Teuerung und steigende Armut in Österreich, Erdbeben in Syrien und der Türkei, der Ausbruch eines weiteren Krieges, der seit dem furchtbaren 7. Oktober die Weltnachrichten prägt. Neben all diesen Krisen hat die Diakonie 2023 das Thema Arbeitskräftemangel und Hürden am Arbeitsmarkt beschäftigt. 

Wir brauchen sie - alle!

Menschen wollen arbeiten. Masooma Noori, vor zehn Jahren aus Afghanistan geflüchtet, will in der Pflege arbeiten. Andrea Schrempf, aufgrund von chronischen Schmerzen und einer Gehbehinderung körperlich nicht sehr belastbar, will am regulären Arbeitsmarkt in der Gastronomie im Service arbeiten. Kateriana Denisova, 2022 aus der Ukraine vertriebene Psychologin, will in der Kinderbetreuung arbeiten. Doch Hürden am Arbeitsmarkt verunmöglichen ihnen das.

Menschen mit Behinderungen oder Fluchterfahrung können ihre Gaben oft nicht einsetzen, ihre Potenziale werden am österreichischen Arbeitsmarkt nicht genutzt. Dabei brauchen wir sie – alle. Die Erwerbsbevölkerung in Österreich geht zurück. Bis 2030 sinkt die Zahl der 15- 64jährigen um 125.000. Die Folgen des Arbeitskräftemangels sind schwerwiegend. Ohne Menschen, die Lebensmittel produzieren, Kinder unterrichten oder Elektrochips herstellen schrumpft unsere Wirtschaft. Der Arbeitskräftemangel wird zu einer Bedrohung unseres Wohlstands- und auch unseres sozialen Sicherungssystems. Denn während die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter sinkt, steigt die Zahl der Menschen über 65 – bis zum Jahr 2050 um rund 900.000. Masooma Noori, Katerina Denisova und Andrea Schrempf zahlen unsere Pensionen – wenn wir die Hürden am Arbeitsmarkt aus dem Weg räumen und sie dabei unterstützen, damit sie das tun können, was sie tun wollen: arbeiten.

Jeder hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl, auf gerechte und befriedigende Arbeitsbedingungen sowie auf Schutz vor Arbeitslosigkeit.

Allgemeine Erklärung der Menschenrechte Art. 23

Schwerpunkte unserer Arbeit im Jahr 2023

Inklusion

Inklusive Bildung

Ukraine-Vertriebene

Katastrophen

Inklusion am Arbeitsmarkt

Wir brauchen sie alle! – Inklusion am Arbeitsmarkt

2023 haben wir unsere Stimme zur Frage von „Lohn statt Taschengeld für Menschen mit Behinderungen in Werkstätten erhoben und Beispiele aus der Diakonie gezeigt, wie Menschen mit Behinderungen mit ihrer Arbeit ein eigenes Einkommen erwirtschaften können.

Zwar sind die Rahmenbedingungen für den Zugang zum Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderungen noch immer schwierig, aber es gibt zunehmend Projekte, wo dies gelingt.

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Drei Kinder mit und ohne Behinderungen lachen in die Kamera. Sie sitzen auf Tischen und halten Übungsblätter hoch.
Inklusive Bildung

Rund 63% der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf nahmen im Schuljahr 21/22 in Österreich am Unterricht im Rahmen einer Integrationsklasse teil, 36% besuchten eine Sonderschule. Mit dem Ende der Pflichtschule endet in Österreich aber auch für „I-Kinder“ die Möglichkeit, eine inklusive Schule zu besuchen.

In drei Schulen der Diakonie gelingt Inklusion zumindest für jeweils eine kleine Gruppe von Jugendlichen. „Wir würden gern mehr Jugendlichen diese Möglichkeiten eröffnen. Doch Ressourcen für Inklusion in der Oberstufe gibt es nur in einem sehr minimalen Ausmaß“, betont Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. 

„Inklusion in und ganz besonders nach der Pflichtschule muss mit ausreichend Mitteln versehen werden, ein gesetzlicher Anspruch auf inklusive Bildung muss das sicherstellen“, fordert die Diakonie deshalb vehement.

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Frau sitzt mit Kleinkind am Arm auf einem Bett
Ukrainer:innen-Gesetz

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine war klar: Wenn die Kriegsvertriebenen hier in Österreich im sogenannten „Grundversorgungssystem“ landen, werden sie es mit der Integration schwer haben. Viele Beispiele von Frauen aus der Ukraine, die gerne selbst für sich und ihre Kinder sorgen möchten, haben gezeigt, dass es kaum möglich ist, den Sprung aus der Grundversorgung in ein vollständig selbständiges Leben mit eigener Mietwohnung zu schaffen.

Immer wieder hat die Diakonie Gespräche mit der Politik geführt und in den Medien ihre Stimme erhoben.

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Ein Mädchen und ihr Vater auf Trümmern nach dem Erdbeben in Syrien.
Katastrophenjahr 2023
  • Erdbeben Syrien/Türkei: Im Februar 2023 erschütterte ein schweres Erdbeben große Gebiete in Syrien und in der Türkei. Die Diakonie Katastrophenarbeit unterstützt seither fieberhaft bei der Instandsetzung von Wohnungen und bei der Stromversorgung von in Krieg und Katastrophe doppelt betroffenen Menschen.
  • Erdbeben Afghanistan: Am 7. Oktober 2023 erschütterte ein schweres Erdbeben die Menschen in Afghanistan. Die Partner der Diakonie helfen den Menschen in der ohnehin schon sehr belastete Region, die durch das Erdbeben eine zusätzliche Katastrophe zu bewältigen hat.
  • Israel/Gaza: Die entsetzlichen Terror-Angriffe der Hamas auf die israelische Bevölkerung im Oktober vergangenen Jahres haben eine Spirale der Gewalt ausgelöst. Wir stehen den Betroffenen in ihrer Not zur Seite. Unsere Hilfe ist gemäß den humanitären Prinzipien neutral und richtet sich einzig nach dem Maß der Not. Wir leisten Hilfe dort, wo sie am dringendsten benötigt wird.
  • Ukrainekrieg: viele Monate Krieg, Millionen Menschen auf der Flucht, einsam zurückgebliebene alte Menschen. Wo es uns möglich ist helfen wir in der Not.
  • Hochwasser in Österreich: Die Unwetter im August 2023 haben viele Menschen in Kärnten, in der Steiermark, im angrenzenden Burgenland und in Slowenien in eine schwere Lage gebracht. Die Wassermassen haben Straßen und Häuser zerstört. Familien haben ihr Zuhause verloren.

Bitte helfen Sie uns helfen!

Das Jahr 2023 in Zahlen

0
Menschen betreut, begleitet und beraten
0
Standorte
0
Hauptamtliche Mitarbeiter:innen
0
Ehrenamtliche Mitarbeiter:innen
0
Zivildiener und Freiwilliges Sozialjahr

Mittel für unsere Arbeit

Im Jahr 2023 hat die Diakonie 632 Mio Euro eingesetzt, um Menschen zu unterstützen. 10.700 Mitarbeiter:innen haben 676.000 Klient:innen an 620 Standorten in Österreich und in vielen Regionen der Welt begleitet, beraten und betreut. Sie wurden von 480 Zivildienern und jungen Freiwilligen dabei unterstützt.

Hoffnung braucht dein Ja

Diakonie lässt Hoffnung wachsen, wo Hoffnung gebraucht wird. Hoffnung braucht dein Ja.
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Verantwortungsvoller Umgang mit Ihrer Spende!

Die Diakonie ist seit dem Jahr 2003 durchgängig mit dem österreichischen Spendengütesiegel ausgezeichnet. Das Ziel des Spendengütesiegels ist es, den Spender:innen Transparenz und Sicherheit zu bieten.

Ihre Spende an die Diakonie rettet Leben, schenkt weltweit Hoffnung und holt Menschen am Rand der Gesellschaft zurück in unsere Mitte.

Eine Kindergarten-Pädagogin und ein Kind lachen miteinander.
Hoffnung ist wie ein Lächeln. Sie ist ansteckend. Matteo, begleitet von Claudia seit 2019. / © Severin Wurnig / Identum

Diakonie sichtbar machen!

Die Diakonie-Kampagne „Hoffnung braucht ein Ja“ gibt Hoffnungsträger:innen ein Gesicht.

Klient:innen der Diakonie sind oft in schwierigen Lebenssituationen. Mitarbeiter:innen der Diakonie unterstützen sie. Gemeinsam überlassen sie die Zukunft nicht der Verzweiflung. Das macht sie zu Hoffnungsträger:innen.

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Publikationen 2023

Jahresbericht Diakonie Österreich 2023

Unser Netzwerk

Eine der fünf großen Sozialorganisationen in Österreich.

Die Diakonie ist die Sozialorganisation der Evangelischen Kirchen. Zahlreiche diakonische Organisationen engagieren sich in folgenden Bereichen der Sozialen Arbeit: Alter und Pflege, Armut und soziale Krisen, Behinderung und Inklusion, Bildung für Kinder und Jugendliche, Bildung für Erwachsene, Entwicklungszusammenarbeit und Katastrophenhilfe, Flucht und Integration, Gesundheit, Hilfe für Kinder, Jugendliche und Familien, Rettungs- und Sanitätsdienst, Nachbarschaft und Sozialraumprojekte.