Schulen zu sicheren Orten machen
Der Ukrainekrieg nimmt kein Ende. Die Versorgung der Haushalte mit Strom und Gas wird täglich schwieriger. Niemand kann sicher sein, ob es im Winter möglich sein wird, den Wohnraum zu heizen und eine warme Mahlzeit zuzubereiten.
Die Diakonie Katastrophenhilfe und ihre Partnerorganisationen aus dem ACT Alliance Netzwerk bereiten Dank Spenden an vielen Orten in der Ukraine Winterhilfe vor, und helfen in den Nachbarländern bei der Versorgung von Ukraine-Vertriebenen.
Besonders wichtig in Kriegszeiten: Kinder und Jugendliche zurück an die Schulen bringen
Eine spezielle Aktivität ist das Ausstatten von Schulen mit Schutzräumen. Der ukrainische Staat hat zur Sicherheit seiner Bevölkerung ein Verbot ausgesprochen, Kinder in Schulen ohne Schutzräumen zu unterrichten. Da viele Kinder und Jugendliche aber bereits seit Monaten aus diesem Grund ausschließlich online unterrichtet werden können, hat der Lutherische Weltbund, Partner der Diakonie Katastrophenhilfe in der Ukraine, beschlossen sich in der Errichtung von Schutzräumen zu engagieren, denn Menschen im ganzen Land werden beinahe täglich alarmiert, um vor Luftangriffen Schutz zu suchen.
So werden mit Hilfe von Spenden der Diakonie Katastrophenhilfe in den Gemeinden in Ichnya und Bobrovytsia – beide in der Oblast Tschernihiw aktuell die Schulen für die Rückkehr zum Präsenzunterricht sicher gemacht.
„Diese Arbeit ist bereits im Gange und das Engagement unserer Partner in der Ukraine soll in den kommenden Monaten erheblich ausgeweitet werden“, erklärt Pia Ferner, Diakonie Katastrophenhilfe. „Unser Ziel ist es, innerhalb von sechs Monaten etwa 50.000 Menschen unterstützen zu können“, sagt Ferner.
Die Spenden für das Ichnya-Schulprojekt bieten vielschichtige Unterstützung für vom Krieg betroffene Gemeinden
Die Schutzräume in den beiden Schulen, die bis November dieses Jahres fertiggestellt sein sollen, sollen bis zu 1.000 Menschen aufnehmen. Dies bedeutet also nicht nur Kapazität für die eigenen Schüler:innen und Mitarbeiter:innen der Schule, sondern im Notfall auch für Hunderte Schüler:innen und andere Menschen aus der Umgebung.
Schuldirektorin Kutchovera betrachtet die Schule nicht nur als Ort für den Unterricht bestimmter Fächer, sondern meint, dass Schule in dieser Zeit eine größere Rolle zu spielen hat. „Die Schule wird eine Rolle dabei spielen, den Schülern zu helfen, mit dieser sich verändernden Situation fertig zu werden“, sagt die Direktorin. „Das ist einfacher, wenn wir uns von Angesicht zu Angesicht treffen können. Lehrer können die Stimmung der Schüler:innen aufnehmen und unterstützen, wenn es nötig ist.“ „Im Moment wissen wir, dass viele Schüler:innen Angst haben, ihr Zuhause zu verlassen, sogar um zur Schule zu kommen, aber wir hoffen, dass es sich für alle sicher anfühlen wird, wenn wir unsere Räume eingerichtet haben und wieder Unterricht vor Ort haben können.“ fügt sie hinzu.
Trotzdem ist für den 14-jährigen Oleksandr – einer von Ichnyas vielen Jugendlichen, die in den letzten sechs Monaten sowohl Präsenz- als auch Online-Unterricht erlebt haben - klar: „In der Schule zu sein finde ich besser, als von zu Hause aus zu lernen, weil ich meine Freunde treffen kann.“
Und während an verschiedenen Schulen in der Region an der Bereitstellung von funktionierenden Räumlichkeiten gearbeitet wird, betont die Bürgermeisterin von Ichnya: „Wir brauchen die Hilfe der Diakonie und ihrer Partner“.
Update 01.03.2023: Dank der großen Solidarität und Hilfe in Form von Spenden konnten inzwischen hunderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene in den Luftschutzkellern der Schulen geschützt werden!