Salutem ist ein umfassendes Projekt, das armutsbetroffene Personen und Familien unterstützt und die psychosoziale Gesundheit fördert. Die Projekte werden in Kooperation mehrerer Diakonie-Organisationen und dem Vorarlberger Kinderdorf in ganz Österreich umgesetzt.
Im Überblick
Manche spüren die Auswirkungen der Covid-Pandemie besonders stark. Salutem schließt Versorgungslücken und baut dringend notwendige Angebote aus. Damit alle gestärkt und gesund in die Zukunft blicken können.
In diesen Bereichen sind wir mit spezialisierten Anlaufstellen tätig:
- Frühe Unterstützung – Gruppenangebote für besonders belastete Mütter und Kinder
- Therapeutische Basisversorgung & Akuthilfe
- Psychosoziale & sozialmedizinische Beratung und Soziale Arbeit
- Gemeinwesenarbeit und Stadtteilarbeit
Die Koordination liegt bei der Diakonie Eine Welt Sozial.
Psychosoziale Gesundheit in Zeiten der Pandemie fördern
Pandemie verstärkt doppelte Verwundbarkeit durch Armut
Personen, die in Armut leben, sind einerseits verletzlicher für neue Erkrankungen. Anderseits verstellen Barrieren wie Scham, Leistbarkeit und fehlende Krankenversicherung den Zugang zu Angeboten des Gesundheitssystems.
23 Prozent aller Menschen im untersten sozialen Netz weisen einen sehr schlechten Gesundheitszustand auf, über die Hälfte ist chronisch krank. In der Corona-Krise hat sich diese Situation für Menschen in prekären Verhältnissen noch verschärft.
Salutem: Sozialmedizinische und psychosoziale Angebote
Mit Salutem treten wir mit sozialmedizinischen und psychosozialen Angeboten den Auswirkungen von COVID-19 entgegen, bauen dringend benötigte Leistungen aus und schließen Lücken. Das Angebot beginnt bei Früher Unterstützung, medizinscher und therapeutischer Basisversorgung für sozial prekäre Gruppen und Nichtversicherte, geht über Akuthilfe, sozialmedizinische und psychosoziale Beratung bis hin zu Gemeinwesen- und Stadtteilarbeit.
Die ersten Lebensjahre sind entscheidend, denn hier werden die Weichen für das spätere Leben gestellt. Von Armut betroffene Mütter und ihre Babys und (Klein-)Kinder werden in diesem Projektteil in den Fokus gerückt und entsprechende Angebote gesetzt. Mit den Frühen Hilfen orientieren wir uns am Prinzip der Präventionsketten.
Unter den besonders von der Covid-19-Pandemie belasteten Personengruppen finden sich jene, die auch in den Zeiten davor zu den marginalisiertesten Menschen gehörten. Im Hinblick auf medizinische und therapeutische Basisversorgung sind das Menschen ohne Versicherungsschutz und Personen in psychischen Akutkrisen. Sie sind mit multidimensionalen Problemlagen konfrontiert und verfügen in der Regel nicht über den Zugang zu, bzw. das Systemwissen über mögliche Hilfsangebote. Hier setzen wir mit unseren Angeboten der medizinischen und therapeutischen Basisversorgung an.
Damit mehrfach vulnerable Personen nachhaltige Auswege aus der Armutsbetroffenheit finden, bieten wir niederschwellige psychosoziale und sozialmedizinische Beratung. In der Einzelberatung betrachten wir die psychologische, soziale und medizinische Verfassung und schauen gemeinsam auf ihre Ressourcen und Fähigkeiten. Damit stärken wir ihre Selbstwirksamkeit und beenden die negative Wechselwirkung von Armut und Krankheit.
In Österreich sagen 17%, dass sie im Ernstfall auf niemanden zählen können. Unfreiwillige Einsamkeit (loneliness) macht krank und belastet unseren Alltag. Jede:r Zehnte klagt über soziale Isolation und Einsamkeit. Die Folgen wiegen schwer: Vereinsamte sind anfälliger für Krankheiten, schlittern öfters in eine Depression, verlieren an Mut. Einsamkeit wird schlimmer mit dem Alter, ärger mit Armut, bedrohlicher mit sozialen Krisen und belastender mit schlechter sozialer Infrastruktur. Die Covid-19-Pandemie verstärkt die Probleme im psychosozialen & psychosomatischen Bereich (Schlafstörungen, Depressionen, Angst und Einsamkeit). Hier setzt das Projekt mit niederschwelligen, aktivierenden Angeboten an.