Tetiana und Sofia suchen Ruhe
Tetiana (22) und Sofia (2) flohen Anfang April aus einem vom Ukraine-Krieg zerrütteten Dorf in der Region Saporischschja. Sie hatten sich tagelang im Keller vor dem ständigen Beschuss versteckt. Einen Monat lang lebten sie bereits unter Besatzung. Leider durften die Männer das Dorf nicht verlassen, also mussten Tetianas Mann und Bruder bleiben. Es ist schwierig für sie, in Kontakt zu bleiben, weil im besetzten Gebiet kein Internet verfügbar ist und die ukrainischen Mobilfunkanbieter blockiert sind.
In Zaporizhia (Ukraine) suchten sie einige entfernte Verwandte auf, bei denen sie eine Zeit lang leben konnten. Aber auch diese große Stadt war häufig Ziel von Raketenangriffen. Die kleine Sofia hatte Angst vor Sirenen, denn sie wusste nur zu gut, was sie bedeuteten: Du musst schnell zum Luftschutzbunker, denn der Tod kommt auf dich zu. Also beschloss Tetiana, mit ihrer Mutter und ihrer Tochter aufs Land zu ziehen und ein ruhigeres und familiäreres Leben zu führen.
Ein Dorfbewohner lässt sie kostenlos in seinem unbewohnten Haus wohnen, sie zahlen nur ihre Stromrechnungen. Aber der Winter kommt. Sofia wächst schnell und braucht warme Kleidung. Sie müssen Kohle oder Brennholz kaufen, da das Haus keine Heizung hat, sondern nur einen Ofen. Doch das Geld ist knapp. Eigentlich haben sie nur 800 UAH Kindergeld vom Staat (bis Dezember, wenn Sofia 3 Jahre alt wird) und das Gehalt von Tetianas Mutter, die es geschafft hat, einen Job in einem örtlichen Geschäft zu bekommen. Aber sie lächeln und hoffen, nach Hause zurückzukehren, sobald ihr Dorf frei ist.
Tetiana und Sofia erhalten von HEKS (Partnerorganisation der Diakonie) Unterstützung. HEKS bereitet Winter-Nothilfe-Pakete vor, mit Isolationsmaterial, Öfen, Schlafsäcken und Winterkleidung. Die Kälte bedroht die Gesundheit der Menschen in der Ukraine enorm, denn auch medizinische Versorgung ist sehr schwierig. Bitte spenden Sie, damit möglichst viele Menschen in der Ukraine vor Kälte geschützt werden können! Spenden