatland auf der Flucht sind.
Sie fliehen vor Krieg und Gewalt,
vor Wassermassen und Dürre,
vor Unterdrückung und Elend.

Wir bitten Dich um Zuflucht und Sicherheit
für die Menschen im Gazastreifen und
in den Camps rund um die belagerte Millionenstadt Goma im Kongo.
Wir bitten dich für die Familien,
die schon Monate und Jahre in Camps leben,
die von der Weltgemeinschaft längst vergessen wurden.
Lass sie das Wunder eines neuen Anfangs erleben.

Lasst uns zum Herrn beten: Herr, erbarme dich!

 

 

Fürbitten angesichts von Wetterextremen, verursacht durch das Klimaphänomen El Niño

Fürbitte für den 5. Sonntag nach Ostern (Rogate), den 5. Mai 2024
 

Starke Regenfälle und Überflutungen in Kenia, Tansania, Burundi

Wir beten für die Menschen in Kenia, Tansania und Burundi,
die unter den heftigen Regenfällen und schweren Überflutungen leiden.

Du siehst die Verzweiflung derer, die in den Slums in großer Armut leben,
und denen das Wasser und der Schlamm schreckliches Elend bringen.

Du hörst das Schreien und Weinen
derer, die ihre Angehörigen in den Fluten verloren haben.

Erschüttert erfuhren wir in diesen Tagen von einem weiteren Dammbruch
mit noch mehr Todesopfern nördlich der kenianischen Hauptstadt Nairobi.

Wir bitten Dich:
Segne die Helferinnen und Helfer, die Menschen vor dem Ertrinken retten
und Notunterkünfte öffnen.

Expertinnen und Experten erklären uns immer wieder,
dass diese Naturkatastrophen schlimmer werden,
weil wir das Gleichgewicht der Natur stören.

Darum: Hilf uns zu besseren Regelungen,
die den Treibern des Klimawandels Einhalt gebieten.
Stärke unsere Solidarität mit allen Leidtragenden
der Zerstörung von Lebensräumen unserer Erde.

Erbarme Dich der Menschen in Kenia, Burundi und Tansania
und erbarme Dich über uns alle,
weil die Fluten des Klimawandels über uns hereinbrechen.

Schlimmste Trockenperiode seit 100 Jahren im Süden Afrikas
Wir beten für die Menschen im Süden Afrikas,
die unter tödlicher Dürre leiden.
Die vereinten Nationen sprechen
von der schlimmsten Trockenperiode
seit über 100 Jahren im Süden Afrikas.

Du kennst jeden einzelnen der über 24 Millionen Menschen,
die von diesen extremen Wetterbedingen betroffen sind
und denen es an Trinkwasser und Nahrung fehlt.

Du hörst die Gebete der Bäuerinnen und Bauern,
die kaum mehr etwas ernten können auf den Feldern
und die ihr Vieh in der Hitze und Sonnenglut verenden sehen.

Wir bitten Dich: Steh den Menschen in diesen extremen Lebensbedingungen bei.
Hilf ihnen, an Notrationen für sich, ihre Kinder und ihre Altgewordenen heranzukommen.
Lass sie durch nationale und internationale Anstrengung Schutz und Rettung finden.

Segne die Helferinnen und Helfer, die Nahrung und Wasser verteilen
und Menschenleben in dieser Dürre retten.

Erbarme Dich Herr, über die Menschen im Süden Afrikas
und erbarme dich über uns alle,
weil der Klimawandel Leben und Hoffnung auszutrocknen droht.

Ohren für die Lieder aus aller Welt

Fürbitten für den Sonntag Kantate, 28. April 2024

Evangelium: Lukas 19, 27,40
Predigttext: Offenbarung 15, 2-4

Ewiger Gott,
aus alten Zeiten und mit verstörenden Bildern
hören wir den Lobgesang der Gerechten,
so wie sie aus den Völkern zusammenkommen;
hilf uns, den Weg des Glaubens und deiner Kirche
heute in all den Krisen, die uns bedrängen, neu zu sehen.
Öffne unser Herz für die Vielfalt deiner Menschen
in allen Völkern der Erde.
Öffne unsere Ohren für die Lieder aus aller Welt,
die dich ehren und mit denen Menschen ihr Leben vor dir feiern.
Lehre uns aufs Neue, dass wir nur gemeinsam Kirche sind,
als Menschen, die du auf allen Kontinenten rufst und bewahrst,
stärke alle, die sich seit Jahrzehnten in der Ökumene
für Frieden und Gerechtigkeit weltweit stark machen,
in allen Ländern und allen Religionen dieser Erde.

Übergangsrat in Haiti
Wir bitten dich für den durch Bürgerkriege und Korruption
zerstörten Karibikstaat Haiti,
dass Menschen nach der Einsetzung des Übergangsrates
wieder anfangen können zu leben,
nach all der tödlichen Gewalt der letzten Monate.
Schenke allen die Hoffnung, die stärkt
und den Mut, der verändert,
zum Wohl all der Menschen,
die Opfer von Willkür und Machtmissbrauch wurden
und zur Ehre deines Namens.

Für langen Atem und Geduld zum Widerstand

Fürbitte für den Sonntag Jubilate, 21. April 2024

Diese Fürbitte kann unter Verwendung eines der Wochenlieder für den Sonntag Jubilate (EG 432, „Gott gab uns Atem“) gebetet werden

Gott gab uns Atem, damit wir leben. Er gab uns Augen, dass wir uns sehen. Gott hat uns diese Erde gegeben, dass wir auf ihr die Zeit bestehen.
Gott hat uns diese Erde gegeben, dass wir auf ihr die Zeit bestehen.
 

Guter Gott,
du gabst uns unser Leben, die Luft zum Atmen.
Lass uns deine Kraft und Lebendigkeit spüren,
dass wir neuen Mut schöpfen
und Chancen sehen,
wo andere Grenzen wahrnehmen,
dass wir unseren Mund auftun,
wo andere schweigen.
Gib uns langen Atem, Geduld und Widerstand
gegen das Aufgeben der Hoffnung, gegen die Gleichgültigkeit.
Lass nicht zu, dass uns die Luft ausgeht,
dass uns die Hoffnung von Ostern wieder im Alltag vergraben wird.

Gott gab uns Ohren, damit wir hören. Er gab uns Worte, dass wir verstehen. Gott will nicht diese Erde zerstören.
Er schuf sie gut, er schuf sie schön. Gott will nicht diese Erde zerstören. Er schuf sie gut, er schuf sie schön.

Guter Gott,
in deine Ohren schicken wir unsere Gebete
unsere Sorgen um die Welt,
unser Mitleid mit allen, die leiden,
die Opfer von Krieg und Gewalt sind,
die auf der Flucht sind vor Hunger und Armut.
Wir befehlen dir alle, die liebe und nahe Menschen verloren haben.
Wir bitten um die Hoffnungskraft, die aus der Auferstehung kommt.

Gott gab uns Hände, damit wir handeln. Er gab uns Füße, dass wir fest stehen. Gott will mit uns die Erde verwandeln.
Wir können neu ins Leben gehen. Gott will mit uns die Erde verwandeln. Wir können neu ins Leben gehen.

Guter Gott,
wir jubeln in den Sprachen dieser Erde
in den Traditionen unserer Kulturen
über das, was die Schöpfung für uns bereit hält.
Hilf uns, dass wir niemanden zurücklassen,
Lehre uns, untereinander mehr Gerechtigkeit zu erarbeiten.
Denn du bist die Quelle.
Dir vertrauen wir uns an
durch Jesus Christus, auferstanden von den Toten,
damit wir bei dir leben.

Der gute Hirte auf der Straße des Lebens

Fürbitte für den Sonntag Miserikordias Domini, 14. April 2024

Du guter Hirte,
schau auf die und erbarme dich derer,
die Mangel leiden
an Nahrung,
an Gerechtigkeit,
und an Schutz.

Erquicke die Seele
der Verlassenen,
der Enttäuschten
und der Müden!

Leite die,
die sich verirren
in falsche Versprechen,
in die Logik der Vergeltung,
in die Einbahnstraße des Hasses.

Mit Ostern lässt du das Leben gewinnen über alles,
was tödlich und zerstörerisch ist.
Unser Bruder Jesus Christus hat uns gezeigt,
dass wir nicht in der Angst steckenbleiben müssen.

Schließe uns zusammen
mit vielen anderen überall auf der Erde
im Einsatz für eine Zukunft
von Versöhnung und Gerechtigkeit.

Stärke unser Vertrauen auf deine Liebe,
die Macht hat, alles zu verändern
und alle Wunden zu heilen.

Das bitten wir im Namen Jesu,
den du aus dem Tod gerufen hast
in ein neues Leben.

Hoffnung auf Gottes Gegenwart in Anfechtung und Leid

Fürbitte für den Sonntag Quasimodogeniti, 6. April 2024

Wochenspruch: Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. (1. Petrus 1,3)

Die Fürbitte nimmt Bezug auf für den Sonntag vorgesehene Texte: Psalm 116, die alttestamentliche Lesung aus Jesaja 40,26 ff. und das Evangelium aus Johannes 20,19ff.

Sprecher*in: Schon über zwei Jahre tobt der Krieg in der Ukraine, und kein Ende ist in Sicht. Zuletzt wurde massiv die Infrastruktur angegriffen, in vielen Orten haben die Menschen mit Stromausfällen umzugehen. Das Ziel ist, die Zivilbevölkerung zu terrorisieren und zu zermürben. Viele Menschen sind erschöpft und müde und trotzdem voller Hoffnung und Tatendrang, dass dieser Krieg sie nicht vollends beherrschen wird.

Liturg*in: Treuer Gott, sei bei den Menschen in der Ukraine und wo sie müde sind, gib Ihnen neue Hoffnung und Kraft und zeige ihnen, dass du bei ihnen bist. Wir sehen niemanden, der vermag, dieses tägliche Morden und Zerstören zu beenden. Gib Stärke, Weisheit und Einsicht allen, die Verantwortung dafür tragen und lass sie Wege zum Frieden suchen.

Liedvers: Christ ist erstanden, von der Marter alle! Des solln wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein. Kyrieleis!

Sprecher*in: Menschen, die in untauglichen Booten das Mittelmeer queren auf der Suche nach einer besseren Zukunft, sind meist dem sicheren Tod geweiht, wenn sie auf hoher See Schiffbruch erleiden und keine Hilfe bekommen. Da Hilfsmaßnahmen von Regierungen unzureichend sind, springen zivilgesellschaftliche Initiativen wie United4Rescue in die Bresche und versuchen, mit ihren Schiffen Leben zu retten. Immer wieder werden Sie von Regierungen und ihren Behörden an ihrer wichtigen Arbeit gehindert.

Liturg*in: Gütiger Gott, gib Hoffnung allen Menschen, die dort, wo sie leben, keine Perspektive mehr sehen. Wo sie sich auf den Weg der Suche nach einer besseren Zukunft machen, halte deine schützende Hand über ihnen und segne alle, die sich aufmachen, ihnen beizustehen. Jesus Christus, der du uns allen in den Schwachen und Ausgegrenzten begegnest: Lass die Helferinnen und Helfer nicht mutlos und verzweifelt werden, wo der Gegenwind übermächtig wird. Zeige dich ihnen, lass sie in den Menschen, die sie retten, dich und deine Herrlichkeit erkennen und stärke sie, wo die Begegnung mit großem menschlichem Leid sie zu überwältigen droht.

Liedvers: Christ ist erstanden, von der Marter alle! Des solln wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein. Kyrieleis!
 

Befreiung aus dem Grab der Hoffnungslosigkeit

Fürbitte für den Ostersonntag und den Ostermontag, 31. März und 1. April 2024

Gott des Lebens,
wir bitten dich für unsere Gemeinde
und die ganze Kirche Christi auf Erden:

lass uns neu erleben, dass der Auferstandene sich nicht fernhalten lässt
durch Türen, die wir selbst verschlossen halten;
komm und führe uns vor Augen,
vor welchen Mächten wir uns heute fürchten –
und uns ihnen doch unterwerfen:

der Sucht nach immer mehr, die der Gerechtigkeit im Wege steht,
der Gewalt, die doch keinen Frieden bringt
der Gier, die die Erde zugrunde richtet;
aber auch der Angst vor denen, die uns fremd sind,
obwohl du doch ihre Herzen kennst und sie liebst wie du uns liebst.

Befreie uns aus dem Grab der Hoffnungslosigkeit,
schenke uns allen in dieser Zeit die neue Begegnung mit dem,
dessen Namen wir tragen, auferstanden von den Toten,
damit wir unseres Glaubens wieder froh werden.

Lass uns als Botinnen und Boten deiner guten Nachricht
wieder wagen, nach draußen zu gehen,
in unserer Nachbarschaft,
die sich noch hinter verschlossenen Türen verbirgt,
und überall dorthin, wo Menschen das Leben bestehen müssen,
zu oft allein und ohne die Hoffnung auf das,
was du an neuem Leben der Welt geschenkt hast.

Dass wir unseren Mund auftun für die Stummen

Fürbitte für den Palmsonntag, 24. März 2024
 

Zum 24. März
Internationaler Tag für das Recht auf Wahrheit über schwere Menschenrechtsverletzungen und für die Würde der Opfer

Zum internationalen Tag für das Recht auf Wahrheit über schwere Menschenrechtsverletzungen und für die Würde der Opfer,
gedenken wir an die Leidtragenden von groben und systematischen Menschenrechtsverletzungen weltweit.

Du kennst jeden Namen, jedes Schicksal und jede Geschichte,
die gewaltsam verschwiegen wird.
In Deinem Licht leuchtet auf, wie kostbar Wahrheit und Gerechtigkeit ist.
So erinnern wir voller Respekt an Erzbischof Oscar Arnulfo Romero von El Salvador,
der vor 44 Jahren ermordet wurde, nachdem er die Menschenrechte der schwächsten Bevölkerungsgruppen seines Landes verteidigt hatte.
Lass ihn unvergessen bleiben.
Und segne auch heute die Arbeit aller,
die sich für Menschenrechte einsetzen.
Lass es gelingen, das Recht auf Wahrheit und Aufklärung durchzusetzen,
damit die Angehörigen der Opfer erfahren, was ihren Lieben angetan wurde,
durch Verschwindenlassen und Entführungen,
durch Folter und Hinrichtungen im Schnellverfahren.
Denn auch wenn die Wahrheit grausam ist,
ist die Ungewissheit für die Familien zusätzliche Qual.
Vereine uns in internationaler Solidarität an diesem Tag für ihr Recht auf Wahrheit.
Hilf uns Deinem Ruf zu folgen, dass wir unseren Mund auftun für die Stummen
und für die Sache derer, die verlassen sind. (Sprüche 31,8)


Zum 24. März
Welt-Tuberkulose-Tag

Zum Welt-Tuberkulosetag beten wir für die Menschen,
die an Tuberkulose erkrankt sind und für die Opfer dieser Epidemie.

Wir bitten Dich: Sende Deinen Geist der Kraft zu den betroffenen Familien.
Das Motto des diesjährigen Welttuberkulosetages
vermittelt eine Botschaft der Hoffnung: „Yes! We can end TB!“
„Ja, wir können Tuberkulose beenden!“

Wir bitten Dich, lass diesen Ruf weltweit laut werden.
Ermutige damit alle, die sich in Programmen und Projekten
für die Bekämpfung von Tuberkulose einsetzen.

Segne die Ziele, die im vergangenen Jahr von vielen Staats- und Regierungschefs formuliert wurden,
und fördere den Mut der Verantwortungsträger,
dass die geplanten Massnahmen gegen Tuberkulose jetzt wirklich umgesetzt werden.

So vieles mag heutzutage unüberwindbares Elend sein –
dieses Ziel aber kann erreicht werden.
Darum erfülle Du den Ruf mit Deinem Geist der Kraft:

„Yes! We can end TB!“
„Ja, wir können Tuberkulose beenden!“
 

Unser Opfer ist Mitmenschlickkeit

Fürbitte für den Sonntag Judika, 17. März 2024

In den liturgischen Texten des Sonntags Judika rückt nun der Leidensweg Jesu an ganz zentrale Stelle. Die Hingabe für ein größeres Ziel, die Opferbereitschaft zieht sich durch alle Texte und Lieder hindurch. Die Fürbitte nimmt dies auf - führt aber aus der Perspektive eines Opferlamms heraus und bietet als Antwort auf Gottes Handeln in Jesu Passion die aktive Mitmenschlichkeit.

Gott der Gerechtigkeit,
wir danken dir für diese Passionszeit
dafür, dass wir ermutigt werden,
mitzufühlen und mitzudenken
mit allen Menschen dieser Welt,
die Leid und Unrecht erfahren.

Gott der Gerechtigkeit,
wir beten miteinander und füreinander
für alle, die an Kriegen leiden,
für alle, die Mangel leiden,
für alle, die Gewalt erleiden.

Wir legen dir, Gott, besonders an dein Herz:
die Menschen in den palästinensischen Gebieten und in Israel
die Menschen in der Ukraine
die Menschen in Haiti

und für unzählige andere – du kennst sie, du siehst ihr Leid, du bist ihnen nahe.

Gott der Gerechtigkeit,
wir bitten auch für uns selbst.
Hilf uns zu verstehen,
wie nah du Menschen in ihrem Leiden bist
und dass du unseren Blick immer wieder auf uns und unsere Nächsten führen willst.
Hilf uns,
unser Wissen, unser Mitfühlen, unsere Solidarität und unsere Aktion
richtig zu gewichten,
uns dabei nicht zu verlieren
aber auch unsere Gleichgültigkeit zu überwinden.
Hilf uns zu erkennen
wo wir durch unsere Tat, unser Gebet und unser Wort
Menschen im Leid nahesein können.
 

Geduld für die kleinen Zeichen, die auf etwas Großes hinweisen

Fürbitte für den Sonntag Lätare, 10. März 2024

Wochenspruch für die Woche nach Lätare:
"Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht." (Johannes 12,24)

Guter Gott,
heute bitten wir dich um Geduld
für uns als wartende Menschen
für die Frucht aus der Geduld, die uns lehrt, andere Wege, deine Wege zu sehen
für die kleinen Zeichen, die uns auf etwas Großes hinweisen.

Guter Gott,
unsere Geduld ist zu strapaziert, zu abgelenkt, zu klein.
Wir bitten dich,
mach uns stark und mutig genug für mehr Geduld.
Zeig uns,
wo sie uns auf deine Wege führt.
Zeig uns auch,
wo die Geduld ein Ende haben soll und wo andere Wege nötig sind, mach uns auch darin besonnen.

Guter Gott,
mit allen Menschen auf dieser Welt, die mit dem Leid leben,
bitten wir dich um die Geduld,
die unseren Geist offen lässt,
darum, dass wir weiter dein Heil und unser Heilwerden erwarten
und dass wir wissen, was wir dafür tun können.
Durch die Zeichen der Natur lehrst du uns,
dass Geduld sich lohnt,
dass Zusammensein Kraft bringt.
Wir bitten dich um diese Gewissheit,
die uns zuletzt an vielen Orten unseres Landes auf die Straßen führte,
staunend zu sehen,
wie viele wir sind,
die Gutes für die Zukunft wollen –
und aus dieser Kraft heraus mit allen Menschen dieser Welt  
in Frieden und dem Willen zum Sich-Verstehen leben können.

 

Warten auf Gottes Reich in Gerechtigkeit

Fürbittengebet für den Sonntag Oculi, den 3.3.2024

Wochenspruch:
Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes (Lukas 9,62)

Die Fürbitte nimmt Bezug auf für den Sonntag vorgesehene Texte: Psalm 34, 16-25, die Lesung aus der hebräischen Bibel (1. Könige 19, Elia auf der Flucht und am Berg Horeb), das Evangelium (Lukas 9, 57-62, Nachfolge) sowie den Predigttext (1. Petrus 1, 13-21, Leben aus Gottes Gnade).

Sprecher*in: Die vielen Kriege und Krisen unserer Zeit führten allein im letzten Jahr dazu, dass weltweit 10 Millionen Kinder aus ihrer Heimat vertrieben wurden, allein im Sudan über 4 Millionen und in Somalia über 1,6 Millionen. Kinder, die fliehen müssen, haben in der Regel große Gewalt und Traumata erlebt und sie verlieren den Zugang zu ausreichender Ernährung, Bildung und medizinischer Behandlung. Sie leben häufig ungeschützt vor sexueller Gewalt und Ausbeutung.

Liturg*in: Gott, im Lichte deiner Gnade wir bitten dich für die Kinder dieser Welt, die oft schon in so jungen Jahren entwurzelt werden und fliehen müssen. Wir bitten dich, heile ihre verwundeten Herzen. Nimm dich ihrer an, wie du dich Elias auf der Flucht angenommen hast. Gib, dass sie Menschen finden, die sie und ihre Familien freundlich aufnehmen und ihnen Sicherheit und Nahrung geben. Lass sie Halt und ein Umfeld finden, in dem sie wachsen und lernen können.

Liedvers: Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehn, dein Reich komme, Herr!

Sprecher*in: In der vergangenen Woche wurde auf der Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation in Abu Dhabi über die Ordnung des Welthandels beraten. Vor allem Landwirt*innen in vielen Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas leiden unter ungleicher Machtverteilung. Sie erhalten meist keine Subventionen für den Export ihrer Produkte in alle Welt, wie ihre Kolleg*innen in Europa und Nordamerika. Ihre Regierungen sind gegenüber der mächtigen EU und USA zu schwach, um ihre einheimischen Produzent*innen durch Einfuhrzölle zu schützen.

Liturg*in: Gott, rufe uns immer wieder in die Nachfolge deines Sohnes Jesus Christus und lass uns dein Reich verkündigen und bezeugen, in dem Friede und Gerechtigkeit sind. Lass deine Gerechtigkeit leuchten, durch Menschen überall auf der Welt, die den Weg deiner Gerechtigkeit gehen. Lass sie Vorbild sein, besonders auch für diejenigen, die große Verantwortung tragen und die Regeln des Welthandels gestalten, auf dass alle Menschen faire Chancen haben auf ein Leben in Fülle.

Liedvers:Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehn, dein Reich komme, Herr!

Sprecher*in: Der Hochkommissar der Vereinten Nationen für die Menschenrechte hat „Wegweiser für die kommenden Jahre“ vorgestellt. Darin beschreibt er eine wesentliche Rolle der Menschenrechte in der Gestaltung unserer Welt. Er fordert unter anderem, dass Menschenrechte bei der Beendigung von Konflikten eine zentrale Rolle spielen, dass Regierungen Gleichheit und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt ihres wirtschaftlichen Handelns stellen, dass Umweltschutz und Klimaschutz zur Durchsetzung von Menschenrechten gestärkt werden und dass Staatsführungen fähig werden, Menschenrechtsverletzungen konsequent zu verfolgen.

Liturg*in: Gott, du bist nahe allen, die zerbrochenen Herzens sind. So sei mit deiner göttlichen Gegenwart bei allen, die ausgegrenzt und unterdrückt sind, die unter Krieg und Konflikt leiden, denen das Nötigste zum Leben fehlt. Gib der Botschaft des Hochkommissars der Vereinten Nationen Strahlkraft, lass sie auf fruchtbaren Boden fallen und breit Gehör und Anwendung finden. Hilf uns allen, dir zu vertrauen und nach deinem Willen zu leben in achtsamer Gemeinschaft mit Menschen in aller Welt und mit deiner Schöpfung.

Liedvers: Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehn, dein Reich komme, Herr!

Für Besonnenheit, solidarisches Miteinander und Frieden

Fürbitte für den Sonntag Invocavit, 18.02.2024

Er ruft mich an, darum will ich ihn erhören. (Psalm 91,15)
Evangelium: Matthäus 4, 1-11
Predigttext: 2. Korinther 6, 1-10

Für Vernunft und Besonnenheit
Barmherziger Gott,
gibt uns von der klaren Vernunft,
die Jesus dem Widersacher entgegenhält,
tröste unser verzagtes Herz
in den Versuchungen dieser Zeit,
öffne uns den Mund und die Sinne,
damit wir nicht nur auf den Demonstrationen dieser Tage,
sondern auch in unserem Alltag und im Freundeskreis
all den Parolen, Hetzen und Halbwahrheiten widerstehen,
die jeden Respekt vor Menschen verloren haben;

Rette alle, die zur dir in ihrer Not rufen,
höre ihre Gebete und ihr Flehen,
damit der Friede wieder einkehrt
in die Herzen und Häuser,
die Gärten und Heiligen Stätten,
aber auch in die Räume und Köpfe der Mächtigen,
damit wir alle leben können,
überall auf deiner Erde.

Weltsozialforum in Nepal
Guter Gott,
auch wenn wir nicht viel wissen vom Weltsozialforum,
so bitten doch für das, was dort in Nepal geschieht:

Weil das größte weltweite Treffen der Zivilgesellschaft
In Indien nicht mehr sicher ist, bitten wir auch für eben dieses große Land:
Halte deine Hand über die vielen Unsichtbaren,
die tagtäglich den Folgen
von Nationalismus und Menschenverachtung entgegentreten;
stärke die mutigen Frauen,
die sich die vielen Diskriminierungen nicht länger gefallen lassen
und Wege neuer Verantwortung und Gemeinschaft suchen.

Wir bitten im Geiste Jesu darum,
dass das Weltsozialforum zu einem neuen Ort der Hoffnung werden kann,
wo Menschen den vielen zerstörerischen Kräften in ihren Ländern
gemeinsames Handeln und mutigen Widerstand entgegenhalten,
dass sie uns den Standpunkt der Ärmsten zeigen,
damit all die schöpferische Kraft, die du uns in allen Völkern gegeben hast,
Neues schafft, Hass und Feindschaft überwinden hilft
und uns in aller Welt zusammenführt. Dein Reich komme!

Drohende Belagerung der Millionenmetropole Goma im Ostkongo
Ach Gott vom Himmel, sieh darein:
Blicke auf die Stadt Goma im Ostkongo, so lange im Krieg
und dem bösen Spiel der Mächte ausgeliefert!
Wie sollen Menschen dort weiterleben in dieser Zeit,
wo ihnen durch die feindlichen Truppen Belagerung und Hunger droht!
Millionen Menschen in Angst und Schrecken,
sie rufen täglich zu dir!
Bleib ihnen nicht fern!

Gib Einsicht und Umkehr,
führe die Mächtigen auf den Weg der Verständigung
und lass sie Verhandlungen führen,
in Ruanda zuerst, aber auch im Kongo, in Uganda,
bei den Vereinten Nationen und Europa.
Gib auch uns die Kraft, gegen das Vergessen anzugehen,
das so fatal ist für die Menschen in diesem Krieg.

Erbarme dich, Gott, erbarme dich!

Recht und Gerechtigkeit sollen strömen

Fürbitte für den Sonntag Estomihi, 11. Februar 2024

Predigttext Amos 5,21-24, daraus Vers 24 (der Bibelvers aus der Perikope für den Sonntag
kann wie ein Kehrvers in der Fürbitte gemeinsam gesprochen werden)

Vielmehr soll das Recht wie Wasser strömen und Gerechtigkeit wie ein Bach,
der nie versiegt.

(Übersetzung BasisBibel)

Gerechter Gott,
wir bitten dich für unsere Welt
für die ungezählten Menschen, die in unserer Welt unter Ungerechtigkeit leiden,
die verhindern, dass sie das Leben die Fülle haben, so wie du es doch gemeint hast.
Wir denken an die Menschen,
die unter Krieg und Gewalt leiden,
unter Mangel und Rechtlosigkeit,
unter Terror und Diktaturen.
Fast zu groß ist die Zahl dieser Menschen,
dass wir sie begreifen könnten -
aber du kennst alle beim Namen.
Wir bitten dich für jede Einzelne und jeden Einzelnen um deine Nähe.
Vielmehr soll das Recht wie Wasser strömen und Gerechtigkeit wie ein Bach,
der nie versiegt.


Gerechter Gott,
wir bitten dich aber auch für die, die Unrecht und Rechtlosigkeit auf der Welt verursachen,
die andere unterdrücken und einschränken,
um ihre Macht und ihre Interessen durchzusetzen.
Wir bitten dich um einen anderen Geist für diese Menschen,
um eine Kraft, die wirkt wie das Wasser, das fest Geglaubtes zum Einsturz bringt.
Vielmehr soll das Recht wie Wasser strömen und Gerechtigkeit wie ein Bach,
der nie versiegt.

Gerechter Gott,
wir bitten dich für uns selbst,
weil wir unser Leben lang nur Lernende der Gerechtigkeit sind
und deinen Geist und die Verheißung deiner Gerechtigkeit brauchen,
damit wir wissen, was Recht und Gerechtigkeit sind
für uns und für andere.
Schenk uns einen offenen Geist und ein offenes Herz.
Lass uns mutig sein und eintreten für andere,
die bedrückt sind - in der Nähe und in der Ferne.
In diesem Geist begleite uns durch die kommende Zeit der Passion
mitfühlend und mitleidend für alle, die heute ihre Wege zum Kreuz gehen müssen.
Vielmehr soll das Recht wie Wasser strömen und Gerechtigkeit wie ein Bach,
der nie versiegt.

Fürbitte für Demokratie, Frieden und die Situation von Migrantinnen und Migranten

Fürbittengebet für den letzten Sonntag nach Epiphanias, den 28.01.2024

Die Fürbitte nimmt vielfältigen Bezug auf für den Sonntag vorgesehene Texte, den Wochenspruch: Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint  über dir. (Jesaja 60, 2b), die alttestamentliche Lesung aus 2. Mose 3 (Ankündigung des Exodus), das Evangelium aus Matthäus 17 (Verklärung Jesu) sowie Epistel und Predigttext aus 2. Korinther 4.

Sprecher*in
Wir leben in einer unübersichtlichen Welt, die von Krisen geprägt ist: Erderwärmung, Kriege und Gewalt, Teuerung, unsichere Zukunft. Überall auf der Welt sind Demokratie und Zivilgesellschaft in Gefahr. Autoritäre Parteien sind auf dem Vormarsch und finden Anklang mit einfachen Erklärungen für komplizierte Fragen. Bange blicken wir auf die Europawahl, die Landtagswahlen bei uns, auf die USA-Wahl, die Wahlen in Indien. Doch manches macht auch Mut: Viele Menschen sind in den letzten Tagen für Demokratie auf die Straße gegangen.

Liturg*in:
Gütiger Gott, schenke Licht und Klarheit allen, die dieses Jahr wählen. Gib ihnen ein gutes Gespür, zu erahnen, wer ihrem Land, all seinen Menschen und den Menschen in aller Welt guttun wird, wer Recht, Frieden und Wohlergehen vermehren wird. Beseele mit deinem Geist alle, die am Ende gewählt werden, dass sie umsichtig regieren und kraftvoll dafür wirken, dass bei ihnen und überall auf der Welt Menschen Orte finden, wo sie gut sein können. Lass uns alle nicht verzagen und stärke uns in dem Glauben, dass du bei uns bist, auch und gerade, wenn wir einstehen für Recht, Frieden und Chancen für alle Menschen.

Liedvers: Mache dich auf und werde Licht, denn dein Licht kommt.

Sprecher*in
Über hundert Millionen Menschen sind unfreiwillige Migrant:innen. Klimawandel, fehlende Perspektiven und gewaltsame Konflikte machen es für viele unmöglich, an ihrem Ort zu bleiben. Viele sind in großer Gefahr, sie sind mit untauglichen Verkehrsmitteln unterwegs, sind schutzlos Kriminellen ausgeliefert, haben Angst, entdeckt zu werden und kommen oft schließlich an Orten an, wo sie nicht willkommen sind und wo es für sie keine ausreichenden Lebensmöglichkeiten gibt. Die internationale Organisation für die Migration ruft dazu auf, Menschen auf der Flucht besser zu schützen, gute Lösungen bei Vertreibung zu finden, die Chancen der Migration stärker zu nutzen und Wege zur geregelten Migration auszubauen.

Liturg*in:
Treuer Gott, wie mit Mose und dem Volk Israel in der Wüste, so sei du mit allen Menschen, die ihre angestammte Heimat verlassen. Sei um sie, dass sie vor Gefahren behütet sind, schenke Ihnen Kraft und Mut, ihre Wege durchzustehen und lass sie gütige und freundliche Menschen finden, die ihnen am neuen Ort zur Seite stehen. Mit ihnen lass gelingen, dass sie sich eine neue Existenz aufbauen.

Liedvers: Mache dich auf und werde Licht, denn dein Licht kommt.
 

Ein Tisch für alle in Gottes Reich

Fürbitte für den 3. Sonntag nach Epiphanias, 21. Januar 2024

Und es werden kommen von Osten und von Westen,
von Norden und von Süden,
die zu Tisch sitzen werden
im Reich Gottes.   
Lukas 13,29   Wochenspruch für die Woche ab 21. Januar 2024

Guter Gott ,
schau auf unser Land und  auf diese Welt.
Die ersten Wochen dieses neuen Jahres, 
von dir geschenkte Zeit, 
sind eine schwere Zeit. 
Wir klagen dir unsere Sorge um die Stimmung in diesem Land
um die tiefen Gräben, um das Erschrecken und das Entsetzen über gewachsene Radikalität
und um die Wut, die die Gräben zwischen Meinungen und Standpunkten noch viel tiefer gräbt.
Wir klagen dir unsere Ratlosigkeit darüber.

Wir bitten dich um Bilder einer anderen Wirklichkeit
-  wir brauchen deine Nähe und deine Zusage,
die uns helfen,
unser Leben für uns und unsere Nächsten so zu gestalten,
dass wir dir und deinem Wort nahe sind.
Lass uns verstehen in Köpfen und Herzen
dass die Bilder vom Reich Gottes
unsere Tat und unser Herz brauchen,
damit sie unsere Wirklichkeit werden können.

Lass uns nicht müde werden,
unsere Augen aufzuheben
und den Blick zu weiten
für alle Menschen dieser Welt
mit denen wir eins sind
als deine Geschöpfe.

Guter Gott, wir klagen dir heute
den Ausbruch der Cholera in dreizehn Ländern Afrikas.
Wir beten für die Menschen im Süden und Osten Afrikas,
die seit einigen Monaten unter dem Ausbruch der Cholera leiden.
So schlimm war es schon lange nicht mehr, sagen die Fachleute.
Erschüttert melden sie über 200.000 Erkrankte,
mehr als die Hälfte davon Kinder unter 15 Jahren.
Du siehst die Verzweiflung der betroffenen Familien.
Du kennst die Namen der mehr als dreitausend Menschen,
die inzwischen in diesem Cholera-Ausbruch gestorben sind.
Wir bitten Dich: Gib den Menschen Kraft, diese Seuche zu überstehen.
Steh ihnen bei in ihrer Trauer und in ihrer Wut.
Höre ihre Schreie nach Gerechtigkeit, und hilf uns allen, sie zu teilen:
Denn Cholera ist die Seuche der Ungleichheit!
Sie breitet sich aus, wo Menschen kein sauberes Trinkwasser haben
und unter schlechten hygienischen Bedingungen leben müssen.
Vereine uns mit allen Notleidenden in den betroffenen Ländern,
in denen sich die Cholera ausbreitet:
Lass uns mit ihnen darauf bestehen: Wasser ist Menschenrecht!
Reiß uns aus der Ohnmacht und bring uns in Bewegung,
damit wir dort aktiv werden, wo wir gebraucht werden.
Gib den Helferinnen und Helfern jetzt in diesem Choleraausbruch Kraft,
und lass sie Unterstützung finden durch Spenden und Gebete,
damit sie in diesen schlimmen Wochen,
weiter Impfstoffe ausgeben können, um die Ausbreitung zu stoppen
und Medikamente an die Kranken, um ihr Leben zu retten.

Wir beten für die Menschen, die bei einer Explosion in einer Feuerwerksfabrik in Thailand
in dieser Woche ihr Leben verloren haben.
Die Bilder von der zerstörten Fabrik sind erschütternd
und noch ist offen, warum es zur Explosion kam.
Wir bitten Dich, sei den betroffenen Familien nahe mit Deinem Geist des Trostes.
Schal wird alle Freude an jedem Feuerwerk,
wenn wir von den Bedingungen hören, unter denen es hergestellt wird.
Wie zerrissen leben wir als Menschheit vor Dir, Gott:
Die einen lachen und grölen unter platzendem Feuerwerk
die anderen gehen zugrunde bei der Herstellung dieser und anderer Luxusartikel.

Wir bitten Dich:
Hilf uns, sinnlosen Luxus und Gier aufzugeben.
Lass uns mehr Freude empfinden am Leben und Lachen unserer fernen Nächsten,
als am kurzen Funkeln von Billigware, die unter elenden Bedingungen hergestellt wird.
Segne Projekte und Programme,
die Menschen aus Ausbeutung und Unrecht heraushelfen.
Vereine uns im Mühen um mehr Gerechtigkeit in Nah und Fern

 

Lass uns heute neu deine Stimme hören 

Fürbitte für den 2. Sonntag nach Epiphanias, 14. Januar 2024

Lass uns heute neu deine Stimme hören,
denn deine Treue ist unser Leben.
Gib uns den Mut, den Weg Jesu nachzugehen,
in der Freude am Feiern,
mit dem festen Blick auf die Zukunft, die uns erwartet.
Gib uns ein Herz voll Zuversicht,
wenn wir hören, dass unsere Namen im Himmel aufgeschrieben sind,
schenke uns den Mut, das für alle Menschen zu glauben,
schaffe Recht und Gerechtigkeit, nicht nur in der ewigen Stadt Jerusalem,
damit alle Welt schmecken und sehen kann, wie freundlich du bist.

Frieden

Wir bitten dich, barmherziger Gott,
am Anfang dieses Jahres, um deinen Frieden für alle Welt.
Du bist unser Friede, aber Frieden muss noch werden;

Sei denen nahe, die längst vergessen sind,
im Sudan und Südsudan, in Mali, Äthiopien und der Demokratischen Republik Kongo,
in all den Ländern, wo so Viele sterben und zugrunde gehen,
höre du ihre Schreie und ihre Verzweiflung,
lass du Aussicht auf Verhandlungen und Waffenruhe
den Weg bereiten für Hoffnung und Wiederaufbau.

Schaffe auch in Israel und in den palästinensischen Gebieten Raum für Verhandlungen,
damit es eine Zukunft für alle geben kann.

El Niño als Bedrohung für 2024

Hilf du Gott, angesichts der drohenden Wetterkatastrophen,
die wir auch in diesem Jahr erwarten müssen,
weil die Auswirkungen des El Niño schon jetzt sichtbar sind,

Hilf Menschen, Tieren und Pflanzen, die darunter leiden und zugrunde gehen,
durch Hitze und Fluten, Sturm und Kälte,
erleuchte uns alle und öffne die Herzen derer, die entscheiden können,
damit wir tun, was uns der Verstand gebiete
und die Erde bewahren, wie du sie uns schenkst, jeden Tag neu.

Frieden auf Erden

Fürbitte für Heiligabend und die Weihnachtstage 2023

Sprecher:in: In diesen Weihnachtstagen ist die Welt vielerorts gebeutelt von Unfriede und Gewalt. Menschen leben in ständiger Angst vor tödlichen Waffen, werden verwundet, verlieren ihre Angehörigen, Wohnungen liegen in Trümmern, Lebensgrundlagen zerstört, in Israel und Palästina, in der Ukraine, im Kongo, in Myanmar, an so vielen anderen Orten der Welt.

Liturg:in: Gott des Friedens, sei da, wo Menschen von Waffen und Kämpfen bedroht sind, lindere ihre Schmerzen, wo sie verwundet wurden, tröste sie, wo sie Angehörige verloren haben. Lass Menschen Hilfe finden, denen der Krieg Wohnung und Arbeit geraubt hat. Segne alle Hilfsorganisationen, die sich in Konfliktgebieten engagieren.

Gemeinde: Kehrvers aus EG 56: Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht endlos sein.

Sprecher:in: Rund 800 Millionen Menschen leiden weltweit an Hunger. Obwohl genügend Nahrungsmittel vorhanden sind, haben viele nicht genug zu essen. Kriege, Klimawandel, Ernteausfälle und ein ungerechtes Wirtschaftssystem bedrohen die Ernährungsgrundlagen. Ein Wandel ist notwendig - für die Menschen und für die Umwelt.

Liturg:in: Gott des Friedens, segne die Aktion Diakonie Katastrophenhilfe und ihre Partner in aller Welt. Lass den Wandel gelingen, dass wir deine Erde ehren als Schöpferin dessen, was wir zum Leben brauchen; dass Menschen sich selbst versorgen, sich vor den Folgen des Klimawandels schützen können und genug haben zum Leben.

Gemeinde: Kehrvers aus EG 56: Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht endlos sein.

Sprecher:in: Auf der Klimakonferenz in Dubai wurden wichtige Weichen gestellt zum Ausstieg aus den fossilen Energien. Doch verbindlich beschlossen wurde er nicht. Die Sorge wächst, dass die ärmsten Bevölkerungsgruppen im Globalen Süden nicht ausreichend vor dem Klimawandel geschützt werden. Bei uns im Land und in anderen Ländern werden die Menschen mehr, die den Bemühungen um Klimaschutz ablehnend bis feindselig gegenüberstehen.

Liturg:in: Gott des Friedens schenke uns deinen Geist und hilf uns, zu dir zu beten. Schenke uns Hören auf deine Weisheit und die Weisheit anderer Menschen, dass wir Wege aus der Krise finden. Behüte unsere Gesellschaft vor der Spaltung und schenke, dass unterschiedlichste politische Lager im ehrlichen und konstruktiven Gespräch miteinander blieben. Schenke uns offene Herzen, dass wir nicht abstumpfen gegenüber dem Leben derer, die am meisten unter dem Klimawandel leiden. Lass uns weiter engagiert bleiben für den Schutz deiner guten Schöpfung.

Gemeinde: Kehrvers aus EG 56: Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht endlos sein.

Sprecher:in: Viele Menschen feiern heute Weihnachten in ihren Familien. Andere feiern allein, manche, weil sie das so wollen, viele aber, weil sie niemanden haben, mit denen sie feiern können. Unzählige Menschen haben ihr altes Umfeld verloren und leben auf der Straße. Manche sind krank und können nicht mit ihren Lieben Weihnachten feiern.

Liturg:in: Gott des Friedens, schenke dieser Tage schöne und gelingende Feiern. Lass uns einander zugewandt sein und einander wahrnehmen, und lass nicht zu, dass aufbrechende Konflikte die Feiern dominieren. Sei ganz besonders heute bei allen Kranken und Einsamen und segne alle, die in Gemeinden mit Menschen Weihnachten feiern, die sonst niemanden hätten.

Gemeinde: Kehrvers aus EG 56: Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht endlos sein.
 

Auf dass du ankommst in unserer Welt

Fürbitte für den dritten Sonntag im Advent, 17. Dezember 2023

100 Millionen Geflüchtete weltweit. Weltflüchtlingsforum in Genf
Das 2. Globale Flüchtlingsforum fand in dieser Woche, vom 13. - 15. Dezember 2023 in Genfstatt.
Erstmals sind mehr als 100 Millionen Menschen auf der Flut.

Wir beten für die Menschen, die vor Konflikten und Gewalt,
Menschenrechtsverletzungen und Verfolgung fliehen.
Erstmals sind mehr als 100 Millionen Menschen auf der Flucht.
100 Millionen – besonders viele innerhalb der Armutsregionen der Erde.
Du kennst jedes einzelne Schicksal hinter dieser großen Zahl.
Du siehst wie Kinder und Alte, Männer und Frauen um ihr Leben rennen,
und Schutz suchen in ärmlichen Unterkünften.

Wir bitten Dich, steh den Fliehenden in ihren schweren Notlagen bei.
Gib ihnen Kraft, für jeden weiteren Schritt, der sie in Sicherheit bringt.
Wir danken Dir für alle, die sich für eine Verbesserung ihrer Situation einsetzen
und für alle, die das zweite globale Flüchtlingsforum,
in der vergangenen Woche in Genf gestaltet haben.
Segne die Entscheidungen, die dort zum Wohl geflüchteter Menschen getroffen wurden.

Stärke Politikerinnen und Politiker, die sich für Frieden und Stabilität einsetzen.
Fördere Verständigung und Diplomatie.
Und weil so dringend Spenden und Tatkraft gebraucht werden, bitten wir:
Vereine uns alle immer fester in Projekten und Programmen zugunsten der Geflüchteten weltweit.
Breite dein Adventslicht aus, auf dass Du ankommst in unserer Welt,
in jedem Notleidenden, der nach Flucht und Vertreibung Frieden findet.

 

Für alle, die nicht in Frieden sterben durften

Fürbitte für den letzten Sonntag im Kirchenjahr, Ewigkeitssonntag, 26. November 2023

Guter Gott,
wir bitten dich um Frieden
im Leben wie auch im Sterben,
für die Lebenden und für die Toten.

Wir bitten dich besonders um Frieden für die,
die nicht in Frieden sterben durften
sondern für die unzähligen Menschen überall auf unserer Erde,
die durch Gewalt und Leid ihr Leben gelassen haben.

Nimm sie in deinen Frieden auf,
nimm sie in deine Arme und sei bei denen, die um sie trauern.

Wir bitten dich ohne Unterlass um deinen Geist für unsere eine Welt
einen Geist, der Verhärtungen und Krusten weich macht
einen Geist, der uns als Menschen zueinander führt
und an den einen Himmel schauen lässt,
der uns alle überspannt,
der, frei von Kriegstechnik, unseren Blick in die Weite führt
zu einer Zukunft, die uns miteinander friedlich leben lässt und in Frieden sterben,
wenn unsere Zeit hier zu Ende geht.


Um Frieden und Vergebung

Fürbitte für den Vorletzten Sonntag des Kirchenjahres, 19. November 2023

Fürbittengebet für den vorletzten Sonntag im Kirchenjahr, den 19.11.2023
Die Fürbitte nimmt vielfältigen Bezug auf für den Sonntag vorgesehene Texte,
den Wochenspruch: Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi
(2. Korinther 5,10a), die alttestamentliche Lesung (Hiob 14) die Epistel (Römer 14,1-15)
und den Predigttext Matthäus 25, 31-46)

Liedvers: Kyrie eleison 178.12

Sprecher*in
Die Welt scheint aus den Fugen zu sein. So denken wir heute daran, wie viele
Menschen an Krieg und Gewalt, und es ist kein Ende des Hasses in Sicht.
Menschen sterben oder fürchten um ihr Leben, vermissen liebe Angehörige,
ihr Leben liegt in Trümmern. Durch den infamen Terrorangriff der Hamas in
Israel, die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen, in der Ukraine, im Kaukasus,
in Kamerun, an so vielen anderen Orten. Und keine Lösungen sind in Sicht, um
diese Kriege zu beenden, mitunter noch nicht mal, sie einzudämmen.

Liturg*in:
Treuer Gott, sei bei allen Opfern der Gewalt, hilf, dass ihre Schicksale offenbar
werden. Verbinde ihre Wunden und stärke die Helferinnen und Helfer. Gib Trost
denen, die Angehörige verloren haben. Was kein Mensch vermag, darum bitten
wir dich: Gib Frieden und schenke Vergebung! Hilf uns, Menschen zu verstehen,
die wir als Feinde sehen, lass tief zerstörte Beziehungen heil werden. Gott hilf
uns, dass wir alles Leid spüren, das wir über andere Menschen bringen. Hilf uns,
es zu überwinden. Lindere die Schmerzen des Krieges. Lass tief zerstörte
Landschaften und Städte wieder erblühen. Wir bitten dich:

Liedvers: Kyrie eleison 178.12

Sprecher*in
Deine Schöpfung, unsere Welt, ist schwer gezeichnet. Das Meer verschlingt
tiefgelegenes Land, Starkregen und Hitze zerstören Dörfer und Landwirtschaften.
Menschen verlieren ihre Lebensgrundlagen. Spannung und Konflikte um
Ressourcen nehmen zu. Die zum Klimawandel am wenigsten beitragen,
leiden am meisten daran. Unser Lebensstil fußt noch immer allzu sehr auf zügelloser
Entnahme von natürlichen Ressourcen, anstatt auf natürlichen Kreisläufen.
Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasen scheitern an politischem
Widerstand.

Liturg*in:
Treuer Gott, mache lass uns daran denken, welchen Schaden wir deiner Erde
zufügen. Schenke uns Umkehr und Buße, wo wir die Schätze deiner Erde
ausbeuten und zerstören, und damit die Lebensgrundlagen vieler Menschen. Hilf
uns bedenken, dass du uns ansiehst, wo wir für Hungrige, Durstige, Kranke und
Fremde da sind. Lass uns gemeinsame Wege heileren Lebens suchen, in
gemeinsamem Gebet, im aufeinander Hören, im Gespräch. Füge uns ein in den
Einklang mit deiner Schöpfung und gib uns Zuversicht, dass du für uns sorgst
und wir die Fülle haben, auch dann, wenn wir einfacher leben. Wir bitten dich:

Liedvers: Kyrie eleison 178.12

Sprecher*in:
Auch an unserem Land geht die weltpolitische Lage nicht vorbei. Das Klima wird
gereizter, Sachlichkeit weicht, es verschärft sich der Ton, in Diskussionen werden
Positionen radikaler und unversöhnlicher, Menschen, vor allem aus Minderheiten,
fühlen sich nicht mehr sicher. Im Moment blicken wir vor allem mit Sorge, Scham
und Schrecken auf die Anfeindungen und Gewaltakte gegenüber jüdischen
Mitbürger*innen.

Liturg*in:
Treuer Gott, Schenke uns deinen Geist und lass uns anderen vergeben, in ihnen
deine Geschöpfe sehen, ihnen zuhören. Segne unser Miteinander in unserem Land,
in der Stadt, in Familien und Lebensgemeinschaften, unter Freunden, bei der Arbeit
und in der Schule, auf der Straße. Segne alle, die der Hilfe anderer bedürfen und
öffne uns allen die Augen für sie. Lass uns alle füreinander einstehen.
Wir bitten dich:

 

Stärkung der Kräfte der Güte und des Erbarmens

Fürbitte für den Drittletzten Sonntag des Kirchenjahres, 12. November 2023

Für die Opfer der Kriege
Wir beten für die Opfer der Kriege,
für die Getöteten und die Verletzten,
für die Verschleppten und zu Geiseln Gemachten.
Oh Gott, erbarme Dich im Grauen der Gewalt!

Über einen Monat ist der Überfall der Hamas auf Israel her,
viele Monate der Einmarsch der Russen in der Ukraine.
Jahre schon tobt der Krieg in Syrien, im Jemen, im Kongo.
Du kennst all die Länder und Regionen weltweit,
in denen die Menschen einander Entsetzliches antun.
Das millionenfache Leiden schreit zum Himmel,
schreit nach Dir.

Hilf uns, nicht nachzulassen im Hinhören und Hinschauen,
damit nicht Hass und Hetzte, Fehlinformationen und Propaganda,
die Opfer und ihre Familien verhöhnen.
Segne alle, die sich für humanitäre Nothilfe
und für die Rettung von Geflüchteten einsetzen.

Stärke die Kräfte der Güte und des Erbarmens
in den Kriegsgebieten und an den Orten, wohin Menschen fliehen:
Lass sie Schutz finden, Nahrung, medizinische Versorgung
und die Hand eines anderen Menschen, der sie zu trösten vermag,
in der übergroßen Verzweiflung der Kriege.

Verzweifelte Lage für afghanische Geflüchtete nach Abschiebung aus Pakistan

Wir beten für die Menschen in Afghanistan,
die seit Anfang Oktober aus Pakistan abgeschoben werden.
Im Lager für Geflüchtete in Afghanistan
fehlt das Nötigste gegen Hunger, Kälte und Krankheit.

Wir bitten Dich:
Steh den Menschen, die dorthin abgeschoben werden in ihrer verzweifelten Lage bei,
in ihrer Angst, nirgendwo sicher zu sein,
keine Zuflucht zu finden für sich und ihre Kinder.
Segne die Nothilfeorganisationen, die versuchen,
die Lebensbedingungen in Afghanistan zu verbessern.
Stärke die Kraft der Barmherzigkeit, die Du in menschliche Herzen pflanzt.
Lass sie größer werden als Gleichgültigkeit und Kälte,
gerade jetzt,
wenn die Nächte in den Flüchtlingslagern erbarmungslos kalt werden,
weil der Winter kommt.
Vereine uns in Hilfsprojekten und Rettungsprogrammen
in Katastrophenhilfe und Gebet,
damit Hilfe dort ankommt,
wo die Not so groß ist.

Vergib uns und hilf, dass wir anderen vergeben

Fürbitte für den 22. Sonntag nach Trinitatis, 5. November 2023

Barmherziger Gott,
Lass deinen starken Arm nicht sinken
halte du Wacht über deine Menschen,
in Israel, Palästina, in der Ukraine,
und an den vielen Orten, die längst nicht mehr genannt werden.

Frauen, Männer, Kinder, Alte,
die jeden Abend in Angst und Schrecken nach Ruhe suchen,
die auch am Morgen nur Grauen erwartet,
den tausenden Kindern, denen das unendliche Leid
für immer in ihre Seele gebrannt wird:
erbarme dich doch deiner Menschen, die du liebst!

Die Welt braucht eines: Deine Vergebung, Gott.
Darum bitten wir dich inständig.
Hilf uns und gib uns die Kraft, anderen zu vergeben,
so wie du uns vergibst

Für alle, die nicht in Frieden sterben durften

Fürbitte für den letzten Sonntag im Kirchenjahr, Ewigkeitssonntag, 26. November 2023

Guter Gott,
wir bitten dich um Frieden
im Leben wie auch im Sterben,
für die Lebenden und für die Toten.

Wir bitten dich besonders um Frieden für die,
die nicht in Frieden sterben durften
sondern für die unzähligen Menschen überall auf unserer Erde,
die durch Gewalt und Leid ihr Leben gelassen haben.

Nimm sie in deinen Frieden auf,
nimm sie in deine Arme und sei bei denen, die um sie trauern.

Wir bitten dich ohne Unterlass um deinen Geist für unsere eine Welt
einen Geist, der Verhärtungen und Krusten weich macht
einen Geist, der uns als Menschen zueinander führt
und an den einen Himmel schauen lässt,
der uns alle überspannt,
der, frei von Kriegstechnik, unseren Blick in die Weite führt
zu einer Zukunft, die uns miteinander friedlich leben lässt und in Frieden sterben,
wenn unsere Zeit hier zu Ende geht.


Um Frieden und Vergebung

Fürbitte für den Vorletzten Sonntag des Kirchenjahres, 19. November 2023

Fürbittengebet für den vorletzten Sonntag im Kirchenjahr, den 19.11.2023
Die Fürbitte nimmt vielfältigen Bezug auf für den Sonntag vorgesehene Texte,
den Wochenspruch: Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi
(2. Korinther 5,10a), die alttestamentliche Lesung (Hiob 14) die Epistel (Römer 14,1-15)
und den Predigttext Matthäus 25, 31-46)

Liedvers: Kyrie eleison 178.12

Sprecher*in
Die Welt scheint aus den Fugen zu sein. So denken wir heute daran, wie viele
Menschen an Krieg und Gewalt, und es ist kein Ende des Hasses in Sicht.
Menschen sterben oder fürchten um ihr Leben, vermissen liebe Angehörige,
ihr Leben liegt in Trümmern. Durch den infamen Terrorangriff der Hamas in
Israel, die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen, in der Ukraine, im Kaukasus,
in Kamerun, an so vielen anderen Orten. Und keine Lösungen sind in Sicht, um
diese Kriege zu beenden, mitunter noch nicht mal, sie einzudämmen.

Liturg*in:
Treuer Gott, sei bei allen Opfern der Gewalt, hilf, dass ihre Schicksale offenbar
werden. Verbinde ihre Wunden und stärke die Helferinnen und Helfer. Gib Trost
denen, die Angehörige verloren haben. Was kein Mensch vermag, darum bitten
wir dich: Gib Frieden und schenke Vergebung! Hilf uns, Menschen zu verstehen,
die wir als Feinde sehen, lass tief zerstörte Beziehungen heil werden. Gott hilf
uns, dass wir alles Leid spüren, das wir über andere Menschen bringen. Hilf uns,
es zu überwinden. Lindere die Schmerzen des Krieges. Lass tief zerstörte
Landschaften und Städte wieder erblühen. Wir bitten dich:

Liedvers: Kyrie eleison 178.12

Sprecher*in
Deine Schöpfung, unsere Welt, ist schwer gezeichnet. Das Meer verschlingt
tiefgelegenes Land, Starkregen und Hitze zerstören Dörfer und Landwirtschaften.
Menschen verlieren ihre Lebensgrundlagen. Spannung und Konflikte um
Ressourcen nehmen zu. Die zum Klimawandel am wenigsten beitragen,
leiden am meisten daran. Unser Lebensstil fußt noch immer allzu sehr auf zügelloser
Entnahme von natürlichen Ressourcen, anstatt auf natürlichen Kreisläufen.
Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasen scheitern an politischem
Widerstand.

Liturg*in:
Treuer Gott, mache lass uns daran denken, welchen Schaden wir deiner Erde
zufügen. Schenke uns Umkehr und Buße, wo wir die Schätze deiner Erde
ausbeuten und zerstören, und damit die Lebensgrundlagen vieler Menschen. Hilf
uns bedenken, dass du uns ansiehst, wo wir für Hungrige, Durstige, Kranke und
Fremde da sind. Lass uns gemeinsame Wege heileren Lebens suchen, in
gemeinsamem Gebet, im aufeinander Hören, im Gespräch. Füge uns ein in den
Einklang mit deiner Schöpfung und gib uns Zuversicht, dass du für uns sorgst
und wir die Fülle haben, auch dann, wenn wir einfacher leben. Wir bitten dich:

Liedvers: Kyrie eleison 178.12

Sprecher*in:
Auch an unserem Land geht die weltpolitische Lage nicht vorbei. Das Klima wird
gereizter, Sachlichkeit weicht, es verschärft sich der Ton, in Diskussionen werden
Positionen radikaler und unversöhnlicher, Menschen, vor allem aus Minderheiten,
fühlen sich nicht mehr sicher. Im Moment blicken wir vor allem mit Sorge, Scham
und Schrecken auf die Anfeindungen und Gewaltakte gegenüber jüdischen
Mitbürger*innen.

Liturg*in:
Treuer Gott, Schenke uns deinen Geist und lass uns anderen vergeben, in ihnen
deine Geschöpfe sehen, ihnen zuhören. Segne unser Miteinander in unserem Land,
in der Stadt, in Familien und Lebensgemeinschaften, unter Freunden, bei der Arbeit
und in der Schule, auf der Straße. Segne alle, die der Hilfe anderer bedürfen und
öffne uns allen die Augen für sie. Lass uns alle füreinander einstehen.
Wir bitten dich:

 

Stärkung der Kräfte der Güte und des Erbarmens

Fürbitte für den Drittletzten Sonntag des Kirchenjahres, 12. November 2023

Für die Opfer der Kriege
Wir beten für die Opfer der Kriege,
für die Getöteten und die Verletzten,
für die Verschleppten und zu Geiseln Gemachten.
Oh Gott, erbarme Dich im Grauen der Gewalt!

Über einen Monat ist der Überfall der Hamas auf Israel her,
viele Monate der Einmarsch der Russen in der Ukraine.
Jahre schon tobt der Krieg in Syrien, im Jemen, im Kongo.
Du kennst all die Länder und Regionen weltweit,
in denen die Menschen einander Entsetzliches antun.
Das millionenfache Leiden schreit zum Himmel,
schreit nach Dir.

Hilf uns, nicht nachzulassen im Hinhören und Hinschauen,
damit nicht Hass und Hetzte, Fehlinformationen und Propaganda,
die Opfer und ihre Familien verhöhnen.
Segne alle, die sich für humanitäre Nothilfe
und für die Rettung von Geflüchteten einsetzen.

Stärke die Kräfte der Güte und des Erbarmens
in den Kriegsgebieten und an den Orten, wohin Menschen fliehen:
Lass sie Schutz finden, Nahrung, medizinische Versorgung
und die Hand eines anderen Menschen, der sie zu trösten vermag,
in der übergroßen Verzweiflung der Kriege.

Verzweifelte Lage für afghanische Geflüchtete nach Abschiebung aus Pakistan

Wir beten für die Menschen in Afghanistan,
die seit Anfang Oktober aus Pakistan abgeschoben werden.
Im Lager für Geflüchtete in Afghanistan
fehlt das Nötigste gegen Hunger, Kälte und Krankheit.

Wir bitten Dich:
Steh den Menschen, die dorthin abgeschoben werden in ihrer verzweifelten Lage bei,
in ihrer Angst, nirgendwo sicher zu sein,
keine Zuflucht zu finden für sich und ihre Kinder.
Segne die Nothilfeorganisationen, die versuchen,
die Lebensbedingungen in Afghanistan zu verbessern.
Stärke die Kraft der Barmherzigkeit, die Du in menschliche Herzen pflanzt.
Lass sie größer werden als Gleichgültigkeit und Kälte,
gerade jetzt,
wenn die Nächte in den Flüchtlingslagern erbarmungslos kalt werden,
weil der Winter kommt.
Vereine uns in Hilfsprojekten und Rettungsprogrammen
in Katastrophenhilfe und Gebet,
damit Hilfe dort ankommt,
wo die Not so groß ist.

Vergib uns und hilf, dass wir anderen vergeben

Fürbitte für den 22. Sonntag nach Trinitatis, 5. November 2023

Barmherziger Gott,
Lass deinen starken Arm nicht sinken
halte du Wacht über deine Menschen,
in Israel, Palästina, in der Ukraine,
und an den vielen Orten, die längst nicht mehr genannt werden.

Frauen, Männer, Kinder, Alte,
die jeden Abend in Angst und Schrecken nach Ruhe suchen,
die auch am Morgen nur Grauen erwartet,
den tausenden Kindern, denen das unendliche Leid
für immer in ihre Seele gebrannt wird:
erbarme dich doch deiner Menschen, die du liebst!

Die Welt braucht eines: Deine Vergebung, Gott.
Darum bitten wir dich inständig.
Hilf uns und gib uns die Kraft, anderen zu vergeben,
so wie du uns vergibst.

Böses mit Gutem überwinden

Fürbitte für den 21. Sonntag nach Trinitatis, den 29. Oktober 2023

"Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem." | Römer 12,21
Wochenspruch für die Woche, die am 29. Oktober 2023 beginnt, dem 21. Sonntag nach Trinitatis

Wir danken Dir, unser Gott, für dein Wort.
Wir fühlen uns hilflos, wir fühlen uns klein.
Lass dich nicht vom Bösen überwinden, hören wir -
Doch es fühlt sich anders an:
dein Wort wird überrollt,
durch Krieg zu zerstört,
durch immer neue Fronten und neuen Hass einfach zum Verschwinden gebracht.

Lass dich nicht vom Bösen überwinden -
Wir sind ratlos, unser Gott.
Wohin mit all den Konflikten, wohin mit den kilometertiefen Gräben zwischen Menschen?
Wir brauchen deine Hilfe!
Gib uns die Ausdauer,
gegen die scheinbare Übermacht des Bösen am Guten festzuhalten.
Gib uns die Weisheit,
immer wieder zwischen Menschen und ihren Taten zu unterscheiden.
Gib uns die Liebe,
auch im Gegner, dem Bösen, Menschen zu sehen,
die Hunger haben -  und Durst und Angst.
Gib uns deine Nähe,
damit wir nicht verzweifeln, an dir und deinem Wort festzuhalten.
Gib uns Mut,
zu widersprechen, wenn wir hören „Es hat doch alles keinen Sinn“.

Wir halten dir unsere verzagten und kleinmütigen Herzen hin
und bitten dich um Heilung und deinen Frieden für uns selbst,
für unsere Nächsten, für die Beziehungen, den Alltag, in dem wir sind.

Wir erbitten dies,
damit wir den weltweiten Blick täglich wagen können,
damit wir nicht aufhören,
uns zu engagieren,
hinzuhören,
wahrzunehmen,
wach deine Welt zu sehen,
wie sie gerade ist.

Und lass uns dann sehen, fühlen und hören,
wie das Gute am Ende stärker ist,
wie es überwinden kann,
wie es erwartet und gewollt ist,
weil es Leben ist und nicht Tod,
weil es Zukunft hat und nicht zerstört.
 

Nicht mehr die Ohren zuhalten

Fürbitte für den 20. Sonntag nach Trinitatis, 22. Oktober 2023

Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert:
nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.
Micha 6,8

Wochenspruch für die Woche nach dem 20. Sonntag nach Trinitatis, 22. Oktober 2023

Du hast uns gesagt, Gott, was gut ist.
Wir bitten dich für uns Menschen – weil wir dein Wort hören, aber nicht tun.
Wir bitten dich um Gnade dafür, dass wir genau das tun, was du uns nicht geboten hast.
Wir bitten dich um Vergebung, weil wir nicht weise handeln können.
Weil wir immer wieder in die alten tiefen Spuren von Hass und Gewalt fallen.
Wir bitten dich um Barmherzigkeit für uns alle – und ganz besonders für alle Menschen,
die heute auf unserer Erde Kriege und gewaltsame Auseinandersetzungen erleben müssen,
die all dies am eigenen Leib erleiden.

Lass uns gewiss sein, Du leidest mit allen, die das unerträglich finden, aber nichts tun können.
Lass uns Trost werden, denn Du weinst mit allen, die weinen.
Du sitzt bei allen, die in Angst um ihre Angehörigen sind.
Lass in unser Herz, dass Du bei allen bist, die ihr Leben verlieren und sie in Frieden bei dir aufnimmst.
Stärke alle, die jetzt einfach nur helfen, die Tote bergen, Verletzte in Krankenhäuser bringen, die Lebensmittel
verteilen und versuchen, einen Weg durch das Chaos zu bahnen.
Gib Weisheit und Unerschütterlichkeit für alle, die auf Verhandlungen und Lösungen drängen und nicht
nachlassen, auch wenn die Wirklichkeit lauter schreit.

Wir möchten Liebe üben, unser Gott, aber wir versagen immer wieder. Hab Geduld mit uns.
Uns hilf uns, es immer wieder zu versuchen – gegen so viel Leid und Hass.
Bleib in all dem bei uns und hilf uns dabei, immer weiter nach deinem Wort zu suchen und es zu tun.

Amen

 

Angriff der Hamas auf Israel, Kriege und Gewalt, Erbeben in Afghanistan, Bedrohung durch die Erderwärmung

Fürbitte für den 19. Sonntag nach Trinitatis, den 15. Oktober 2023

Die Fürbitte nimmt Bezug auf liturgische Texte des Sonntages: auf den Wochenspruch:
„Heile du mich Herr, so werde ich heil“ (Jeremia 17,14), die Epistel vom Gebet für Kranke
(Jakobus 5, 13-16) und das Evangelium von der Heilung eines Gelähmten (Markus 2, 1-12),

Sprecher*in
Unsere Welt ist krank von Kriegen und Konflikten. Der Angriff der Hamas auf Israel schockiert uns. Wir trauern um die weit über tausend Opfer dieses terroristischen Akts. Wir erschauern über das Ausmaß der sinnlosen Gewalt. Mit Sorge und Erschrecken sehen wir auf die weitere Eskalation der Gewalt. Das Heilige Land kommt nicht zur Ruhe. Friede ist kaum in Sicht. Shalom, Salam in seiner umfassenden Form ist so weit weg, dass er einer Utopie gleicht.

Liturg*in:
Gott des Friedens, schenke Heilung in diesen dunklen Zeiten: Sei bei allen Opfern der Gewalt, verbinde ihre Wunden und stärke die Helferinnen und Helfer. Schenke Trost denen, die Angehörige verloren haben. Schenke ihnen Kraft. Wende die Herzen derer, die diesen Krieg befeuern. Bewahre die Länder in der Region vor einem Überspringen des Hasses. Schenke Gemeinschaft, hörende Ohren und sehende Augen, wo ganze Gruppen von Menschen aufgehört haben, miteinander zu reden und keine gemeinsamen Lösungen mehr sehen.

Liedvers: Kyrie eleison

Sprecher*in
In vielen weiteren Gegenden der Welt herrschen Krieg und Gewalt. Menschen fliehen aus Berg Karabach, zwischen Serbien und Kosovo drohen neuerliche Kämpfe. Seit über anderthalb Jahren tobt der Krieg Russlands gegen die Ukraine und, raubt täglich menschliche Leben und Gesundheit, gefährdet weltweit Stabilität und Nahrungsmittelsicherheit. Der Westen hat Glaubwürdigkeit verspielt in den letzten Jahrzehnten, durch Benachteiligung anderer Länder im Welthandel, durch viele moralisch fragwürdige Kriege. Darum stoßen seine Mahnungen gegen das Morden in der Ukraine in vielen Teilen der Welt auf wenig Resonanz.

Liturg*in:
Treuer Gott, mache unsere Welt gesund. Hilf uns, Menschen zu verstehen, die wir als Feinde sehen, lass tief zerstörte Beziehungen heil werden und Menschen einander sehen mit ihren Bedürfnissen. Sei bei allen Menschen, die im Krieg versehrt oder getötet werden oder ihre Lieben verlieren und ihr ganzes Hab und Gut. Wo immer Menschen Leid über andere Menschen bringen, lass sie dieses Leid selbst sehen und spüren und hilf ihnen, es zu überwinden. Lindere die Schmerzen des Krieges, gib, dass tief zerstörte Landschaften und Städte wieder erblühen können.

Liedvers: Kyrie eleison

Sprecher*in:
Am vergangenen Wochenende erschütterte ein verheerendes Erdbeben Afghanistan. Die Menschen dort, insbesondere die Frauen, leiden unter Unterdrückung und unter massivsten Menschenrechtsverletzungen. Nun müssen sie auch noch mit den Folgen dieser Katastrophe zurechtkommen. Mehr als 2000 Menschen sind ums Leben gekommen. Über 2000 Menschen wurden verletzt, tausende sind obdachlos geworden, ganze Dörfer wurden zerstört.

Liturg/in:
Gütiger Gott, schenke Heilung den Opfern der Katastrophe. Stärke die, die an Leib und Seele verletzt wurden, etliche womöglich für immer gezeichnet von ihren Verletzungen. Lindere den Schmerz derer, die von den schrecklichen Bildern verfolgt werden. Stehe denen bei, die kein Obdach mehr haben und die ihr ganzes Hab und Gut verloren haben. Tröste alle, die liebe Menschen verloren haben, segne die Arbeit aller, die an den Orten der Zerstörung humanitäre Hilfe leisten. Und lass uns alle angesichts des Ausmaßes des Leids nicht abstumpfen und nicht müde werden mit unseren Gebeten für die Leidtragenden.

Liedvers: Kyrie eleison

Sprecher*in
Gottes Schöpfung, unsere Erde und viele ihrer Lebensräume sind schwer erkrankt; durch ihre außergewöhnliche Erwärmung aufgrund von menschlichem Einfluss. Das Meer verschlingt tiefgelegenes Land, Starkregen und Hitze zerstören Dörfer und Landwirtschaften. Menschen verlieren ihre Lebensgrundlagen. Spannung und Konflikte um Ressourcen nehmen zu. Unser Lebensstil fußt noch immer allzu sehr auf zügelloser Entnahme von natürlichen Ressourcen, anstatt auf natürlichen Kreisläufen. Beherzte Maßnahmen zur nachdrücklichen Reduzierung von Treibhausgasen scheitern an politischem Widerstand.

Liturg*in:
Treuer Gott, wir leben aus deiner Vergebung. Rechne uns den Schaden nicht zu, den wir deiner Schöpfung zufügen. Erbarm dich unser, mache uns gesund und führe uns auf heilsame Wege neuen Lebens, im Einklang mit deiner Schöpfung. Schenke uns Umkehr und Buße, wo wir die Schätze deiner Erde ausbeuten und zerstören. Schenke uns Vertrauen in dich und in deine Güte. Lass uns Wege heileren Lebens suchen, in gemeinsamem Gebet, im aufeinander Hören, im Gespräch. Füge uns ein in den Einklang mit deiner Schöpfung und gib uns Zuversicht, dass du für uns sorgst und wir die Fülle haben, auch dann, wenn wir einfacher leben.

Liedvers: Kyrie eleison
 

"Migrationskrise", Kürzung Entwicklungsetat, Zehn Gebote

Fürbitte für den 18. Sonntag nach Trinitatis, den 08.10.2023

Thema des Sonntags: Gottes- und Nächstenliebe
Wochenspruch: „Dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe“ (1. Johannes 4, 21)
Predigttext: Exodus 20, 1-17


Die so genannte Migrationskrise
Barmherziger Gott,
du allein kennst die Wahrheit und vor allem unser Herz.
Verschaffe du denen Recht,
die verzweifelt ihr Leben zu retten versuchen
und nach Europa dringen.

Stärke alle, die trotz der angespannten Lage
Menschenwürde und Barmherzigkeit verteidigen
und sich um Sachlichkeit bemühen,
damit uns allen ins Gewissen dringt,
was du uns sagst: alle Menschen sind dein Ebenbild,
gerade auch die Geflüchteten.
Erbarme dich ihrer, guter Gott,
erbarme dich auch unserer Hartherzigkeit!

Kürzungen im Etat der Entwicklungshilfe
Wir bitten um Einsicht bei allen Verantwortlichen,
jetzt, wo in unserem Land
die Hilfe für die Menschen im Globalen Süden
so massiv gekürzt wird. 

Gib doch den Mut, zu tun, was nicht populär ist,
aber am Ende uns allen zugutekommt,
damit Menschen in Ländern des Südens,
die der Norden nach wie vor ausbeutet,
gut leben können, von den Früchten des Landes
und vom Zusammenhalt der Völker.
Erbarme dich, Gott, erbarme dich!

Predigttext: „Die Zehn Gebote“
Du hast uns die 10 Gebote als deine Weisungen zum Leben gegeben,
hilf uns selbst, sie zu begreifen,
als die Worte, die Leben schaffen und
uns trösten, wenn wir verzagen,
Lass sie uns doch als die gute Nachricht verstehen,
die auch Jesus uns ins Herz geschrieben hat,
dass wie dein Volk alle Völker durch sie gesegnet werden,
und wir in ihnen deine Wahrheit und Gerechtigkeit erkennen,
uns zur Rettung und dir zum Lob!
 

Katastrophe in Berg-Karabach

Fürbitte am 17. Sonntag nach Trinitatis, dem 1. Oktober 2023

Berg-Karabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, die Bevölkerung besteht aber überwiegend aus Armeniern.
Aserbaidschan und Armenien kämpfen seit Jahren um das Gebiet. 28.000 Menschen sind bisher aus der Krisenregion nach Armenien geflüchtet.
Am Montagabend, 25.9.2023 explodierte ein Treibstofflager in Berg-Karabach, nahe der Hauptstadt Stepanakert. Dort hatten sich viele Menschen für ihre Flucht nach Armenien mit Treibstoff eingedeckt. Durch die Explosion kamen ca. 70 Menschen ums Leben, viele wurden verletzt. Die Menschrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) drängt darauf, dass die internationale Gemeinschaft mehr für den Schutz der Menschenrechte in Berg-Karabach tut.


Wir beten für die Menschen in Berg-Karabach,
die seit Monaten in ihrer Heimat erleben müssen,
wie Aserbaidschan und Armenien gegeneinander Krieg führen.
Du kennst die Schicksale der tausenden Flüchtlinge,
die versuchen ihr Leben zu retten.
Wir sehen die Berichte,
wie Menschen mit sehr vollen Autos verzweifelt versuchen,
ihre Familien und ein wenig Besitz in Sicherheit zu bringen.
Wir bitten Dich für die fliehenden Menschen in Berg-Karabach und für alle,
die bei der Explosion am Dienstagabend
auf ihrer Flucht verletzt und getötet wurden.
Steh ihnen bei im Schock über diese Katastrophe.
Gib den Helferinnen und Helfern in den Krankenhäusern Kraft,
dass sie die Notlage meistern.
Rüttle die internationale Gemeinschaft auf,
dass mehr für die Menschen in Berg-Karabach getan wird,
dass ihre Würde geschützt wird und sie sich und ihre Familien in Sicherheit bringen können.
Du hörst das Schreien und Weinen der Vertriebenen und Geflüchteten.
Lass ihre Schicksale auch unter uns noch mehr Gehör finden
und stärke alle, die sich für Berg-Karabach einsetzen.

Damit wir das Leben lieben

Fürbitte für den 16. Sonntag nach Trinitatis, 24. September 2023

Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen
ans Licht gebracht durch das Evangelium.
1. Tim 1,10b

Wochenspruch für die Woche nach dem 16. Sonntag nach Trinitatis

Du, Gott, hilfst. Du errettest vom Tod.
Wir wollen das auch: Helfen und vor dem Tod erretten.
Aber wir können das nicht allein. Wir brauchen dich.

Dir legen wir die Menschen ans Herz, die in verschiedenen Ländern Opfer von
Naturkatastrophen geworden sind. Wir denken an Marokko,
Libyen und Griechenland. Nimm in Frieden bei dir auf, die ihr Leben verloren haben.
Heile, die verletzt sind an Leib und Seele. Lass Hilfe denen kommen, die alles verloren haben.
Und hilf uns, zu helfen.

Dir legen wir die Menschen ans Herz, die Verantwortung tragen.
Die UNO-Vollversammlung diskutiert über den Ukraine-Krieg und die nicht
erreichten Ziele der Nachhaltigkeit. Ernüchterung herrscht und vieles erstarrt
in Egoismus und Zwängen. Frieden wünschen wir uns. Und Hoffnung auf neues
Leben, das wir von dir erbitten.

Dir legen wir die Menschen ans Herz, die sich nicht vertreten fühlen auf dieser
Welt. Die mit dem Gefühl leben, dass sich niemand um sie kümmert - niemand
ihnen eine Chance gibt, etwas anders zu machen als bisher. Nimm ihnen dieses
Gefühl des Lebendig-begraben-Seins. Führ sie heraus ans Licht und ans Leben.

Dir legen wir die Menschen ans Herz, die sich engagieren.
Für Toleranz. Für die Achtung vor allen Menschen.
In den Vereinen. In den Kirchen. In den Parteien und Initiativen.
Das kostet Kraft. Schenke ihnen deine Lebendigkeit.

Auch wir selbst wollen deinem Herzen nahe sein.
Sei bei uns. Stärke uns.
Damit wir ablegen, was uns an den Tod bindet.
Damit wir das Leben lieben
 

Für Menschen in Naturkatastrophen

Fürbitte für den 15. Sonntag nach Trinitatis, 17. September 2023

Barmherziger Vater im Himmel,

wir sind erschüttert über Bilder von Überschwemmungen durch das Sturmtief Daniel in Griechenland
und nun auch in den Küstenstädten Libyens.
Die Unwetterprognosen der Meteorologen aufgrund der Erwärmung der Meere werden schneller
und grausamer Realität, als wir es erwartet haben.

Wir stehen auch den schrecklichen Nachrichten aus Marokko hilflos gegenüber,
wo die Zahl der toten Menschen, wie auch die der verletzten und obdachlos gewordenen ständig steigt. 

Wir bitten dich für die Betroffenen in Derna und in den anderen libyschen Küstenorten.
Lass sie erleben, dass die verfeindeten Regierungen ihres Landes den Konflikt beilegen und sich der Nothilfe verschreiben.

Gib, dass die Überlebenden gefunden und die Verletzten versorgt werden können.
Wir bitten Dich für die Menschen in den überschwemmten Gebieten von Thessalien. Lass die Obdachlosen Aufnahme und Unterkunft finden.
Gib denen, die alles verloren haben, die Kraft, im Vertrauen auf eine gute Zukunft wieder neu anzufangen.

Wir bitten Dich für die Menschen in Marokko,
dass sie die Hilfe bekommen, die sie brauchen und den Trost, nach dem sie sich sehnen.

Lass nicht zu, barmherziger Gott, dass die Notsituation und das Leid der betroffenen Menschen ausgenutzt wird.
Amen

 

Für Menschen in Gabun und Südafrika

Fürbitte für den 13. Sonntag nach Trinitatis, 3. September 2023

Militärputsch in Gabun
In Gabun hat das Militär die Macht übernommen. Die Bevölkerung feiert den Staatsstreich als Befreiung
vom Autokraten
Präsident Ali Bongo, dem seit vielen Jahren die Unterstützung fehlt.

Wir beten für die Menschen in Gabun.
So weit entfernt für uns das zentralafrikanische Land auch scheint,
durch die Medien kommen uns die Meldungen nahe, was dort geschieht:
Militärputsch, Staatsstreich, Demonstrationen auf den Straßen.
Wir hören von den Hoffnungen, die viele Menschen in Gabun mit dem Militärputsch verbinden.
Sie jubeln, dass die Macht der Herrscherfamilie Bongo gebrochen ist.
Sie beklagen, dass sich ihre Heimat längst viel zu weit von einer Demokratie entfernt hat.
Jetzt soll und muss alles besser werden.
Wir beten mit ihnen und für alle Menschen in Gabun:
Schenke ihnen eine bessere Zukunft.
Lass die Mächtigen im Land Wege aus den vielen Krisen, aus Unrecht und Not finden.
Die ganze Region, von der Zentralafrikanischen Republik
über Mali, Burkina Faso bis Niger steht vor großen Schwierigkeiten.

Wir bitten Dich:
Gib den international verantwortlichen Politikerinnen und Politikern Kraft
über Hilfen, Gerechtigkeit und Friedenssicherung zu sprechen.
Stärke unsere weltweite Solidarität und hilf uns jeden Tag besser zu begreifen
dass wir in allen Ländern dieser Erde voneinander abhängig sind.
Verbreite Einsicht in den Köpfen und Liebe in unseren Herzen,
dass wir als Menschen mehr Menschlichkeit leben.

Brand in Johannesburg
Bei einem Brand in einem mehrstöckigen Wohngebäude im Zentrum der südafrikanischen Metropole Johannesburg
sind mehr als 60 Menschen ums Leben gekommen, außerdem gab es viele Verletzte.
In dem Haus lebten offenbar viele Obdachlose. Inzwischen ist der Brand weitgehend gelöscht.

Wir beten für die Menschen in der südafrikanischen Großstadt Johannesburg,
in der durch eine schreckliche Brandkatastrophe mehr als 60 Menschen ihr Leben verloren
und viele verletzt wurden.
Tagelang hängt der Rauch und Qualm vom Brand dort in der Luft,
und noch viel länger bleibt das Entsetzen und die Trauer der Betroffenen.

Wir bitten Dich:
Steh den Opfern des Brandes bei.
Umfange die Verstorbenen mit Deiner Liebe und bringe sie in dein Reich,
wo kein Schmerz und kein Geschrei und kein Leid mehr sein wird.
Hilf allen, die um sie trauern und stelle den Hinterbliebenen Menschen an die Seite,
die gute Worte finden.
Es heißt, dass viele Obdachlose im Haus gelebt hätten.
Du kennst das Elend in den Metropolen dieser Welt
und die Gleichgültigkeit der Reichen,
die darüber hinwegsehen,
dass so viele Menschen unter unwürdigen Lebensbedingungen hausen müssen.

Wir bitten dich:
Öffne unsere Augen für die Not unserer Mitmenschen
und zeige uns gute Wege gegen Obdachlosigkeit und Verwahrlosung.

Wir danken Dir für die Arbeit der Feuerwehrleute, die in Johannesburg den Brand gelöscht haben und für alle Katastrophenhelfer in nah und fern:
Stärke ihre Tatkraft und segne alle Menschen, die zupacken und Elend überwinden.

Zum Sprachrohr der
Barmherzigkeit werden

Fürbitte für den 12. Sonntag nach Trinitatis, 27. August 2023

"Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen."
(Jesaja 42,3) Wochenspruch für die Woche, die am 27. August beginnt

Du, Barmherzige, siehst uns alle, in Süd und Nord, Ost und West,
wir rufen zu dir: sei doch deiner eigenen Zusage treu
und schenke den Frieden, den sich so viele herbeisehnen,
Frieden, der Menschen stark macht,
damit sie in ihre Gemeinschaft investieren,
damit sie mitten in den Konflikten und Kriegen dieser Zeit
nach Wegen der Versöhnung zu suchen,
auf denen sie wieder leben und hoffen können.

Rufe die Vermögenden und Reichen zur Verantwortung,
damit sie sich auf den Weg der Gerechtigkeit begeben,
mach uns als deine Kirche zum Sprachrohr deiner Barmherzigkeit,
damit alle Welt erfährt,
dass du das zerknickte Rohr nicht zerbrichst,
den glimmenden Docht nicht auslöschst,
hilf, uns lieber Herre Gott,
damit auch wir uns den Armen und Rechtlosen zuwenden
und für die eintreten, die sich selbst nicht mehr helfen können,
in Süd und Nord, Ost und West;

So mach uns zu Werkzeugen deines Friedens,
in unserer Gemeinde, in Stadt und Land
und in der ganzen Welt,
die du täglich aufs Neue für uns alle erschaffst.


Von der Vergebung

Fürbitte für den 11. Sonntag nach Trinitatis, 20. August 2023

Das Thema dieses Sonntags ist Demut und die Bitte um Vergebung.
Wochenspruch: Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.
1. Petrus 5,5 Predigttext Lukas 7,36-50 (Jesus wird durch eine Sünderin gesalbt)

Guter und barmherziger Gott,
wir beten heute um Vergebung für uns und andere.
Egal, ob unsere Fehler
aus Gedankenlosigkeit oder Habgier,
aus Maßlosigkeit oder Müdigkeit
aus zu viel an Liebe oder zu wenig davon
geschehen sind.

Wir brauchen deine Vergebung und einen Weg zurück zu dir.

Vergib uns allen, wie weh wir der Schöpfung getan haben,
deren Wunden wir in diesem Sommer wieder so deutlich sehen,
die Brände und Überflutungen,
die Hitze und das schmelzende Polar- und Gletschereis.
Lass beide, Angst und Erkenntnis, Wege der Vernunft finden.


Wir brauchen deine Vergebung und einen Weg zurück zu dir.

Vergib Menschen, die Kriege angezettelt haben und Kriege treiben.
Sie wissen, was sie tun.
Nur du hast Barmherzigkeit genug, um ihnen zu vergeben.
Vergib denen, die für Ausbeutung und Ungerechtigkeit verantwortlich sind.
Lass in ihnen Zweifel großwerden und lass sie nicht zur Ruhe kommen.

Wir brauchen deine Vergebung und einen Weg zurück zu dir.

Vergib uns unsere Kleinherzigkeit und unseren Kleinmut.
Vergib uns unsere Trägheit und unser Desinteresse.
Wir verlieren so viele Chancen auf Versöhnung, auf Neuanfänge
und auf Änderungen.
Ob in unseren Familien, an unseren Arbeitsplätzen oder als Bürgerinnen
und Bürger dieses Landes.
Lass nicht Wut und Hass der Ausweg für schlechte Gefühle sein.

Wir brauchen deine Vergebung und einen Weg zurück zu dir.

Guter und barmherziger Gott,
wir bitten um dein offenes Ohr und dein großes Herz.
Mach uns leichter dadurch, dass wir uns dessen bewusst werden,
was du uns zu vergeben hast.
Lass uns nicht aus deiner Hand und aus deinem Schutz.
Mach den Weg zurück zu dir hell und hilf uns, ihn zu finden.
Amen

 

Recht, Ordnung und Gerechtigkeit

Fürbitten zum 10. Sonntag nach Trinitatis, 13. August 2023
Israelsonntag

Wochenspruch: „Wohl dem, dessen Volk der HERR ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat.“ Psalm 33, 12
Evangelium: Markus 12, 28-34: Die Frage eines Schriftgelehrten nach dem höchsten Gebot – das Doppelgebot der Liebe
Predigttext: 5. Mose 4, 5-20: Erinnerung an die Verkündigung seines Bundes und der 10 Gebote am Berg Gottes in der Wüste
 

Gabe der Gebote und Liebe zur rechtsstaatlichen Ordnung
Lieber Vater im Himmel,
aus den Worten, die Du Deinem Volk Israel geoffenbart hast,
nehmen wir die wunderbaren Geschenke der 10 Gebote
und des Doppelgebotes der Liebe dankbar in Empfang.
Wir klagen Dir, dass es unter den frommen Christen, Juden und Muslimen
so viele gibt, die das Recht nicht lieben
und die rechtsstaatliche Ordnung ihres Staates verachten.
Wir bitten Dich für die Gesellschaften in der Zerreißprobe
im nahem Osten, in Amerika und bei uns in Europa,
vermindere den Einfluss derer, die sich über Recht und Gebote stellen.
Lass die Bürgerinnen und Bürger des Staates Israel einen Weg finden,
der das Auseinanderbrechen der Gesellschaft verhindert.
Lass denen Recht widerfahren, die unter Willkür und Unterdrückung leiden.
Lasst uns zum Herrn beten: Herr, erbarme dich!
 

Antisemitismus
Lieber Vater im Himmel,
wir freuen uns über Deine Gnadengabe in Jesus Christus,
als Menschen aus der Völkerwelt teilnehmen zu dürfen
an der bleibenden Erwählung deines Volkes Israel.
Wir klagen Dir die Anfeindungen,
denen Jüdinnen und Juden in unserer Gesellschaft ausgesetzt sind,
überall dort, wo sie erkennbar ihrem Glauben und ihren Traditionen folgen.
Gib, dass überall dort Menschen aufstehen und widersprechen,
wo antisemitische Vorurteile und Verschwörungstheorien geäußert werden.
Gib, dass Synagogen und jüdische Einrichtungen gut geschützt werden können
vor Angriffen und Vandalismus.
Gib den christlichen und jüdischen Gemeinden Phantasie,
den gemeinsamen Glauben an Dich
vor Ort immer wieder neu sichtbar werden zu lassen.
Lasst uns zum Herrn beten: Herr, erbarme dich!     
 

Konferenz zum Schutz des Regenwalds – Amazonasgipfel in Brasilien
Verdrängung und Landraub
Lieber Vater im Himmel,
Wir nehmen wahr,
dass das unersättliche Verlangen nach fruchtbaren Böden und Bauland
zu gewaltsamen Konflikten und zu Verdrängung und Landraub führt.
Du hast in Jesus Christus verheißen,
dass die Sanftmütigen über Land und fruchtbare Böden verfügen werden,
doch bis heute sind es in unserer Welt die Gewalttätigen.
Wir bitten dich für die indigene Bevölkerung in Südamerika,
die gegen die Abholzung des Waldes kämpft.
Lass ihre Anliegen Gehör finden,
damit die Zerstörung ihres kostbaren Lebensraumes enden kann.
Wir bitten dich für die palästinensischen Familien,
deren Eigentumsrechte durch aggressive Siedler bedroht werden.
Erhalte ihr Recht, auf ihrem Erbteil zu wohnen und ihre Äcker zu bestellen.
Wir bitten dich für die Dörfer in Afrika,
deren Land von multinationalen Konzernen vereinnahmt wird.
Lass sie Richter finden, die sich nicht korrumpieren lassen.
Lasst uns zum Herrn beten: Herr, erbarme dich!

 

Bitte um Zukunft,
Lösungen und Hoffnung

Fürbitte für den 9. Sonntag nach Trinitatis, 6. August 2023


Militärputsch in Niger und Erdüberlastungstag

Die Fürbitte nimmt Bezug auf liturgische Texte des Sonntages: auf den Wochenspruch: „Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen, und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern“ (Lukas 12,48b), auf den Predigttext aus 1. Könige 3 (Salomos Gebet und Salomos Urteil), auf die Epistel aus Philipper 3, 7-14 (ich jage nach dem vorgesteckten Ziel).

Sprecher*in:In der westafrikanischen Republik Niger wurde der demokratisch gewählte Präsident Mohamad Bazoum durch eine Militärjunta abgesetzt. Das Land gehört zu den ärmsten der Welt, daher sind ständig viele Menschen unterwegs, immer auf der Suche nach Arbeit. Manche wollen in die EU; viele einfach nur in die Nachbarländer. Auf Bitten und gegen Geld der EU gibt es scharfe Migrationsgesetze. Migrant*innen werden kriminalisiert, ihre Unterstützung unter Strafe gestellt. Es brodelt in der Bevölkerung aufgrund der Einmischung der EU, die Sympathien drohen in Richtung Russlands zu kippen. Die Angst vor Spannungen und Gewalt wächst.

Liturg*in: GütigerGott, wir bitten dich, sei bei der Bevölkerung Nigers. Alle die, schon Not und Mangel leiden: bewahre sie davor, kriegerischer Gewalt ausgesetzt zu sein. Schenke Besonnenheit und Weisheit allen, die Verantwortung tragen in der internationalen Gemeinschaft. Wie König Salomo, lass sie suchen zu verstehen, was gut und böse ist, lass sie hinschauen, was den Menschen im Land dient und lass sie alles Erdenkliche tun, Krieg und Gewalt von dem Land fernzuhalten. Schenke allen europäischen Politiker*innen, die mit der Region befasst sind, Demut und Sanftmut und bewahre sie vor der Versuchung, europäische Interessen vor die Bedürfnisse der Menschen in Ländern Westafrikas zu stellen.

Liedvers: Kyrie eleison

Sprecher*in:Am 2. August war Erdüberlastungstag, seitdem lebt die Menschheit auf Pump. Bis letzten Mittwoch haben wir für 2023 alles verbraucht, was die Erde in einem Jahr an nachwachsenden Ressourcen bereitstellen kann. Seit Mittwoch leben wir von fossilen Ressourcen. Die Ausbeutung unseres Planeten geht weiter. Doch es gibt Hoffnung. In Äthiopien werden alte Kirchenwälder geschützt, die sehr viel Kohlendioxid aus der Luft aufnehmen. In vielen Ländern, z.B. Sambia, Ecuador und Bangladesch betreiben Kleinbäuerinnen und Bauern ökologischen Landbau, der das Klima schont und sie besser ernährt. Auch bei uns ernähren sich immer mehr Menschen klimabewusst und nutzen umweltfreundliche Verkehrsmittel.

Liturg*in: Treuer Gott, du kennst das Seufzen deiner Kreatur. Du kennst unsere Gefühle von Ohnmacht, wenn wir seit Jahren nicht sehen, wie wir der Ausbeutung unserer Erde wehren können. Und du kennst die Not der Menschen, deren Äcker zu heiß werden, deren Land versinkt, denen Überschwemmungen allen Besitz fortreißen und denen der Regen fehlt. Wir bitten dich, lass uns deinen Ruf hören, lass uns nicht verzagen und nicht zynisch werden. Lenke unseren Blick auf alles, wo Zukunft aufscheint, wo Lösungen gefunden werden, wo inmitten von Zerstörung Leben erblüht. Und wo immer uns Handlungsspielräume gegeben sind, lass uns mutig und tätig werden, ihnen nachjagen und sie tapfer ergreifen.

Liedvers: Kyrie eleison

Freundschaft ist stärker
als Hass und Gewalt

Fürbitte für den 8. Sonntag nach Trinitatis, 30. Juli 2023

Fürbitte zum Internationalen Tag der Freundschaft, 30. Juli 2023
Der Internationale Tag der Freundschaft (international day of friendship) wurde 2011
von der UN-Generalversammlung auf Vorschlag der UNESCO ausgerufen. Der Gedenktag
geht auf eine Initiative aus Paraguay zurück und erinnert an die Bedeutung von Freundschaft
zwischen Personen, Ländern und Kulturen.

 

Zum heutigen internationalen Tag der Freundschaft
danken wir Dir, Gott, für unsere Freundinnen und Freunde,
für das Licht, das sie in dunkle Zeiten bringen und
für die Liebe untereinander.

Wir danken dir für die menschliche Fähigkeit,
Freundschaften zu schließen
und für die vielen Möglichkeiten,
einzigartige Beziehungen zu gestalten.

Wir bitten Dich:
Fördere unsere Netze der Freundschaft,
nicht nur privat,
sondern auch zwischen fernen Ländern und fremden Kulturen.

Hilf uns entdecken, dass Freundschaft stärker sein kann als Hass und Gewalt.
Bewahre uns davor, dass wir uns immer weiter spalten und aufhetzen lassen.

Segne weltweit alle Projekte und Programme der Friedensarbeit,
die Begegnung fördern, Versöhnung ermöglichen und Freundschaften festigen
durch Sport, Musik und Theater,
durch vereinte Aktionen für Menschen und Tiere in Not,
durch gemeinsames Arbeiten und Feiern.

Schenke uns allen noch mehr Ideen,
wie Freundschaften aufblühen können, nah bei uns und weltweit.


Brot teilen für alle Welt

Fürbitte für den 7. Sonntag nach Trinitatis, 23. Juli 2023

Der 7. Sonntag nach Trinitatis steht im Zeichen des Abendmahls: Brot und Wein stiften Verbindung mit Gott und unter denen, die miteinander teilen und feiern. Der aktuelle Bezug der Fürbitte ist der erneute Aufzug einer Hunger-Krise durch die Auswirkungen des Ukraine-Krieges.


Barmherziger Gott,
wir bitten erneut für die Menschen, die Hunger leiden,
ohne ihr Zutun und ohne eigene Schuld.
Gib Frieden und gib allen Verantwortlichen den Mut und die Kraft,
dieses größte Unheil unserer Tage wirksam zu bekämpfen.
Wir bitten für die Verzweifelten im Jemen, in Äthiopien oder in Zentralafrika.
Hilf, dass mitten in den Konflikten und angesichts der ausbleibenden Hilfe
die Weltgemeinschaft wach wird und endlich handelt.


Wecke auch uns selbst auf, damit wir Lebensmittel wieder wertschätzen,
stärke alle Bemühungen, die Verschwendung von Nahrung einzudämmen,
gib Kraft für neues Denken und Offenheit für alle Bemühungen,
dem Hunger zu begegnen, damit alle satt werden,
wie du es gewollt hast von Anfang an.
 

Schöpfungsgabe Wasser

Fürbitte für den 6. Sonntag nach Trinitatis, 13. Juli 2023

Der 6. Sonntag n. Trinitatis steht ganz im Zeichen der Taufe, daher in der Fürbitte die Verbindung zwischen dem Schutz Gottes und der Schöpfungsgabe Wasser. Der Predigttext ist: Predigttext Jeremia 43,1-7: Die Fürbitte bezieht sich auf die ersten beiden Verse der Perikope:

Und nun spricht der Herr, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! 2Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, und wenn du durch Ströme gehst, sollen sie dich nicht ersäufen.

Wasser ist lebenswichtig.
Gottes Geschöpfe brauchen Wasser zum Wachsen.
Viele Menschen haben Durst nach Freude.
Wir bitten Dich,
Schenke uns den Blick
Für die Wunder der Schöpfung und für das,
was froh macht und Freude schenkt.
Wir bitten dich um Menschen,
in unserer Nähe die uns aufmuntern und bei denen wir aufatmen können.

Gütiger Gott,
Du hast das Leben geschaffen.
Du willst, dass wir Deine Schöpfung schützen und bewahren.
Deine Gabe des Wassers braucht Ausgleich – weder zu viel noch zu wenig.
Wir bitten dich für alle Menschen, die mit dem Zuviel schreckliche Erfahrungen machen mussten!
Als Getaufte haben wir die Aufgabe,
sorgfältig und nachhaltig mit Gottes Gaben umzugehen.
Wir bitten Dich für alle Täuflinge,
dass sie (er) Ehrfurcht vor dem Leben lernen (lernt).

Menschen haben Angst um die Zukunft.
Wir bitten Dich, guter Gott, für alle, die nach dir fragen,
um deine Zusage: du bist bei uns, wir brauchen uns nicht zu fürchten,
du hast uns bei unserem Namen gerufen
und wir gehen nicht in unseren Sorgen unter.

Das Wasser hat eine unermüdlich strömende und unablässig
reinigende Kraft. Wir bitten Dich, dass wir im Wasser der Taufe
Gottes Wesen entdecken.
Mögen Deine Sanftmut und Güte, Barmherzigkeit und Liebe nicht nur
heute wie das Wasser der Taufe fließen,
sondern an jedem Tag, bis ans Ende der Welt.
 

Kommt und seht!

Fürbitte für den 5. Sonntag nach Trinitatis, 9. Juli 2023

Die Fürbitte knüpft an den Predigttext für diesen Sonntag an, der bei Johannes 1,35-51 zu finden ist. Viermal treffen Menschen in diesem Text auf Jesus, vier Mal sehen Menschen und werden gesehen. Viermal nehmen sie einen neuen Blickwinkel ein und gewinnen neue Einsichten.

Großer Gott,
öffne uns die Augen und lass uns sehen,
Hilf uns, nicht durch unsere gewohnte Brille zu schauen. Nimm uns die alte Sicht ab.
Wir bitten dich für diesen Sommer in unserem Land
wenn wir auf Reisen gehen oder zu Hause bleiben
lass uns Erholung und Leichtigkeit finden
und nimm uns die Brille der ständigen Sorge ab.
Lass uns stattdessen die Schönheiten sehen
und das Kleine, das wir viel zu oft nicht sehen können.
Lass uns gute Begegnungen haben
hilf uns, Überraschendes zu sehen und zu hören.
Lass uns sehen, wieviel sich in unserem eigenen Land tut,
wie viele Menschen sich um ein Leben bemühen,
das deiner Schöpfung nicht schadet, sondern sie sorgsam als Geschenk annimmt
und wie viele neue Ideen überall umgesetzt werden.

Lass uns weiter hinsehen auf alles in unserer Welt
was Menschen an Gewalt und Zerstörung und aus Habgier und Engherzigkeit anrichten
und wie viele Tränen und Leid das verursacht.
Doch lass uns auf auf jeden einzelnen geretteten Menschen schauen
auf Natur, die wieder heilt,
auf Tiere und Pflanzen,
die sich geschickt und unermüdlich neuen Lebensraum suchen,
auch dann, wenn Menschen sie vertrieben und gestört haben.

Öffne uns die Augen, unser Gott
und lass uns deinen Himmel offen sehen
mit den Augen anderer, unsere Nächsten hier und überall auf deiner Erde.

Amen

 

Einer Trage des Anderen Last

Fürbitte für den 4. Sonntag nach Trinitatis, den 2. Juli 2023

Die Fürbitte nimmt Bezug auf das gemeinsame Leben aus Gottes Vergebung, das zu Solidarität aufruft und sich vielfältig in den Texten des Sonntags widerspiegelt: Im Wochenspruch (Galater 6,2): Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen“, aber auch im Predigttext (1. Petrus 3,8-17), der alttestamentlichen Lesung (1. Mose 50, 15-21, Ende der Josephsgeschichte), und dem Evangelium (Matthäus 7,1-5).

Sprecher:in: In einem Sonderbericht des Europäische Rechnungshof werden große Zweifel deutlich, dass die EU bis 2030 wie geplant den Ausstoß klimaschädlicher Treibgase um 55 Prozent verringern wird und das Ziel, die Erderwärmung zu begrenzen, rückt in weitere Ferne. Dadurch werden Menschen, die wenig zum Klimawandel beitragen, noch mehr gefährdet.

Liturg:in: Gerechter Gott, dein Gebot ist es, dass wir einander beistehen und unterstützen. Wir bitten dich, stärke uns in unserem Bemühen um Klimagerechtigkeit. Schenke uns ein aufrichtiges Gewissen, ein offenes Herz und wache Augen für die Bedürfnisse aller unserer Mitmenschen. Lass uns alle stets deine Liebe spüren, die uns mit anderen Menschen verbindet, wo immer wir solidarisch sind.

Liedvers: Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehen, dein Reich komme, Herr, dein Reich komme.

Sprecher:in: Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, UNHCR, rechnet damit, dass im Jahr 2024 2,4 Millionen Menschen einen neuen Ort zum Leben brauchen, 20 Prozent mehr als dieses Jahr. Für jede/n ist neben dem Verlust der Heimat solch eine Ansiedlung aufwändig. Sie brauchen dringend Unterstützung.

Liturg:in: Gütiger Gott, dein Wille ist es, dass deine Liebe zu uns nicht bei uns endet, sondern durch uns hindurch andere Menschen erreicht. Wir bitten dich: Lass uns die Not von Menschen auf der Flucht sehen und lass uns nicht vergessen, wie sehr ihr Schicksal mit dem unseren zusammenhängt. Lass sie dort, wo sie ankommen, Gastfreundschaft und Zuwendung erfahren. Gib Weisheit, Liebe und Stärke allen, die Verantwortung tragen für die Neuansiedlung von Geflüchteten. Lass uns alle stets deine Liebe spüren, die uns mit anderen Menschen verbindet, wo immer wir solidarisch sind.

Liedvers: Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehen, dein Reich komme, Herr, dein Reich komme.

Humanitäre Katastrophe durch
Bürgerkrieg im Sudan

Fürbitten für Sonntag, den 25. Juni 2023

Die Situation im Sudan wird durch den Bürgerkrieg immer entsetzlicher. In Genf wurden jetzt auf einer UN-Geberkonferenz 1,37 Milliarden für die humanitäre Hilfe im Sudan gesammelt. Deutschland will bis 2024 200 Mio. Euro geben.

Wir beten für die Menschen im Sudan,
die in Hunger und Bürgerkrieg um ihr Überleben kämpfen.
Wir hören die Berichte, dass überall in Darfur und Karthum gekämpft wird,
dass Menschen in ihren Häusern und auf offener Straße angegriffen werden.
In diesen Tagen wird durch all die Gewalt aus der drückenden Armut und Not im Sudan
eine unermessliche humanitäre Katastrophe.
Wir bitten Dich:
Lass es gelingen, dass durch die eingesammelten Gelder auf der UN-Geberkonferenz
endlich mehr Hilfsgüter in den Sudan gebracht werden.
Segne Helferinnen und Helfer, die vor Ort arbeiten und Menschenleben retten.
Lass die Hoffnung auf Frieden im Sudan nicht erlöschen.
Stärke mit Deinem Geist alle,
die sich klug und besonnen dafür einsetzen, dass die Gewalt abnimmt.
Öffne Wege des Friedens
für eine bessere Zukunft im Sudan.
 

Schiffsunglück vor Griechenland

Fürbitten für Sonntag, den 25. Juni 2023

Gebet mit Bezug auf den Wochenspruch  „Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist“ (Lk 19,10)

Wir beten für die Opfer des Schiffsunglücks vor Griechenland.
Die meisten der 500 bis 700 Menschen, die auf das Schiff gestiegen waren, sind ertrunken.
Sie hofften auf ein besseres Leben, auf Zukunft und Freiheit.
Viele davon waren Kinder.
Wir bitten Dich: Bringe diese im Meer verlorenen Menschen
in Dein Reich des Friedens, wo keine Gewalt der Wellen und kein Schmerz mehr ist.
Wir vertrauen auf Deine Zusage, dass Du der Menschensohn bist,
der jede Seele findet, die verloren ist und sie aus dem ewigen Tod erlöst.
Wir bitten Dich für die Familien und Freundeskreise der Ertrunkenen.
Sei ihnen nahe in den Stunden der Verzweiflung,
im unaussprechlichen Schmerz über ihren Verlust
und in der Wut auf die Verantwortlichen.
Du siehst wie hilflos die Schuld vom einem auf den anderen geschoben wird.
Du kennst die wahren Schuldigen und
Du weißt auch um unser aller Verstrickung im Elend derer,
die über das Mittelmeer fliehen und umkommen.
Stärke die Politikerinnen und Politiker, die unermüdlich darauf drängen,
dass endlich Lösungen gefunden werden müssen,
um solche Katastrophen zu verhindern.
Finde jeden und jede von uns, wenn wir
in den Nebeln der Resignation und Gleichgültigkeit verloren gehen und
stärke unsere Solidarität mit allen, die untergehen in dieser Zeit.
 

Lass unsere Türen offen bleiben

Fürbitte für den 2. Sonntag nach Trinitatis, 18. Juni 2023

Zahl der Geflüchteten auf Rekordhoch
Laut des Flüchtlingshilfswerks der Vereinen Nationen (UNHCR) ist die Zahl der geflüchteten Menschen auf ein Höchstmaß gestiegen. Über 110 Millionen ist die Zahl, die im Mai veröffentlicht wurde. Der Großteil der Geflüchteten ist immer noch in ihren eigenen oder den Nachbarländern unterwegs. Die Ursachen sind vor allem gewaltsame Konflikte, aber auch Klimafolgen und Perspektivlosigkeit.

Gott aller Barmherzigkeit,
lass unseren Blick nicht von denen weichen,
die in dieser Zeit zu Flucht und Vertreibung gezwungen sind,
in Angst und Ohnmacht gefangen,
vor allem Kinder und alte Menschen;
wir klagen dir ihre Not, es sind viel zu viele!

Gib uns Kraft, die zu uns Gekommenen
in ihrer Würde anzunehmen,
damit wir mit ihnen durch ihre Verzweiflung hindurch
dein Bild erkennen, wie Jesus selbst verfolgt
und auf der Flucht alleingelassen war;
lass uns genauso unsere Hoffnungen teilen,
damit wir nicht aufhören, gemeinsam nach Rettung zu suchen,
und all denen einen Raum und Arbeit geben,
die nicht anders können, als sich in unserer Mitte niederzulassen;

Gib uns die nötige Liebe und vor allem Phantasie,
ihnen auch in Konflikten eine Hilfe beim Neuanfang zu sein.
Lass unsere Türen offen bleiben, damit Geflüchtete
in unser eigenes Leben eintreten
und sie mit uns deine Gemeinde und unsere Kirche erneuern,
dir zur Ehre und unserer Gemeinschaft zum Besten!

Gib uns Frieden jeden Tag!

 

Mit den Augen der Liebe

Fürbitte für den 1. Sonntag nach Trinitatis, 11. Juni 2023

1. Johannes 4,21: Und dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe…
(und seine Schwester!) (aus der Predigtperikope für den Sonntag)

Guter Gott,
es klingt so einfach und ist doch so schwer:
alles durch diese Liebe zu sehen,
die du für uns schon lange hattest,
bevor wir auf diese Welt kamen.
Lass uns immer wieder neu buchstabieren, dass du uns zuerst geliebt hast
und lass uns daraus handeln, um dir zu antworten.

Wir bitten dich:
Lass uns mit den Augen der Liebe auf die Welt sehen,
da, wo wir uns lieber die Augen zuhalten,
weil die Realität so liebes-leer erscheint.
Lass uns hinschauen auf alle Menschen,
die unter Kriegen leiden.
Lass uns weiter für Frieden einsetzen
und unsere Betroffenheit nicht zur Routine verkommen.

Lass uns mit Augen der Liebe auf unser eigenes Land sehen
und direkt auf die, die nicht unserer Meinung sind.
Lass unsere Liebe hier unsere Offenheit und Bereitschaft
zu immer weiterem Dialog sein.
Gib und Mut und Ideen,
damit Gespräche nicht abbrechen.

Lass uns mit den Augen der Liebe
auf unsere Nächsten sehen
gerade dann, wenn die Liebe schon vergraben zu sein scheint.
Immer wieder neu anfangen,
vergeben und öffnen,
hilf uns dazu.
Amen.

 

Wir wollen Botinnen und Boten sein

Fürbitte für den Sonntag Trinitatis, 4. Juni 2023

Und ich hörte die Stimme des Herrn, wie er sprach: Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein?
Ich aber sprach: Hier bin ich, sende mich! (Jesaja 6,8 – Vers aus der Perikope für den Sonntag Trinitatis 2023)

Unser Gott,
heute bitten wir dich für uns selbst,
denn unsere Kirchen wandeln sich nicht in deinen Thronsaal
wo du Allmächtiger uns in all deiner Herrlichkeit begegnest und zu uns sprichst.
Das Brausen vom Himmel erfüllt nicht unsere Häuser.
Lehre uns verstehen, dass du heilig bist
und wie wir das erkennen können!
Gib uns Weisheit in unser Herz
und Mut in unsere Worte und Hände.
Wir möchten von dir reden – und wissen doch oft nicht wie.
Hilf uns, besser zu spüren,
was richtig ist und wo wir unseren Glauben in der Welt um uns herum sichtbar machen können.
Hilf uns, für unsere Schwestern und Brüder überall auf deiner Welt einzutreten,
denen Unrecht geschieht.
Sende uns, sende mich – und nimm mich als Deine Botin, deinen Boten an – in all meiner,
unserer menschlichen Unvollkommenheit.
Halte in mir und in uns allen die Sehnsucht nach dir wach
und lass uns mutig daran festhalten,
dass wir nicht aufhören, zu sagen und zu zeigen,
was auf Erden nicht ist, wie du es gemeint hast!

Mehr Geist - mehr Geben

Fürbitte für den Pfingstsonntag und Pfingstmontag, 28. und 29. Mai 2023

Gott, wir bitten dich für alle Menschen in Not!
Segne die Hilfskräfte und Hilfsgüter,
die Lebensmittel, die Medizin, die Unterkünfte und alles was getan wird,
um Menschen in schlimmster Not zu erreichen.
Vereine uns immer weiter zu solchem gemeinsamen Geben durch Deinen Heiligen Geist.
Lass Freigiebigkeit, Spenden und Großzügigkeit aufblühen
für Projekte und Programme, die klug und effektiv Leben retten.
Dein Geist mache vor nichts Halt und überwinde Geiz und Habgier!
Treib aus, was uns beengt und befreie uns Deine Liebe zu leben!
Ermutige uns, zu mehr weltweitem Denken, Fühlen und Handeln,
in der Kraft deines Pfingst-Geistes, der alle menschlichen Grenzen überwindet.

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Hoffnung und Trost gegen den Anschein

Fürbitte für den Sonntag Exaudi, den 21. Mai 2023

Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen (Johannes 12,32).

Exaudi markiert den Zwischenraum zwischen Himmelfahrt und Pfingsten. So wie die Jünger Jesus nun nicht mehr bei sich hatten sondern ohne ihn klarkommen mussten, so leben auch wir im Zwischenraum zwischen der Ahnung vom Himmel und unseren irdischen Herausforderungen. Und wir haben als Schatz das, was uns in der Bibel gesagt ist: Vom neuen Bund (Jeremia 31) vom Tröster (Johannes 16), von Christus, der durch den Glauben in unseren Herzen wohnt (Epheser 3).

Zwischen den einzelnen Fürbitten kann gesungen werden:

Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht, Christus meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht (Taize).

Sprecher:in:

Umweltveränderungen und Extremwetterereignisse können zu immer mehr Fluchtbewegungen führen. Die Folgen des Klimawandels betreffen vor allem arme Länder, die nur wenig Ressourcen für Anpassungsmaßnahmen haben. Wenn durch Dürre oder Überflutung Gegenden unbewohnbar werden, müssen Menschen sich eine neue Bleibe suchen, nicht selten in anderen Ländern, was meist schwierig ist. Vielfach fehlen brauchbare Visaformate für Menschen, die Wegen des Klimas auf der Flucht sind.

Liturg:in:

Jesus Christus, wir bitten dich, sei du bei allen Menschen auf der Flucht. Begleite sie auf ihren Wegen und in ihrer Sorge darum, was sie morgen essen sollen. Lass sie Aufnahme und Gastfreundschaft finden. Gib Freundlichkeit den Menschen, bei denen sie ankommen. Und erinnere uns alle täglich aufs Neue daran, dass die Erde Gottes ist und wir alle gleichermaßen Gäste darauf.

Liedvers: Meine Hoffnung und Meine Freude

Sprecher:in:

Im Jahr 2015 wurden 17 Ziele zur globalen Nachhaltigkeit beschlossen, die bis 2030 erreicht werden sollen, zum Beispiel Beendigung von Armut und Hunger, Klimaschutz oder Überwindung von Ungleichheit. Dieses Jahr ist Halbzeit. Manche Fortschritte wurden zwar erzielt, jedoch wurde die Welt durch die großen Krisen unserer Zeit, vor allem Corona und Krieg in der Ukraine, vieler Ziele zurückgeworfen. Unsere Blicke auf die Welt und besonders die Entwicklung des Klimas sind von Sorge geprägt.

Liturg:in:

Heiliger Geist, du Tröster, sei du bei uns in unsere Sorge um die Welt. Wenn wir nicht sehen, wie wir mit menschlicher Anstrengung der Zerstörung der Welt Einhalt gebieten können, so lass uns nicht verzagen. Sei du stets bei uns und lass uns beharrlich und mutig Schritte auf dem Weg der Gerechtigkeit und des Friedens gehen. Hilf uns, bei einander zu bleiben und zu spüren, was andere Menschen bedürfen, besonders die Verwundbarsten unter uns.

Liedvers: Meine Hoffnung und Meine Freude

 

Beten, weil es weiter so nötig ist

Fürbitte für den Sonntag Rogate, 14. Mai 2023

Der Sonntag Rogate steht als Sonntag zwischen Ostern und Pfingsten für die Erinnerung an die Einladung, ohne alle „Mittler“ Gott zu begegnen, zu hören, zu klagen und zu bitten. Die unterschiedlichen Gebetspraktiken, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben, sind hinsichtlich ihrer Gottesbilder- und -vorstellungen sehr unterschiedlich. Fürbitten gehören seit Anfang der Kirche als eine Form des Anrufung Gottes um der Anderen willen, vor allem für die Armen, zu den festen Praktiken, mit denen wir für andere einstehen.

Gebet in Zeiten der Katastrophen

Du, barmherziger Gott, weinst mit den Weinenden,
klagst mit den Klagenden, haderst mit den Hadernden,
weil du alle liebst und leben sehen willst, was du geschaffen hast;
darum rufen wir zu dir: sei bei all denen,
die in diesen Tagen in so vielen Ländern leiden, weinen und verzagen.
Wir bitten dich für die tausende Opfer der Flutkatastrophe
im Ostkongo, die Hunderte Familien all ihres Hab und Guts beraubt hat.
Lass ihnen alle Hilfe zukommen, damit sie nach aller Trauer
und in der Verzweiflung wieder neu anfangen und ihr Land,
das ihnen geraubt wurde, neu bestellen können

Wir bitten dich: Erbarme dich

Wir bitten für die menschengemachte Katastrophe im Sudan,
die unendlich Viele an den Rand des Todes bringt.
Auch wenn wir es nicht mehr hören und selbst die Nachrichten kaum ertragen können,
stärke alle, die sich dafür einsetzen, um diesen Opfern
eines sinnlosen Krieges wenigstens die Nahrung zu verschaffen,
die sie brauchen.

Wir bitten dich: Erbarme dich

Richte unsere Blicke auf die vielen Helferinnen und Helfer,
die sich nicht entmutigen lassen;
rühre das Gewissen der Mächtigen an, damit sie die Kämpfe beenden
und die notwendigen Hilfsgüter die Menschen erreichen.
Uns aber lehre die Zeichen der Zeit erkennen,
die uns vor Augen führen, wie das Handeln unserer Ahnen
in den Kolonien weltweit auch heute noch Konflikte und Kriege mitbedingt.

Wir bitten dich: Erbarme dich

Wir bitten aufs Neue für die Opfer im Krieg gegen die Ukraine,
die unzähligen Toten auf allen Seiten,
die verlassenen Familien, die entführten Kinder,
die Geflüchteten hier bei uns und weltweit,
aber auch das Pokern um die Getreidelieferungen
und die vielen politischen Gefangenen:
Ach Gott, warum? Mach doch ein Ende dieser Not!

Wir bitten dich: Erbarme dich

 

Kantate – 7. Mai 2023

 

Wochenspruch: „Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder“ (Psalm 98,1)

Evangelium: Lukas 19, 37-40; Lobgesang beim Einzug Jesu in Jerusalem

Predigttext: 1. Samuel 16, 14-23; David kommt als Harfenspieler an den Hof Sauls

Musik und der Lobgesang der Gemeinde stehen im Mittelpunkt des Sonntags Trintitatis. Im Alten Testament erwacht das Lob der Taten Gottes beim Durchzug durchs Schilfmeer (Exodus 15) mit dem Miriamlied. Der Lobgesang der Wundertaten Gottes und die Auflehnung gegen Unrecht und Gewalt im Ausblick auf Gottes kommendes Reich gehören untrennbar zusammen. Im Evangelium wird Jesus gebeten, den Lobgesang der Jüngerinnen und Jünger durch Drohungen zu unterbinden. Jesus weist mit einer Anspielung auf Habakuk 2,11 darauf hin, dass es unmöglich ist, Lobgesang und Protest gegen Unrecht zum Schweigen zu bringen. Der Lobpreis sucht sich einen Weg – auch wenn die Steine schreien müssen.

In der Predigterzählung wird David als Musiker an den Hof Sauls gebeten, um ihn von einem bösen übermenschlichen Geist zu befreien, der ihn mit Panikattacken oder Wutausbrüchen überfällt.

 

Musikerinnen und Musiker in Willkürstaaten

Lieber Vater im Himmel,

wir danken Dir für die Musikerinnen und Musiker,

            die den Menschen Lieder geschenkt haben,

            um ihr Sehnsucht nach Freiheit und Gerechtigkeit auszudrücken.

Wir bitten dich für die,

            die um ihrer Kunst willen mit Verboten belegt wurden,

            die verfolgt werden und im Exil leben müssen.

Erhalte ihren Lebensmut und ihre Kreativität.

            Lass sie weiterhin befreiende Worte und Melodien finden.

            Schenke ihnen Orte, an denen sie mit ihrer Musik Gehör finden.

 

Humanitäre Katastrophe im Sudan

Lieber Vater im Himmel,

wir klagen Dir den militärischen Machtkampf im Sudan

            und die vielfältigen ausländischen Einflussinteressen dahinter.

Und wir legen Dir die Menschen ans Herz,

            die der Willkür und der militärischen Gewalt schutzlos ausgeliefert sind.

Wir bitten dich für die, die aus der Hauptstadt geflohen sind,

            und nun irgendwo Aufnahme finden müssen.

Gib, dass die westlichen Staaten sich nicht mit

der Rettung ihrer eigenen Staatsbürger zufriedengeben,

und die Menschen dort nicht ihrem Schicksal überlassen.

Gib den einflussreichen Mächten den Willen,

            die Söldnertruppen und Milizen zu entwaffnen,

            die sich vom Krieg ernähren und durch Kampf bereichern,

            anstatt sich ihrer zu bedienen.

Lobpreis der Schöpfung und Bitte um ihre Bewahrung

Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden." (2. Korinther 5,17)

Die Fürbitte nimmt Bezug auf die Texte des Sonntags: Lobpreis und Dank für Gottes Schöpfung (1. Mose 1), Warten auf Einsicht in Gottes Plan (Epistel Apostelgeschichte 17, 22-34) und Harren auf Erlösung aus Traurigkeit und Leid (Predigttext: Johannes 16,16-23)
Zwischen den einzelnen Fürbitten kann ein Kyrie-Ruf gesungen werden.

Sprecher:in:
Bäume werden grün, vielerorts ist Blütenpracht, das Frühjahr ist eine besondere Zeit zum Lob der Schöpfung. Gleichzeitig ist uns bewusst, wie kostbar und zerbrechlich die Schöpfung ist, und wie sehr sie durch menschlichen Einfluss zerstört wird. Wir wissen, wie kurz das Zeitfenster zur Begrenzung des Temperaturanstiegs noch ist, und wie gefährdet vor allem Menschen im globalen Süden durch den Klimawandel sind.

Liturg:in:
Gott, wir loben und preisen dich für deine Güte, die du uns in deiner wunderbaren Schöpfung täglich zeigst. Wir danken dir, dass du die Erde täglich hervorbringen lässt, was wir zum Leben brauchen. Schenke uns Augenmaß und Besonnenheit, die Schätze der Erde klug zu nutzen und wehre aller Verschwendung. Und schenke uns und allen, die genug haben zum Leben, Mut zum entschiedenen Wandel, auf dass alle Anteil haben an deiner Fülle.

Liedvers: Kyrie eleison

Sprecher:in:
Gott hat diese Erde gut geschaffen. Aber noch sehen wir oft nicht, was sie einmal sein kann, so sehr ist sie gezeichnet von Zerstörung, Krieg und Gewalt. Derzeit schauen wir sprachlos auf das Geschehen im Sudan, täglich sterben Menschen in den Kampfhandlungen der verfeindeten bewaffneten Truppen, die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Medikamenten ist enorm schwierig. Vielen Menschen ist die Flucht ins Ausland gelungen, viele bleiben zurück und sind vielfach auf sich allein gestellt.

Liturg:in:
Gott, schenke Zuversicht allen Menschen, die im Sudan, in der Ukraine und an vielen anderen Orten leiden. Schenke ihnen Hoffnung, dass sie als Teil deiner guten Schöpfung in Friede und Fülle leben dürfen. Lass uns nicht müde werden, in Gebet und Tat für eine bessere Welt einzustehen.

Liedvers: Kyrie eleison

 

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Dem Leben folgen

Fürbitte für den Sonntag Misericordias Domini, den 23. April 2023

Wochenspruch für die Woche, die mit dem Sonntag Misericordias Domini beginnt:

Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben." | Joh 10,11a.27–28a

 

Gott,

Mit Ostern lässt du das Leben gewinnen über alles, was tödlich und zerstörerisch ist.

Unser Bruder Jesus Christus hat uns gezeigt,

dass wir nicht in der Angst steckenbleiben müssen.

Gib uns Erkenntnis in unser Herz

dass das gute und ganze Leben beginnt,

wenn wir nicht dem Tod hinterherlaufen,

sondern unserem guten Hirten folgen.

 

Lass deine Barmherzigkeit walten über allen,

die an grausamen Kriegen leiden,

Menschen in der Ukraine, im Kongo und im Sudan

und an vielen anderen Orten dieser Welt.

Wir lassen nicht nach,

um Wege zum Frieden zu bitten.

 

Lass uns barmherzig gegeneinander sein,

wenn wir versuchen,

in unserem Land miteinander zu reden

über richtige Wege politischen Entscheidens im Klimawandel.

Dem Weg des Lebens wollen wir folgen!

Wir möchten darauf viele Menschen mitnehmen

und keinen Meinungskrieg machen.

Zeige uns Wege zum gemeinsamen Handeln.

 

Lass deine Barmherzigkeit

uns neue Wege finden und Mut schöpfen,

mit klaren Augen und mit unserem Verstand in die Welt zu schauen

und uns gegen Diktaturen zu wenden,

gegen Angstmacherei und Drohungen.

Hilf allen, die das in Ländern wie China, Russland oder Afghanistan

unter Einsatz ihres Lebens und ihrer Freiheit

mutig immer weiter tun.

 

Sei barmherzig mit allen Menschen, die dem Weg des Lebens folgen,

und mache sie gewiss, dass bei dir das ewige Leben ist.

 

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Wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung

Fürbitte für den Sonntag Quasimodogeniti, 16. April 2023

Weißer Sonntag, Quasimodogeniti

Gebet unter Aufnahme des Sonntagnamens "Wie die neu geborenen Kinder" und des Wochenspruches aus 1. Petrus 1,3: "Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten."

 

Wir danken Dir, Gott, Vater unseres Herrn Jesus Christus,

dass Du uns nach deiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hast

zu einer lebendigen Hoffnung

durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.

 

Wir bitten Dich im Licht dieser lebendigen Hoffnung

für die Menschen weltweit,

die in Not und Elend verzweifeln.

Sei nahe in Gewalt und Kriegsgebieten.

 

Sende Deinen Geist der Kraft

an alle Orte der Ausbeutung und Unterdrückung.

 

Wir denken an Israel,

wo die Konflikte immer wieder eskalieren.

Wir denken an den Kongo,

wo so viel Reichtum durch internationales Unrecht der Bevölkerung geraubt wird

und schon Kinder zum Töten gezwungen werden.

Wir denken an die Ukraine,

in der die Angriffe Russlands fortwährend so viel Zerstörung und Sterben bringen.

Wir denken an Syrien und an den Jemen im Elend der jahrelangen Kriegswellen.

 

Und immer noch mehr Länder, Nationen und Kontinente

wären zu nennen, wo das Leid zum Himmel schreit.

Du siehst die Opfer, wie sie nur in Lumpen gehüllt,

zu überleben versuchen.

Du hörst die Schreie und das Weinen in Hunger und Tod.

Wir bitten Dich, vereine uns mit guten Kräften weltweit,

dass sich Hoffnung und Gerechtigkeit ausbreiten.

 

Stelle uns in deine Familie des Lichtes,

dass wir wie die neu geborenen Kinder Mut zum Leben schöpfen und den Willen zum Guten stärken.

Segne Projekte und Programme, die dazu beitragen,

dass mehr Menschen in weißen Kleidern,

im Festtagsgewand der Osterfreude, singen und tanzen können,

gemeinsam mit uns voller Dankbarkeit und Freude vor Dir. 

Amen

 

Für den unendlichen Karfreitag des Lebens

Fürbitte für den Karfreitag, 7. April 2023

 

„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Du selbst, Gott des Lebens,

hörst diesen Schrei der Vielen, 

die heute, so wie Jesus, verlassen sind und keine Antwort erhalten.

 

Lass uns den unendlichen Karfreitag des Lebens nicht verdrängen,

sondern einstimmen in die Klage der Vielen,

die auch heute vor Hunger weinen,

die in ihren Ängsten vor dem Tod alleine sind,

die an ihrer Krankheit zerbrechen,

die verzweifeln in ihrer Trauer um geliebte Menschen,

die stumm wurden angesichts des übergroßen Leids,

dem sie wehrlos ausgeliefert sind.

 

Erbarme dich, erbarme dich unser und deiner ganzen Erde,

öffne unsere Herzen, unseren Mund und unsere Hände,

weil du uns ja fortan bittest,

dass wir einander lieben sollen,

ohne Ansehen der Person, der Herkunft oder Religion,

als Menschen, die du von allem Anfang an liebst,

und lieben wirst, heute und für alle Zeit.

 

 

Brot brechen für alle Welt

Fürbitte für den Gründonnerstag, 6. April 2023

 

Nimm du uns, Gott, 

selbst hinein in das Gedächtnis, das Jesus gestiftet hat,

damit die Zeichen von Brot und Wein

uns zum Trost werden in den Nöten und Ängsten dieser Tage

zum Trost auch in den Krisen unseres eigenen Lebens.

 

Wir bitten dich angesichts der zahllosen Kriege,

die so viele Menschenleben zerstören

und auf Generationen hin Leid und Gewalt nach sich ziehen:

 

Lass den Opfern neue Hoffnung keimen,

Schaffe den Tätern Raum zur Reue und Buße,

damit nicht nur sie umkehren von ihrem bösen Weg,

 

sondern auch wir, durch Brot und Wein gestärkt

dem Weg Jesu folgen, auf dem wir mit ihnen

das Brot teilen, gebrochen für alle Welt.

 

Für Mut und Weitsicht und einen klaren Kopf

Fürbitte für den Palmsonntag, 2. April 2023

 

Fürchte dich nicht, siehe, dein König kommt!

(Ausschnitt aus Evangelium und Predigttext für Palmsonntag, 2. April 2023, in Johannes 12,12-19)

 

Unser Gott,

wir bitten dich, hilf uns, innezuhalten, um in eine Karwoche der Aufmerksamkeit zu gehen.

Hilf uns, unsere Gedanken zu sammeln,

befreie uns aus dem Zerstreut- sein,

gib uns innere Ruhe und Aufmerksamkeit, um innzuhalten.

Bleib bei uns, damit wir das Leiden und Sterben Jesu Christi

auf die rechte Weise bedenken und aufnehmen können

und hilf, dass daraus Mut und Klarheit zum Handeln erwächst.

 

Unser Gott,

der du unsere Welt gut und schön erschaffen hast und alles weise geordnet hast.

Wir brauchen deinen Beistand und deinen Geist,

um die richtigen Wege in die Zukunft zu finden.

 

Wir ringen in unserem Land und weltweit um politische Lösungen zum Klimaschutz

und laufen Gefahr, dabei zu zerfasern.

Du hast die Welt in deinen Händen und uns die Freiheit zum Handeln und Entscheiden gegeben.

Steh uns bei in allen nächsten Schritten und Entscheidungen und stärke uns in allen Rückschlägen.

 

Unser Gott,

wir denken in der kommenden Woche besonders

an alle Menschen dieser Welt, die großes Leid erfahren,

die Gefahr und Gewalt ausgesetzt sind,

in Kriegen, in Naturkatastrophen, nach großen Unglücken.

Sei bei allen, die keinen Weg aus ihrem Schmerz mehr wissen.

Segne alle Hilfe, die von Mitmenschen auf den Weg geschickt wird.

 

Sei auch bei uns in der kommenden Woche,

zeig uns, dass in allem Leid und auch im Ende unseres menschlichen Lebens

du noch immer bei uns bist,

und mach uns gewiss, dass wir zu keiner Zeit aus deiner Hand fallen.

Wer unter euch groß sein will, der soll euer Diener sein

Fürbitte für den Sonntag Judika, 26. März 2023

 

Wochenspruch: „Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele“ (Matthäus 20,28)

Evangelium: Markus 10, 35-45; die Frage der Zebedäussöhne

Predigttext: Hebräer 5, 1-10; Fürbitte und Gehorsam des Christus

Während Johannes und Jakobus, die beiden Zebedäussöhne, in der Nachfolge Jesu eine Chance sehen, machtvolle Ehrenplätze an der Seite Jesu zu ergattern und im Reich Gottes auf der Karriereleiter aufzusteigen, so geht Jesus selbst den Weg in die Tiefe. Er ist gekommen zu dienen und sein Leben hinzugeben. Er lernt Gehorsam. Mit diesem Vorbild gibt er der Kirche für die Ausübung der Ämter ein Grundgesetz: „Ihr wisst, dass die, die als Herrscher Ansehen haben, ihre Völker niederhalten und ihre Mächtigen ihnen Gewalt antun. Aber so ist es unter euch nicht. Sondern, wer unter euch groß sein will, der soll euer Diener sein; und wer unter euch der erste sein will, der soll aller Knecht sein.“ (Markus 10, 42-43)

Du Gott Israels und Vater Jesu Christi,

auch in diesem Jahr fallen das jüdische Pessachfest und das christliche Osterfest wieder mit dem muslimischen Fastenmonat zusammen. Wir erinnern uns mit Betroffenheit an die Ausschreitung und Zusammenstöße im letzten Jahr und befürchten für dieses Jahr Schlimmeres.

Wir bitten um neue Hoffnung für die,

die sich in Israel und Palästina für die Respektierung der Menschenrechte

und für eine friedliche Koexistenz einsetzen.

Wir bitten Dich darum, dass Muslime, Juden und Christen in den nächsten Wochen

ihre Feste feiern, ohne Angst haben zu müssen,

und ohne anderen Angst zu machen.

Wir bitten Dich, dass Dein Aufruf zu Recht und Barmherzigkeit lauter schallt

als die Hetzreden religiöser Führer.

Erbarme Dich des Landes, in dem Dein Sohn sich für alle Menschen hingegeben hat.

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Für Menschen in aktuellen Naturkatastrophen

Fürbitte angesichts der Situation im Erdbebengebiet und in Südostafrika, 20. März 2023

20. März 2023: Fürbitte für alle Menschen in der Erdbebenregion Türkei/Syrien und im südöstlichen Afrika und alle, die derzeit unter Naturkatastrophen leiden.

Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt, dessen Name heilig ist: Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf dass ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen.

Jesaja 57,15

 

Unser Gott,

wir wollen nicht nachlassen,

für Menschen auf dieser Welt zu beten,

die schwer unter Naturkatastrophen leiden,

die Angehörige dabei verloren haben

oder ihr gesamtes Hab und Gut, ihre Tiere,

ihr Haus und alles, was sie im Leben hatten.

 

Wir denken an die Menschen im Erdbebengebiet in der Türkei und in Syrien.

Nach den unüberschaubaren Zerstörungen

Kam nun viel zu starker Regen

Und wieder sind Menschen gestorben

Durch die Gewalt der Natur.

Wie viel müssen Menschen ertragen?

Das weißt nur du allein, Gott.

Nimm dich ihrer an, steh ihnen bei, wenn sie nach dir rufen.

 

Wir bringen vor dich auch unsere Bitte nach Beistand

für alle Menschen in Südostafrika,

die vom Zyklon „Freddy“ schwer getroffen worden sind.

Regen, der sonst Leben und Wachstum bringt,

ist zur tödlichen Bedrohung geworden.

 

Gott, wir bitten dich

um den Frieden für die Toten

um Trost für die Trauernden

um neuen Mut und für die, die alles verloren haben

um Hoffnung für die, die sich ihrer Verzweiflung überlassen wollen

um Umsicht und Kraft für alle, die helfen.

 

Wir befehlen dir das große menschliche Leid an,

das durch viel zu viel Regen ausbrach.

Nimm dich der von großer Not getroffenen Menschen an

und bleib bei ihnen,

gerade dann, wenn Gottverlassenheit sie umgibt.

 

Bitte rufen Sie auch ihn Ihren Kirchengemeinden zum geschwisterlichen Helfen auf!

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Tunesien

Fürbitte für den Sonntag Okuli, den 12. März 2023

Wir beten für die Menschen in Tunesien,
die unter der schweren Wirtschaftskrise im Land leiden,
weil Armut und Elend zunehmen.
Mit Sorge hören wir die Meldungen über die Unruhen in Tunesien.
Tausende Menschen demonstrieren gegen Präsidenten Saied.
Um die Probleme im Land zu verschleiern,
schürt er Rassismus und hetzt Menschen gegeneinander.
Der gesäte Hass treibt fürchterliche Taten hervor
und besonders Mädchen und Frauen leiden darunter.
Wir bitten Dich:
Steh den Opfern von rassistischem Terror in Tunesien bei.
Hilf allen, die das Land verlassen müssen, dass sie eine sichere Zuflucht finden.
Bewahre Tunesien davor, dass die Demokratie zugrunde geht.
Segne Helferinnen und Helfer vor Ort, die den Menschen beistehen, ihre Rechte zu verteidigen.
Sende Deinen Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit nach Tunesien,
und vereine uns in internationaler Gemeinschaft, dass dieses Land eine bessere Zukunft hat.

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Gottes Tränen über das, was uns entzweit

Fürbitte für den Sonntag Reminiszere, 5. März 2023

 

Barmherziger Gott, wir bitten dich heute für alle Christinnen und Christen,

die für ihren Glauben verfolgt, bedrängt oder sogar getötet werden.

Du allein kennst ihre Zahl, du weißt um ihr Not und Angst.

Viele Menschen erfahren Leid wegen ihres Glaubens,

hier bei uns in Deutschland,

aber auch weltweit.

Unsere Macht ist zu klein, um sie zu schützen,

darum rufen wir zu dir:

Sei ihnen nahe mit deiner Hilfe und deinem Trost,

damit nicht der Hass auf die Religion der Anderen Menschen entzweit,

sondern wir alle Wege finden, nebeneinander und miteinander

im Frieden zu leben, dir zur Ehre, in der Schönheit aller deiner Namen

in aller Welt.

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Ein Jahr Krieg gegen die Ukraine

 

Guter Gott, du der Einzige, den wir gut nennen dürfen,

höre die Schreie deiner verzweifelten Menschenkinder,

auf den Schlachtfeldern der Ukraine, in den Häusern der Klagenden,

aus den Herzen all derer, die Menschen verloren haben.

 

Auch wenn wir nicht wissen, wie es weiter geht,

rufen wir zu dir:

Lass nicht noch ein Jahr oder sogar viele davon vergehen,

bevor der Frieden einkehrt,

bei den Menschen, die ihn so sehr herbeisehnen,

müde und gebrochen nach einem Jahr Flucht, Vertreibung und Morden.

 

Den Vielen in ihrer Seele tief Beschädigten

lass Hilfe geschehen,

den vielen Helferinnen und Helfer gib die Kraft,

mitten in den Schrecken des Krieges

dein Antlitz zu sehen,

weil auch du über die Sünde weinst,

die uns so entzweit hat.

Erbarme dich, lieber Herre Gott!

Fürbitten zum Sonntag Invokavit, 26. Februar 2023

Wochenspruch: Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre. (1. Johannes 3,8b)

Unser Weg hat eine neue Richtung,
weil du, Gott, uns in Jesus Christus begegnet bist.
Wir bitten dich
für Menschen, die ziellos sind, dass sie ihren Weg finden,
für Zweifelnde, dass sie entschiedene Schritte tun können,
für allzu Sichere, dass sie nachdenklich werden,
für Grübelnde, dass sie sich nicht verrennen.
 

Wir sind nicht allein,
weil Jesus ein Mensch war wie wir,
versucht und gefährdet.
 

Darum bitten wir dich um uns selbst,
weil wir in unserer Zeit oft in Gefahr sind, am Leben zu scheitern:
wenn unser Leben und die Welt rings um uns her
viel von uns verlangt und wir manchmal nicht wissen,
woher unsere Kraft dafür kommen soll.

Steh denen bei, die jetzt den schwersten Stunden ausgesetzt sind:
In allem Leid der Erdbeben-Katastrophe und des Krieges:

Sei du die Zuflucht!
 

Wir können gegen Missbrauch der Macht angehen,
weil Jesus sich den Verlockungen der Macht widersetzte.
Darum bitten wir dich
um Mut zum Widerstand
und Geduld im Leiden für alle,
die Unrecht aufdecken und ihm widerstehen,
die sich der Macht nicht beugen
und auf Gewalt verzichten.
Du wirst uns beschützen,
dir verdanken wir Weg und Ziel.

Fürbitten für Neujahr 2023

Die Jahreslosung 2023 lautet "Du bist ein Gott, der mich sieht". (Gen 16,13)

Du bist der Gott, der uns Menschen ansieht, weltweit:
die Kinder, die Heranwachsenden, die Männer und Frauen, die Alten.
Alle sehnen sich danach, dass Du Dein Angesicht zuwendest,
freundlich und gütig, voller Segen in ihrem Leben.
Wir bitten Dich, halte Deinen Blick voller Liebe bei uns Menschen auch im Neuen Jahr.
Sieh besonders auf diejenigen,
die das Neue Jahr in Finsternis und Angst beginnen müssen.
Du bist ein Gott, der hinsieht, wo mancher Mensch nur wegschauen mag.
Dein Blick ummantelt jede und jeden von uns mit höchstem Ansehen.
Wir bitten dich:
Verändere auch unseren Blick, dass wir erkennen, was Du siehst:
wie einzigartig und wertvoll jeder Mensch ist,
auf allen Kontinenten, in allen Gebieten der Erde.
Segne das neue Jahr 2023,
auf dass es Tage der Freude bringe,
für alle Menschen, nah und fern.

Fürbitten für Silvester 2022

Ewiger Gott, der Du die Zeit in Händen hast,
und in Jesus das Leben kennst,
begleite uns im Wechsel vom alten in das neue Jahr.
Hilf uns, Abschied zu nehmen, von den unwiederbringlichen Tagen,
die hinter uns liegen,
sie seien gut oder böse gewesen.

Wir beten für die Menschen, denen im Jahr 2022 große Lasten auferlegt wurden,
die bis in diese Stunde hinein schreien und weinen in Unrecht und Gewalt.
Der Krieg in der Ukraine hält nun schon Monate an
und immer weiter herrschen die Waffen in Syrien, im Jemen, in Afghanistan
und an so vielen Kriegsorten der Welt.

Wir bitten Dich: Erbarme Dich der Opfer und ihrer Familien.
Steh ihnen in den menschengemachten Katastrophen unserer Zeit bei
und zeige ihnen Wege der Rettung.
Lass die Hoffnung auf Frieden nicht verlöschen.

Wir beten für die Notleidenden im zunehmenden Klimawandel,
für alle, die in diesem Jahr Schweres bewältigen mussten in Dürre und Fluten,
Vergiftung der Böden und Verschmutzung von Trinkwasser.
Das Unrecht der weltweiten Zerstörung menschenwürdiger Lebensbedingungen schreit zu Dir.

Sei nahe in Hunger und Elend und
stärke die Solidarität weltweit, auf dass wir die bösen Wege der Vernichtung verlassen.
Dein Licht leuchte am Ende dieses Jahres und verwandle alle Dunkelheit.
Hilf uns loslassen, abschließen und weitergehen in Deiner Kraft,
verbunden in Zeit und Ewigkeit mit allen Menschen weltweit.

24. Dezember 2022

Fürbitten für Weihnachten 2022

Im Angesicht der Krippe
bitten wir für alle Neugeborenen und Kinder in dieser Heiligen Nacht,
die so viel Wärme und Zärtlichkeit brauchen,
Essen und Trinken, Medizin und Geborgenheit auch,
und auch so manchen Engel, der über ihnen den Frieden ausruft:
Lass sie alle in Frieden schlafen, wachsen und gedeihen!

Die Armut deiner Geburt lass uns das Zeichen bleiben,
dass wir dich vor allem dort finden,
wo Menschen Not leiden, unterdrückt und vertrieben werden.
Wir bitten dich heute Abend: Gib uns ein mitfühlendes Herz,
stärke alle, die sich gegen Unrecht und Willkür engagieren;

Der Stern von Bethlehem leuchte uns und allen
in die Welt des Unrechts und der vielen Kriege,
die auch heute Nacht nicht schweigen.
Verbinde uns hier und in der ganzen Welt
als Menschen, die sich nach Frieden und Erneuerung sehnen.

Wir bergen in deinem Weihnachtslicht alle Menschen in Ländern,
aus denen uns immer wieder unendliches Leid gemeldet wird:
die Opfer des Krieges gegen die Ukraine,
für die vielen, die in so vielen Ländern geschändet und getötet werden;
für die Millionen Vertriebener und Unterdrückter,
die immer wieder Opfer staatlicher Willkür werden,
im Iran und im Irak, in Quatar, in China, Nicaragua, Kongo und Ruanda
und so vielen Ländern,
die menschliche Freiheit und Selbstbestimmung niederhalten.
Du siehst die Tränen der Opfer und bewahrst sie in deinem Herzen,
hilf uns, ihnen beizustehen, als Menschen deines Wohlgefallens.

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Fürbitten für Weihnachten 2022 (1. Weihnachtstag)

Predigttext: Kolosser 2, 3-10

Mach du uns bereit, ewiger Gott,
dich wie die Hirten im Kleinen zu sehen,
groß und mächtig bei den Geringsten und den Ausgestoßenen;

wir bitten für sie alle, für die es in diesem Jahr kein Fest geben wird:
die Opfer der Kriege und des Terrors, der von ihren Staaten ausgeht,
die Hungrigen und von der Klimakatastrophe Vertriebenen,
die zu Unrecht Beschuldigten und Verurteilten,
die ohne Wohnung und Angehörige,
alle, die in deinen Augen nicht gering sind
und denen zuerst der Gesang der Engel gilt: Friede auf Erden!

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Fürbitten für Weihnachten 2022 (2. Weihnachtstag)

Predigttext: Matthäus 1-17

Weil du ein Gott der Lebenden bist,
erinnere du uns heute an die Vielen vor uns,
die ihr Leben mit dir gelebt haben
und deren Namen im Buch des Lebens stehen.
Mach uns wie sie stark, damit wir an ihnen
Treue und Verlässlichkeit lernen und wie sie
in Zeiten der Angst und der Unterdrückung
deinen Widerspruch gegen die Willkür der Mächtigen spüren,
vor allem aber deine Nähe und Ermutigung für die Vielen sehen,
die mutig und entschlossen Recht und Gerechtigkeit suchen.
Hilf uns, ihnen den Rücken zu stärken und ihre Namen zu nennen,
denn auch sie sind deine Kinder.

Mach uns gewiss, dass auch unsere Namen im Himmel geschrieben sind,
weil du uns wie Jesus in die Reihe der Zeuginnen und Zeugen
deines Lebenswillens stellst, der uns und der ganzen Welt
in jedem neugeborenen Kind erscheint.

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11. Dezember 2022

Bewahrung der Schöpfung

Sprecher*in: Unsere Erde ist im Fieber. Die Zweifel, dass wir den Temperaturanstieg durch den menschengemachten Klimawandel noch aufhalten können, werden stärker. Überschwemmungen und Dürren nehmen zu und mit ihnen Ernteausfälle. Auch der Verlust an Arten, an biologischer Vielfalt ist gewaltig, die so wichtig ist für die gesunde und nachhaltige Ernährung aller, vor allem aber der Verwundbaren.

Liturg*in: Ewiger Gott, wir bitten dich, lass uns bereit sein für die Ankunft deines Sohnes Jesus Christus, für deine Ankunft. Lass uns mit deiner guten Schöpfung so umgehen, wie es deiner würdig ist. Wenn du uns dereinst befragst, bewahre uns davor, zugeben zu müssen, dass wir deine Schöpfung heruntergewirtschaftet haben. Lass uns gute Haushalter*innen sein und treu behüten und bewahren, was in deiner Erde ist, zu deinem Lob.

Liedvers: Christus dein Licht, verklärt unsere Schatten, lass nicht zu, dass das Dunkel zu uns spricht. Christus dein Licht erstrahlt auf der Erde, und du sagst uns: Auch ihr seid das Licht!

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4. Dezember 2022

Winter in der Ukraine

Lieber Vater im Himmel,
wir fühlen mit den Menschen in der Ukraine,
die sich auf einen Winter ohne ausreichende Wärme
in zerstörten Häusern vorbereiten.

Wir teilen ihre Sehnsucht nach einem Weihnachtsfest in Frieden
mit allen Mitgliedern ihrer Familien
bei einem festlichen Essen.
Und wir spüren ihre und unsere Hilflosigkeit angesichts der Raketenangriffe,
die die Infrastruktur des Landes zerstören.

Höre Ihre Klage und lass sie in dieser dunklen Zeit
Erfahrungen Deine Nähe machen
Und Zeichen menschlicher Anteilnahme und Hilfe erleben.

27. November 2022

Pakistan nach der Flut im Sommer

Die Flutkatastrophe im Sommer hat Millionen Menschen in Pakistan in Not gestürzt - so viele, dass das Welternährungsprogramm nicht jedem helfen kann. Die zugesagten Spendengelder fließen nur langsam.

Wir bitten Dich für die Menschen in Pakistan,
die nach den schweren Überflutungen im Sommer unter Hunger und Kälte leiden.
Du siehst ihre große Not und kennst ihre Verzweiflung.
Sie können noch immer nicht in ihre zerstörten Häuser zurückkehren
und nicht in den Zelten der Nothilfe überwintern.
Sie suchen Schutz und Unterschlupf bei Verwandten und Freunden,
die selbst kaum Platz und Nahrung haben.

Wir bitten Dich: Segne die Hilfsprogramme, die in Pakistan Reis und Öl verteilen,
damit die Familien überleben können.
Stärke die Bereitschaft, einander beizustehen und miteinander zu teilen,
auch wenn der Mangel und die Verzweiflung übergroß sind.
Gib, dass die Hilfsprogramme besser ausgestattet werden können.
Pakistan trägt kaum zum Klimawandel bei und leidet doch so fürchterlich unter den Folgen.
Dieses Unrecht schreit zum Himmel, schreit zu Dir.
Lehre uns mit den Notleidenden zu weinen,
und uns unbeirrbar stark zu machen für mehr Gerechtigkeit in den Klimakrisengebieten.

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20. November 2022

Klimakonferenz COP 27 in Ägypten

Ewiger Gott,
Das Klima und unsere Zukunft auf der Erde
sind so oft Thema in unseren Gedanken, Worten und Werken,
weil überall die Angst wächst
und die Folgen unseres Lebenswandels immer sichtbarer werden.
Wir bitten dich heute für die zahllosen Gefangenen
in Ägypten und weltweit,
gerade auch diejenigen unter ihnen,
die nichts anderes taten
als ihre Regierungen zum Handeln drängen,
und die zu Unrecht weggesperrt
und mit falschen Anschuldigungen kriminalisiert werden.
Schaffe bei uns allen die Erkenntnis,
dass keine Klimakonferenz der Welt uns retten wird,
solange Menschen willkürlich an ihren Rechten gehindert werden;
wehre den Mächtigen dieser Welt
wenn sie dabei einfach nur zuschauen
und ihre noch so guten Absichten in Staaten verhandeln,
denen Menschenrechte und Gerechtigkeit nichts gelten,
erbarme dich der zu Unrecht Gefangenen und Unterdrückten,
damit ihre warnenden Stimmen wieder gehört werden,
uns allen zum Nutzen und dir, Gott, zum Lob.

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13. November 2022

Was ihr den Geschwistern tut, das tut ihr mir

Die Fürbitte nimmt Bezug auf das Evangelium des Sonntags in Matthäus 25, 31-46

Unser Gott,
schau auf uns als deine versammelte Gemeinde an diesem Sonntag,
nimm all das auf, was wir mitbringen in diesen Gottesdienst,
alle Sorgen und Nöte, alle Zweifel und Ängste, all unsere Wünsche, den Alltagssorgen zu entkommen
und das, was uns hier zusammenführt:
Dass wir Christinnen und Christen sind, die von deinem Wort leben
und nach der Wahrheit suchen.
Hilf uns bei unserer Suche nach Antworten,
hilf uns, Wahrheit aufzudecken, auch wenn es wehtut
hilf uns einzutreten für das, was du für uns willst, auch wenn es unbequem ist,
hilf uns geduldig zu sein, besonders, wenn wir ratlos und entmutigt sind.

Unser Gott,
Worte der Bibel über das Gericht am Ende der Zeiten muten uns viel zu.
Wir möchten dich fragen, was richtig ist,
aber du lenkst unseren Blick in die eine Richtung, in die wir sonst nicht schauen,
auf die Menschen, denen wir keine Aufmerksamkeit schenken.
Dort können wir dich finden.
Unter Kleinbauernfamilien in Malawi,
die versuchen, steinharten ausgetrockneten Boden fruchtbar zu machen.
Bei den Kindern, die in Sierra Leone als Straßenverkäufer arbeiten,
in jedem Menschen im überfüllten Camp für Binnenvertriebene im Norden Somalias.
Bei allen, über die die Nachrichten nicht berichten, weil ihr Elend zu alltäglich ist.
Lass die tiefen Gräben zwischen unseren Welten schwinden,
hilf uns, damit wir uns als deine Menschenfamilie sehen können, ungetrennt, verbunden in deiner Liebe.
Hilf unseren Augen zu sehen und unseren Herzen, für unsere Nächsten weit zu sein.
So üben wir die Barmherzigkeit unseren Mitmenschen gegenüber, die wir auch von dir erbitten.

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6. November 2022

Ökumenische Friedensdekade 2022

Sprecher/in:
Zu Beginn der diesjährigen Friedensdekade findet sich die Welt vielerorts in friedlosem Zustand. Krieg und Konflikt in der Ukraine, in Afghanistan, im Sudan, in Äthiopien, an so vielen weiteren Orten. Menschen fürchten um ihr Leben, ihre Gesundheit ihre Liebsten, ihr Obdach, ihre Ernährungsgrundlage.Viele sind auf der Flucht, Infrastruktur ist zerstört. Bange schauen Menschen dem Winter entgegen: Werden sie Strom haben, heizen können, Lebensmittel und ein sicheres Zuhause haben? Wird ukrainischen Getreide dort ankommen wo es gebraucht wird? Die Angst geht um, dass Konflikte noch weiter um sich greifen.

Liturg/in:
Gott des Friedens, wir bitten dich, behüte die Menschen im Krieg vor Verletzung, Schaden und Verlust, umfange sie, wo sie schwere Ängste leiden und in Trauer sind. Sei bei allen, die in Furcht sind vor Einberufung. Sei bei allen Soldat*innen, auch denen, die an Orte geschickt sind, wo sie nicht sein wollen, bei denen, die vor dem Dienst fliehen und behüte sie alle vor Situationen, in denen sie kaum anders können, als dein heiliges Gebot zu brechen: „du sollst nicht töten“.

Gott des Friedens, lass uns bei all dem Hass, dem Unfrieden und der Gewalt nicht verzagen und lass uns geduldig warten, für Frieden wirken und allen Menschen um uns herum in Frieden begegnen.

Gott des Friedens, wehre dem Hass in unser aller Herzen. Mach uns bereit zum Frieden und lass uns alle das Kriegshandwerk verlernen.

Gemeinde:
Auf, kommt herbei, lasst uns wandeln im Lichte des Herrn!
 

27. Klimagipfel in Scharm El-Scheich

Sprecher/in:
Vom 7.-18. November kommen Delegierte aus aller Welt zum 27. Klimagipfel im ägyptischen Scharm El-Scheich zusammen. Die Menschen im Süden der Welt tragen weit weniger zur Erderwärmung bei als wir im Norden, gleichzeitig sind sie den Folgen wie Dürren, Stürmen, Starkregen und Sturmfluten, viel ungeschützter ausgeliefert. Schutzmaßnahmen kosten Geld und um dieses Geld geht es besonders beim diesjährigen Klimagipfel. Noch ist wenig Bereitschaft reicher Länder zu spüren, den Bitten um Finananzierung von Schutzmaßnahmen im Süden nachzukommen.

Liturg/in:
Gütiger Gott, wir bitten dich, hilf deiner schwer geschundenen, ächzenden und seufzenden Schöpfung.

Sende deinen Geist der Weisheit uns, die wir wissen, was getan werden muss, es aber doch nicht vermögen.

Sende deinen Geist der Gerechtigkeit, er lasse uns hinsehen auf die Not der vom Klimawandel Betroffenen.

Sende deinen Geist der Kraft, er helfe unserer Schwachheit und Trägheit auf.

Sende deinen Geist der Hoffnung, er mache uns gewiss, dass du uns einbindest in dein rettendes Werk, auch wenn wir es nicht sehen.

Sende deinen Geist des Trostes allen, die schwer an den Folgen der Erderwärmung leiden.

Gemeinde:
Auf, kommt herbei, lasst uns wandeln im Lichte des Herrn!

30. Oktober 2022

Friedensbemühungen für die Ukraine

Barmherziger Vater im Himmel,
wir danken Dir für alle Menschen mit Einfluss,
die sich darum bemühen,
dass es zu einem Waffenstillstand in der Ukraine kommen kann.

Segne die Gespräche auf den politischen und kirchlichen Ebenen,
und lass die Gesprächsfäden nicht abreißen.
Lass nicht zu, dass nur die das Geschehen bestimmen,
die die militärische Vernichtung des Gegners anstreben,
aber nicht eine friedliche, zukünftige Koexistenz.

Schenke den Hilfsbemühungen Erfolg,
damit trotz der Zerstörung der Infrastruktur
möglichst viele Menschen im Winter warme Wohnungen haben
und nicht hungern müssen.

Amen.

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9. Oktober 2022

Druck auf Menschenrechtsverteidiger:innen

Sprecher:in:
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, weist in seinem Jahresbericht darauf hin, dass in 42 Ländern der Welt Menschenrechtsverteidiger:innen in ihrer Arbeit eingeschüchtert und verfolgt werden. In ihrem Einsatz für Menschenrechte sind sie mit Gesetzesverschärfung, strenger Überwachung und Inhaftierung konfrontiert.

Liturg:in:
Jesus Christus,
du hast dich von der syrophönizischen Frau überzeugen lassen,
ihr zu helfen.
So schenke auch uns ihren Glauben,
dass die Benachteiligten von dir gesehen werden
und sie Anteil an deiner Fülle haben.
So segne du alle,
die die sehen,
die sonst niemand sieht,
die geschlagen, verachtet, ausgebeutet,
misshandelt und mundtot gemacht werden.
Lass ihnen Hilfe widerfahren
und lass unsere Stimmen erklingen,
wo immer wir von ihrem Unrecht erzählen können.

Liedvers:
Christus dein Licht, verklärt unsere Schatten, lass nicht zu, dass das Dunkel zu uns spricht.
Christus dein Licht erstrahlt auf der Erde, und du sagst uns: Auch ihr seid das Licht!

25. September 2022

Proteste im Iran

Nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini halten die Proteste gegen das Regime im Iran an. Es gab offenbar weitere Tote. Der Zugang zum Internet wurde nach Angaben zweier Organisationen eingeschränkt.

Vater im Himmel, höre die Schreie deiner Kinder im Iran,
der zu Unrecht Gefolterten und willkürlich Verhafteten,
sei du an der Seite aller, die sich für Freiheit einsetzen
und die Würde und Rechte der Frauen verteidigen,
vor allem die vielen Frauen selbst.

Rühre du auch die Gewissen derer an,
die mit dem Unrechtsregime weltweit Geschäfte machen,
damit sie umkehren und sehen, welche Verantwortung sie tragen,
für die Menschen, die nichts wünschen als in Frieden
und Freiheit gemeinsam zu leben.


Teilmobilmachung in Russland

Mach du selbst, Gott,
die Gedanken und Pläne derer zunichte,
die mit Unrecht und Gewalt
ihre Macht erhalten und über andere herrschen wollen.
Sieh die Verzweiflung der vielen Männer in Russland,
die jetzt Angst davor haben,
als Reservisten in einem sinnlosen Krieg getötet zu werden;

Weil Krieg nach deinem Willen nicht sein soll:
steh deinen Menschen bei, in der Ukraine -
und auch in den vielen vergessenen Kriegen der Welt,
brich dein Schweigen, Gott,
und lass alle, die in Angst verharren, wieder leben und atmen,
damit die Stimmen des Friedens wieder ans Licht können,
und dein Lob auch dort zu hören sein wird,
wo jetzt noch die Verzweiflung und Trauer herrschen.

Erbarm dich, Gott!

31. Juli 2022

Erdbeben auf den Philippinen

Eines der schwersten Erdbeben der vergangenen Jahre hat den Norden der Philippinen erschüttert. Mindestens vier Menschen starben, mindestens 60 wurden verletzt.

Wir beten für die Menschen auf den Philippinen, deren Heimat
von einem der schwersten Erdbeben der vergangenen Jahre erschüttert wurde.
Gib ihnen Kraft, dass sie die Zerstörungen gemeinsam bewältigen.
Segne die Hilfskräfte bei ihren Einsätzen,
wenn sie Gebäude, Brücken, Straßen und Häuser räumen.
Sende deinen Geist des Trostes zu den Familien, die durch das Erdbeben
Angehörige verloren haben.
Steh den Verletzten bei und hilf ihnen an Leib und Seele zu genesen.
Wir in der Ferne sehen die Fotos
von eingestürzten Gebäuden, großen Rissen in den Wänden,
und zur Seite gekippten Häusern und wir ahnen,
wie viel für die Betroffenen durch das Erdbeben eingestürzt ist
und wie tief die inneren und äußeren Risse ihr Leben durchziehen.
Wir bitten Dich um Deinen Geist der Solidarität und des Mitgefühls:
Rüttle unsere Herzen auf, dass wir einander beistehen,
wenn die Erde bebt und sich Abgründe auftun.
Stelle die Herzen der Menschen auf den Philippinen auf festen Grund,
dass sie nicht verzweifeln, sondern dem Leben weiter vertrauen.

Frauen in Afghanistan

Nach einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty international verschlechtert sich die Lage der Frauen und Mädchen in Afghanistan seit der Machtergreifung der Taliban.

Wir beten für die Mädchen und Frauen in Afghanistan,
deren Leben seit der Machtergreifung der Taliban vor einem Jahr
immer mehr eingeschränkt wird.
Du siehst ihre zunehmende Traurigkeit und Verzweiflung,
weil ihnen der Zugang zu Bildung erschwert wird.
Immer mehr Verbote verhindern, dass sie lernen können und eine Arbeit annehmen.
Ihr Alltag wird immer bitterer.
Wir bitten Dich, sei den Frauen und Mädchen nahe,
wenn sie voller Angst sind, weil sie ständig kontrolliert und bedrängt werden.
Umgib sie mit Deinem Geist des Mutes, wenn sie kaum mehr wagen das Haus zu verlassen.
Sei ihnen Halt, wenn sie in ihrem Zuhause Gewalt erleiden
und keinerlei Hilfe von außen erwarten können.
Hilf ihnen, sich untereinander beizustehen.
Schenke ihnen Ideen, wie sie sich gemeinsam unterstützen können.
Segne alle, die sich für die Verbesserung der Lage der Frauen in Afghanistan einsetzen.
Und verbreite unter uns den Willen,
vom Schicksal der Frauen in Afghanistan immer wieder zu sprechen,
dass sie nicht vergessen werden.

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24. Juli 2022

Umkehr zu einer nachhaltigen Lebensweise

Lieber Vater,
wir klagen dir die Unfähigkeit unserer Zivilisation,
als schädlich erkannte Lebensweisen abzulegen
und zu einem Lebensstil aufzubrechen,
der die Erde als deine Schöpfung ehrt,
und allen Geschöpfen ein gutes Leben ermöglicht.

Wir bitten Dich um die Kraft deines Geistes,
den Du mit der Taufe verheißen hast.
Erfülle alle Menschen mit Freude darüber,
deine geliebten Kinder zu sein
und aus deiner Barmherzigkeit leben zu dürfen.
Lass sie ihr Glück darin finden,
Frieden zu stiften und in guten Beziehungen miteinander zu leben.

Befreie sie von der Tyrannei des Wachstumsdenkens
und lass sie mit Sanftmut die Erde bebauen.
Mach sie sensibel für Ungerechtigkeit und Leid,
damit den Armen recht geschaffen wird
und Flüchtlinge neue Heimat finden.

Wasserknappheit, Fluten und Waldbrände

Lieber Vater,
wir sehen mit Sorge, wie sich die Sommer in Europa
und in allen anderen Kontinenten gestalten.
Das Wasser, mit dem wir taufen,
fehlt in weiten Landstrichen,
während an anderen Orten Menschen und Tiere in Fluten ertrinken

Wir bitten dich für die Menschen in Australien,
dass die Regenfluten zurückgehen.

Wir bitten dich für die Opfer der diesjährigen Fluten,
dass ihnen weiterhin geholfen wird
und sie sich wieder ein neues Leben aufbauen können.

Wir bitten dich für die Menschen in den Dürregebieten Ostafrikas und Südeuropas,
dass die menschenmöglichen Maßnahmen koordiniert werden,
damit das Wasser zurückkehren kann
und der Verwüstung Einhalt geboten wird.

Wir bitten dich für die Menschen,
die alles verfügbare Wasser nicht zur Tränkung des Lebens
sondern zur Bekämpfung von Waldbränden verwenden müssen.
Schenke ihnen Regen vom Himmel
und lass sie in ihrem Kampf Erfolg haben.

26. Juni 2022

Erdbeben in Afghanistan

Unser Gott,
die Erde scheint uns derzeit oft kein sicherer Ort mehr,
der Boden wird uns unter den Füßen weggezogen
und die Erde bebt in Afghanistan.
Gott, wir klagen dir nach dem schweren Erdbeben mehr als eintausend tote Menschen
und ungezählte Verletzte.
Wenn niemand retten kann, hilf du
Wenn niemand trösten kann, tröste du
Wenn niemand mehr einen Lichtblick hat, öffne du ihn für die, die ihn so sehr suchen.
Sei bei den Angehörigen der Toten,
fang sie auf und lass sie nicht verzweifeln.
Heile die Verletzten.
Sende du Weisheit und deine Stärke an alle, die helfen.

Gott, verlass uns nicht in diesen Zeiten der vielen Nöte und vielen Katastrophen.
Bleib bei uns mit deiner Nähe und deiner Geduld.
Wir brauchen dein heilsames Wort.
Wir brauchen die Gewissheit, dass das, was Menschen dieser Welt erleiden dich anrührt.
Wir brauchen deine Zusage, dass du immer wieder einen neuen Anfang für uns alle hast.
Gib uns die Einsicht,
dass wir, was auch kommt,
uns gegenseitig als Menschen dieser Welt beistehen und helfen,
und dass der Grund dafür dein Sohn ist, der uns deine Liebe gezeigt und gelehrt hat.

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12. Juni 2022

Welttag gegen Kinderarbeit (Sonntag, 12.6.2022)

Der 21. Welttag gegen Kinderarbeit 2022 findet kurz nach der 5. Weltkonferenz zur Abschaffung der Kinderarbeit statt. Dort wurde der „Durban Call to Action“ angenommen, der universellen Zugang zu sozialem Schutz als Widerstandskraft gegen Kinderarbeit fordert. Laut den Global Estimates of Child Labour 2020 müssen ca. 160 Millionen Mädchen und Jungen arbeiten. Etwa die Hälfte davon verrichtet gefährliche Arbeit. 112 Millionen sind in der Landwirtschaft tätig. Schwerstes Unrecht erleiden Kinder als Kindersoldaten und in der Prostitution.

Zum heutigen Welttag gegen Kinderarbeit beten wir für die Mädchen und Jungen weltweit,
die arbeiten müssen, statt zu Spielen oder zur Schule zu gehen.
In der internationalen Nahrungsmittelkrise durch den Ukraine-Krieg
und in den harten Auswirkungen der Corona-Pandemie nimmt das Elend der Kinderarbeit zu.
Von Hunger und Armut werden sie in Ausbeutung und Sklaverei getrieben.
Du kennst ihre Lasten und siehst ihre Verzweiflung.
Du hörst ihr Weinen und Stöhnen, während sie schwere Steine schleppen
oder auf Plantagen schuften, unerbittlich angetrieben,
gefährdet durch Chemikalien und schwere, unsichere Geräte.
Du weißt von den verschleppten Mädchen und Jungen in den Lagern der Kindersoldaten und an den Orten, an denen sie in die Prostitution gezwungen werden.
Wir bitten Dich, sende Deinen Geist der Gerechtigkeit,
zu den Kindern, die um ihre Freiheit gebracht werden.
Unterstütze den guten Geist der Weltkonferenz gegen Kinderarbeit, die in den vergangenen Tagen gefordert hat, den universellen Zugang zu sozialem Schutz zu verbessern.
Denn Kinder sind darauf angewiesen, dass Erwachsene einen Schutzwall um sie bilden,
gegen alle Zwänge und Gewalten von Ausbeutung und Gier.
Segne Projekte und Programme, die Kinder aus Sklaverei und Knebelverträgen befreien.
Stärke den politischen Willen, strukturell gegen Kinderarbeit vorzugehen,
bis in die letzten Glieder der Lieferketten hinein.
Du hast Kinder in die Mitte gestellt, damit sie gesehen werden.
Darum lass uns von Dir lernen, auf Kinder weltweit zu achten
und sie besser vor Unrecht zu schützen, in Nah und Fern.

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Pfingsten / 5. und 6. Juni 2022

Leben aus dem Heiligen Geist

Texte:

Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth (Sacharja 4,6b)

Psalm: 118 (der Festtag des Herrn)

Altes Testament: Menschen bauen in Babel einen Turm bis zum Himmel und ihre Sprache wird verwirrt (1. Mose 11, 1-9).

Epistel: Der Heilige Geist wird ausgegossen, ergreift die Jünger und befähigt sie, in vielen Sprachen zu reden (Apostelgeschichte 2,1-21)

Evangelium: Der Heilige Geist tröstet und lehrt uns und gibt uns, die Gebote zu halten, zu lieben und geliebt zu werden (Johannes 10, 11-30).

Predigttext: Der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen (Römer 8,1-11).

Ein weiterer Text des Sonntags: Gottes Geist belebt das Totenfeld (Ezechiel 37,1-14)

Kriege

Sprecher/in:
Auch vor dem Pfingstfest erschüttern zahlreiche Kriege unsere Welt. Der Krieg in der Ukraine macht uns weiter Angst, die Brutalität der Kämpfe im Donbass macht uns sprachlos. Der Südsudan kommt auch vier Jahre nach dem Friedensabkommen zur Beendigung des Bürgerkrieges nicht zur Ruhe. Es kommt zu Zusammenstößen zwischen regierungs- und oppositionsnahen Milizen mit furchtbaren Gräueltaten an der Zivilbevölkerung. Und im Osten der Demokratischen Kongo machen jüngst Angriffe von Rebellen die zuletzt begründete Vision vom Frieden in Zentralafrika zunichte, und vom friedlichen Handel vom atlantischen bis zum indischen Ozean.

Liturg/in:
Geist Gottes, die Toten auf den Schlachtfeldern und Massengräbern der Kriege bringt niemand zurück. Und doch bitten wir dich: Bewahre sie im Andenken derer, die sie lieben und in der ewigen Liebe des Vaters.

Geist Gottes, wo Tod, Gewalt und Unterdrückung alltäglich geworden sind, wo der Tod die Zukunft mehr bestimmt als das Leben, belebe das Totenfeld, vertreib die Allgegenwart der Todesgefahr, gib Hoffnung auf Leben, gib Sicherheit, wo immer möglich, gib Kraft den Lebenden, dass sie einander schützen und bewahren.

Geist Gottes, du Tröster, du weißt um die Wunden der vom Krieg gezeichneten Menschen. Sei bei Ihnen, stehe ihnen bei. Tröste alle, die um liebe Menschen trauen, alle, deren Leiber und Seelen nie mehr so sein werden, wie vorher, denen ihr Umfeld und alle Gewissheiten abhandengekommen sind.

Geist Gottes, belebe die Herzen von Machthabern, die kein Interesse am Schicksal derer zeigen, die vom Krieg betroffen sind. Erinnere sie an dein Gebot: „Du sollst nicht töten“ und befähige sie, hinzuschauen, da, wo ihre Mitmenschen schwer leiden.

Liedstrophe: „Komm Heilger Geist, mit deiner Kraft, die uns verbindet und Leben schafft“ (z.B. Singt Jubilate, Lieder und Gesänge, hrsg. von der EKBO, Nr. 26)

Geflüchtete Menschen aus Syrien in der Türkei

Sprecher/in:
Wir denken an Menschen auf der Flucht. Millionen Menschen mussten aus der Ukraine fliehen, Millionen geflohener Syrer:innen leben noch immer im Ausland, viele in der Türkei. Ihr Leben ist schwierig. Die Corona-Pandemie hat das Jobangebot verknappt. Viele leben von Gelegenheitsjobs, haben wenig Zugang zu Gesundheit und Bildung, ihre ohnehin geringen Einkommen werden durch Inflation und Teuerung infolge des Ukrainekriegs weiter aufgezehrt. Viele ihrer Kinder müssen arbeiten, um zum Familieneinkommen beizutragen.

Liturg/in:
Geist der Stärke, sei bei den syrischen Menschen in der Türkei. Schenke ihnen Kraft, Ausdauer und Hoffnung für die großen und vielfältigen Herausforderungen ihres Alltages.

Geist der Gemeinschaft, stärke alle, die einander gegenseitig unterstützen und bei der Bewältigung ihres Alltages unterstützen. Lass viele Unterstützung finden durch Fachkräfte, die ihnen zur Seite stehen durch Rechtsberatung, Behördengänge und Gesundheitsversorgung.

Geist der Wahrheit, lass uns hinsehen und hilf, dass uns die Not der aus Syrien Geflüchteten bewusst bleibt, solange sie da ist. Lass uns beharrlich bleiben im Spenden und im Gebet.

Gottes Geist, uns, die wir derzeit in Frieden leben dürfen, schenke uns Liebe und Tatkraft und lass unser Tun Früchte tragen, damit Friede wachse in dieser friedlosen Welt.

Liedstrophe: Komm Heilger Geist, mit deiner Kraft, die uns verbindet und Leben schafft

Treffen der Klima-, Energie- und Umweltminister:innen der G7

Sprecher/in:
Das kürzlich zu Ende gegangene Treffen der Klima-, Energie- und Umweltminister:innen der wirtschaftlich mächtigsten Staaten der Welt (G7) hat positive Signale gesetzt: Gefährdete Länder sollen stärker dabei unterstützt werden, sich an Veränderungen durch den Klimawandel anzupassen. Internationale Finanzierung von fossiler Energie soll es nicht mehr geben. Staaten sollten Regeln aufstellen, die Unternehmer dazu verpflichten, dafür zu sorgen, dass ihre Zulieferer verantwortlich mit Mitarbeiter:innen und Umwelt umgehen.

Liturg/in:
Geist des Lebens, wir danken dir für die wegweisenden Entscheidungen des Minister:innentreffens. Gib du Tatkraft und Entschlossenheit den Regierenden, das Beschlossene umzusetzen.

Geist der Weisheit, sei du bei Menschen, die in Regierungen und der Zivilgesellschaft Verantwortung für eine gerechtere Zukunft übernehmen. Lass ihr Tun gelingen, auf dass es allen Menschen auf deiner Erde gut ergehe, dass sie deine Schöpfung umsichtig und sorgsam für sich nutzen können.

Geist der Besonnenheit, erfülle alle, die zur Anpassung an den Klimawandel neue, ungewohnte oder auch herausfordernde Maßnahmen umsetzen müssen und gib, dass alle Menschen dabei gut mitgenommen werden.

Liedstrophe: Komm Heilger Geist, mit deiner Kraft, die uns verbindet und Leben schafft

22. Mai 2022

Schuldenerlass für arme Länder
(G7 Treffen der Entwicklungsminister:innen)

Dein Wort, Gott, erinnert uns täglich daran,
dass Menschen andere Menschen nicht in Abhängigkeit bringen dürfen.
Aber die Schuldenlast der Länder des Globalen Südens
lässt so viele in Sklaverei und Elend versinken,
die auf uns alle zurückfallen und am Ende eine Last für alle werden.

Schenke denen, die in diesen Tagen über die Entwicklung reden,
die nötigen klaren Gedanken und mutige Schritte,
damit die Schuldenlast in vielen Ländern
von den Schultern der Ärmsten und Schwächsten genommen wird,
weil sie als Folge der Zahlungen
keinen Zugang mehr haben zu Schulen, Gesundheitsstationen,
Märkten, Wasser oder Strom.

Schaffe ihnen und uns allen Gerechtigkeit, damit auch hier dein Wille geschehe!

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8. Mai 2022

Muttertag mit weltweitem Blick

Immer am zweiten Sonntag im Mai wird der Muttertag seit dem 20. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum, in den USA und vielen anderen Ländern gefeiert. Am 8.5.2022 will dieses Gebet den Blick auf alle Mütter weltweit lenken.

Zum Muttertag 2022 beten wir für alle Mütter weltweit,
die ihren Kindern das Leben schenken,
in Schwangerschaft und Geburt, in Stillzeit und den vielen Jahren des Aufwachsens,
bis ihre Kinder alt genug sind, ihre eigenen Wege zu gehen.
Wir bitten Dich, sei bei den Müttern,
die unter widrigen Umständen leben müssen,
die nicht genug Nahrung und Essen für sich und ihre Kinder haben
und jeden Tag um das Überleben kämpfen.
Wir bitten Dich für die Mütter in Gewalt und Krieg,
die ihre Kinder schützen und verstecken, um sie in Sicherheit zu bringen.
Wir bitten Dich für die Mütter, die selbst noch Kinder sind,
und so jung schon Verantwortung tragen und daraus das Beste machen wollen.
Sei bei all diesen Müttern weltweit!
Stärke ihren Lebensmut und ihre Kraft, jeden Tag neu!
Segne Projekte und Programme, die sich für die Rechte und die Würde von Müttern einsetzen.
Lass ihre Stimmen Gehör finden, wenn es um politische Entscheidungen geht.
Sende Deinen Geist der Liebe an alle Orte, wo Mütter sind.

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1. Mai 2022

Gefahr verschärfter Ernährungskrisen

Sprecher/in:
Infolge von Russlands Krieg gegen die Ukraine explodieren weltweit die Lebensmittel- und Energiepreise. In großer Sorge fragen sich Menschen in aller Welt, ob sie in Kürze vielleicht nicht mehr genug Lebensmittel haben. Damit Länder im Süden der Welt durch solche Krisen nicht so stark bedroht sind, sind Investitionen seitens reicherer Länder notwendig: in nachhaltige, regionale Landwirtschaft und Fischerei sowie in soziale Sicherungssysteme. Die Bundesregierung hat Kürzungen des Entwicklungshaushalts zurückgenommen, erhöht ihn aber auch nicht.

Liturg/in:
Gott, guter Hirte, Regierungen in Europa und Nordamerika gestalten stark die Regeln des weltweiten Handels und tragen damit Verantwortung für die Geschicke der Welt. Leite sie und lass sie gute Hirten sein, damit alle teilhaben an deiner Fülle und niemand verloren geht.

Gott, guter Hirte, stärke alle, die überall auf der Welt umweltverträgliche, krisenfeste und nachhaltige Landwirtschaft aufbauen und betreiben. Segne das Vertrauen und die Lebenskraft, die Menschen daraus schöpfen. Wehre du schlechten Hirten, politischen und religiösen, die für die ihnen anvertrauten nicht sorgen, ihre Lebensgrundlagen für sich ausbeuten oder sie gar mit Lügen in den Krieg führen.

Gott, guter Hirte, stärke und tröste alle, die nicht wissen, wie sie den morgigen Tag bestreiten, ja nicht einmal, wie sie den heutigen überstehen. Lass sie gute Hirten finden, die mit ihnen gemeinsam Wege dahin gehen, wo sie von deiner Fülle finden.

Gemeinde:
Meine Hoffnung und meine Freude (Taizé)

24. April 2022

Auf(er)stehen durch den Glauben aus der Kraft Gottes

Unser Gott,
wir sehnen uns nach dem Gefühl,
neu geboren zu werden
durch die Kraft, die dem Glauben an dich innewohnen kann.
Doch wir haben unsere Zweifel.
Aber du hast uns auch diese Zweifel zu eigen gemacht,
damit wir nicht aufhören zu suchen.
Lass uns dennoch nie aufhören,
den Glauben an deine Kraft zum Auferstehen
als Maßstab zu nehmen, mit dem wir um unsere Welt Sorge tragen.

Wir beten zu dir
für alle Menschen dieser Welt,
die Krieg und die Folgen von Krieg erleben.
Seit nun zwei Monaten legen wir dir unseren eigenen Kontinent ans Herz,
auf dem der Krieg weiter wächst.
Lass uns bei allem, worum wir ringen,
nicht vergessen,
dass Krieg gegen deinen Willen ist.

Wir beten zu dir
für die Menschen auf den Philippinen und in Südafrika,
die tödliche Naturgewalten erfahren mussten.
Tröste alle, die ihre Lieben verloren haben,
ihr Haus, das Hab und Gut.
Sei bei denen, die helfen,
stärke und ermutige sie.

Wir beten zu dir
dafür, dass unserer Welt
immer wieder dein Ostern geschieht,
dass wir Dinge sehen können,
an die wir nicht mehr geglaubt haben.
Lass neues Leben wachsen und hilf uns,
unsere Liebe zu deinem Lebensgeschenk zu bewahren
und danach miteinander leben.

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17.-18. April 2022

Ostern

Richte unsere Füße auf den Weg der Frauen,
die vom leeren Grab in ihre Welt aufbrachen,
als Zeuginnen des Lebens auch heute,
in den Flüchtlingslagern und Unterkünften,
bei den Kindern und Jugendlichen, die sich an sie halten,
in ihren Familien und Partnerschaften mit Männern,
die alle Gewissheit und den Glauben verloren haben;

Schenke uns wie ihnen das Licht des Ostermorgens,
in dem wir Jesus neu begegnen,
lass das Glaubenszeugnis der Frauen
unter uns wirken und mache uns alle gewiss,
dass der Auferstandene gegenwärtig ist
und uns den Weg weist,
auf dem deine Welt erneuert wird,
in Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung deiner Schöpfung.

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10. April 2022

Palmsonntag - Beginn der Karwoche

Wochenspruch: "Der Menschensohn muss erhöht werden, auf dass alle, die an ihn glauben, das
ewige Leben haben." (Johannes 3, 14b.15)

Evangelium: Johannes 12, 12-19: Jesus zieht als sanftmütiger König auf einem Esel
in Jerusalem ein.

Predigttext: Johannes 17, 1-8: Jesus betet für die Seinen, die in ihm das Wesen Gottes
erkannt haben und nun in der Welt den Glanz Gottes wiederspiegeln werden. Die biblischen
Texte des Palmsonntags zeichnen das Bild des Menschensohnes Jesus, der in Sanftmut und
liebevoller Hingabe an die Welt den Vater ehrt.

Dieses Bild steht in dieser Woche in einem krassen Gegensatz zu den Bildern von grausamen
Kriegsverbrechen mit entwürdigt getöteten Zivilistinnen und Zivilisten. Gerade die
Dominanz der hochkirchlich empfundenen johanneischen Sprache könnte an diesem
Sonntag zu dem Trugschluss führen, als folgten die Christ:innen in der Karwoche
einer Erzählung aus einer märchenhaften Parallelwelt, die mit der Realität aktueller
Kriegsbilder nichts gemein haben kann.

Das Gegenteil ist gemeint: Die Erhöhung des Bildes vom Menschensohn ist notwendig,
um die Schlangenbilder (4. Mose 21, 8-9, Joh 3, 14a) zu entmachten, durch die ein Gift
nur mit einem stärkeren Gift geheilt werden kann. Der Blick auf die menschgewordene
Hingabe Gottes soll ausstrahlen, damit Menschen nicht an den Bilden der
Unmenschlichkeit zerbrechen, sondern wieder leben können.

Bilder von Kriegsverbrechen

Du, Gott Israels und Vater Jesu Christi,
die Bilder von Zerstörung und menschlicher Grausamkeit,
die uns aus der Umgebung von Kiew gezeigt werden,
erfüllen uns mit Trauer und Zorn.
Sie erschüttern unser Vetrauen in eine gemeinsame Basis der Menschlichkeit,
die alle Völker verbindet.

Wir bitten Dich für die, die persönlich vom Leid der Kriegsverbrechen betroffen sind.
Lass sie Menschen finden, die mit ihnen über verlorene Angehörige trauern.
Fange sie auf, dass die Bilder sie nicht in Verzweiflung
und Rachegedanken untergehen lassen.
Umgib sie mit Vorbildern liebevoller Hingabe.

Wir bitten dich für die, die sich zu diesen Taten haben hinreißen lassen.
Heile sie von den Feindbildern, die ihnen gepredigt wurden.
Erschüttere sie in ihrem Selbstbild, nichts Schlechtes getan zu haben.
Überwinde ihren Hass durch das Bild deiner hingebungsvollen Liebe.

Wir bitten dich für die, die in den Medien die Macht über Kriegsbilder und
Berichterstattung haben.
Lass sie verantwortlich und wahrhaftig mit den Bildern umgehen.
Lass sie interessengeleitete Manipulationenen erkennen und entlarven,
damit der Kreislauf von Hass und Gewalt nicht weitere Nahrung bekommt.

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3. April 2022

Passionszeit 2022: Erinnern an Menschen in Ostafrika in Klimakrisen und Hunger

In der Passionszeit zwischen Aschermittwoch und Ostern erinnern sich Gläubige auf der ganzen Welt an den Leidensweg Jesu und seinen gewaltsamen Tod. Es ist auch die Zeit, den Blick auf die Menschen zu richten, die heute in Not sind, wie die Menschen in Ostafrika.

Wir beten für die Menschen in Ostafrika,
die in den zunehmenden Klimakrisen leiden,
wenn verehrender Starkregen fällt und dann wieder lange Dürre herrscht.
Du kennst die Verzweiflung der Bäuerinnen und Bauern,
denen die Ernten fortgespült werden.
Alle Arbeit und Hoffnung auf Nahrung wird immer wieder zerschlagen.
In dieser Not steigt die Gewalt und treibt die Menschen zur Flucht.
Wir erfahren vom millionenfachen Elend in Ostafrika.
Als Gekreuzigter bist Du gegenwärtig in all diesem Leiden.
Wir bitten Dich: Reiß uns mit im Strom Deiner Solidarität!
Mach uns zu Menschenbrüdern und Menschenschwester und vereine uns in Hilfsprogrammen,
damit den Armen in Ostafrika Hilfe widerfährt!
Ermutige uns die Klimakatastrophen unermüdlich anzuprangern,
auch wenn wir selbst Teil der Ursache sind.
Verändere uns mit Deinem Geist der Wahrheit,
dass wir umkehren und ablassen vom Bösen, von Ichbezogenheit und Gier.
Deine Botschaft von Auferstehung und Leben bleibe unser Licht im Dunkel dieser Welt:
Leuchte uns bei unseren Schritten zu den Armen und mit ihnen, dass alle leben.

20. März 2022

Krieg in der Ukraine

Unser Gott,
wir wagen kaum noch, die Augen zu öffnen
denn was wir sehen,
tut weh und macht uns Sorge.
So bitten wir dich um deinen Blick des Erbarmens
Für die Passionszeit dieser Welt.

Unser Gott,
hilf uns, hinzuschauen und hilf uns auch, noch zu wagen, nach vorne zu schauen.
Wir bitten dich für alle, die konkret helfen
an den Grenzen der Ukraine, bei uns zu Hause und weltweit.
Gib ihnen Kraft und Zuversicht und stärke unseren Willen, zusammenzuhalten.

Unser Gott,
hilf uns dazu, unseren Blick trotz des Krieges auf dem eigenen Kontinent
nicht von unserer Welt abzuwenden
die unsere Solidarität im Ganzen braucht
ohne Abstriche
weite unsere Sicht, hilf uns, dass sie nicht verengt wird.

Unser Gott,  
wir schauen auf die Passion dieser Welt in dieser Zeit
hin auf das Kreuz
wir wissen, dass du auch im tiefsten Leiden bei uns bleibst
durch deinen Sohn, unseren Bruder Jesus Christus.

Amen.

20. Februar 2022

Gipfeltreffen der Europäischen Union und der Afrikanischen Union in Brüssel

Sprecher/in:
Das Gipfeltreffen zwischen europäischen und afrikanischen Staaten am 17. und 18.2.2022 offenbart den Willen zur Zusammenarbeit der beiden Kontinente und Ansätze zu einer Partnerschaft auf Augenhöhe. Jedoch bleiben gravierende ungelöste Probleme. In den meisten Ländern Afrikas ist nur ein sehr geringer Teil der Bevölkerung vollständig gegen COVID 19 geimpft. Bisher wurden keine Patente auf Impfstoffe ausgesetzt, damit diese in Afrika zügig und in großer Menge hätten produziert werden können. Die Menschen Afrikas tragen viel weniger zum Klimawandel bei als die Menschen Europas, sind aber viel mehr von seinen Folgen betroffen. Nach wie vor kommt es auf dem afrikanischen Kontinent zu Landraub durch europäische Investitionen. Afrikanische Ländern müssen billige Agrarüberschüsse aus Europa in ihre Länder lassen. Dadurch werden ihre Agrarmärkte zerstört. Migrationsrouten über das Mittelmeer sind hochgefährlich und müssen dringend sicherer werden.

Liturg/in:
Geist Gottes, alle, die verzagen und die sagen: mit einer Partnerschaft auf Augenhöhe zwischen Europa und Afrika wird das nie was, lass hören dein Wort von geduldiger Arbeit, die gute Frucht bringen wird. Lass den Europa-Afrika-Gipfel hierfür einen guten Impuls sein.

Geist Gottes, alle, die in Afrika nichts als einen Kontinent der Armut und der Katastrophen sehen, lass unvoreingenommen hören wie Lydia, die erste Christin Europas, die sich ganz auf die Menschen einließ, den Menschen öffnete, die zu ihr kamen.

Geist Gottes, uns allen, die wir im Denken noch immer geprägt sind von Vorstellungen der Unterlegenheit Afrikas unter Europa, lass uns hören dein Wort vom Reichtum des Lebens. Zeige uns täglich neu den Reichtum an Kultur, an Geschichte, an Schaffenskraft, an Ideen, an Erfindungsgeist und an klugen Menschen auf unserem Nachbarkontinent – und lass uns davon lernen.

Geist Gottes, alle, die die ungerechte Ressourcen- und Chancenverteilung zwischen Europa und Afrika verschleiern, verharmlosen oder schönreden, lass hören dein Wort, dass alles aufgedeckt werden wird und wir Rechenschaft ablegen müssen.

Geist Gottes, die Menschen, die sich unermüdlich einsetzen für gerechte Verteilung von Land, von Impfstoff, von Ressourcen, für Klimagerechtigkeit, lass sie hören dein Wort, dass deine guten Ordnungen unser Trost sind.

Gemeinde:
Laudate omnes gentes

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13. Februar 2022

Die Grenzen unserer Gerechtigkeit

Sieh auf uns, Gott,
Sieh, wie vergeblich viele unserer Bemühungen sind,
hier gut und friedlich zusammenzuleben.
Wir bringen vor dich die Kriegsgefahr in der Ukraine,
die so viele Menschen in vielen Ländern bedrückt und bedroht.
Hilf allen, die an einer Deeskalation arbeiten.
Hilf uns zum Frieden, unser Gott!
Denn unsere Gerechtigkeit braucht deine Barmherzigkeit.

Sieh auf uns Gott,
Sieh, wie  um die nächsten politischen Schritte gerungen wird,
dies Land auch auf einem erneuten Höhepunkt der Pandemie
gut zu regieren.
Sieh auf unsere Zerrissenheit und unsere Ratlosigkeit.
Steh allen bei, die in Beruf und Verantwortung zwischen allen Polen stehen
und dennoch gute Arbeit garantieren müssen.
Hilf uns zum Frieden, unser Gott!
Denn unsere Gerechtigkeit braucht deine Barmherzigkeit.

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6. Februar 2022

Schwere Überschwemmungen in Ecuadors Hauptstadt Quito

Bei den schwersten Überschwemmungen seit zwei Jahrzehnten sind in Ecuadors Hauptstadt Quito mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen. Viele werden noch vermisst. Seit Oktober haben schwere Regenfälle 22 der 24 Provinzen des südamerikanischen Landes heimgesucht. Dabei wurden bis Sonntag laut dem Katastrophenschutz mindestens 18 Menschen getötet und 24 weitere verletzt. Wissenschaftler warnen schon seit längerem, dass der Klimawandel das Risiko von Starkregen weltweit erhöht.

Wir beten für die Menschen in der Hauptstadt Ecuadors,
in den schwersten Überschwemmungen seit zwei Jahrzehnten.
Die Regenfälle im Klimawandel werden immer heftiger und
die Katastrophen durch Starkregen nehmen zu.
Über zwanzig Menschen wurden in Quito von den Wasser- und Schlammmassen mitgerissen
und verloren ihr Leben.
Manche hatten gerade noch zusammen auf dem Sportplatz gespielt,
als die Naturkatastrophe über sie hereinbrach.
Wir bitten Dich, steh den Opfern und ihren Familien bei!
Sei ihnen nahe im Entsetzen und im Schock über die Überschwemmungen.
Gib den Überlebenden Kraft, die zerstörten Häuser und Straßen wieder aufzubauen.
Sende Deinen Geist der Hoffnung und der gegenseitigen Hilfe nach Quito!
Wissenschaftler warnen immer weiter,
dass der Klimawandel diese Naturkatastrophen verstärkt.
Darum: Lass die Menschheit die Zusammenhänge noch besser verstehen,
damit viel mehr getan wird, gegen die Zerstörung der menschlichen Lebensbedingungen.
Vereine uns in Solidarität mit Ecuador,
denn im Erschrecken über die Wucht der Fluten sind wir alle gleich.