Hilfe der Diakonie in Syrien und Türkei

Unsere langjährigen Partnerorganisationen vor Ort leisten in Syrien Hilfe in den vom Erdbeben am stärksten betroffenen Orten, im Aleppo Governorate:

  • Verteilung von Hygiene-Kits und Wasserspeichern für Familien, Schulen und Krankenhäuser
  • Installation von Wasserstellen/Tanks zur Eindämmung der Ausbreitung von Cholera
  • Instandsetzung von Apartments (Reparaturen inkl. Strom-, Wasser- und Sanitärversorgung)
  • Bargeldhilfen für Familien in Not

In der Türkei hat unsere lokale Partnerorganisation Support for Life (STL) unmittelbar nach dem Erdbeben mit der Soforthilfe in Hatay und Şanlıurfa, Kahramanmaras und Adıyaman begonnen und Hilfsmaßnahmen geplant:

  • Hygieneartikel (z.B. für Familien, Dignity Kits für Frauen und Mädchen, Kits gegen Läuse)
  • Zelte für Menschen, deren Häuser zerstört wurden
  • Decken und Matratzen
  • Handwaschanlagen und Latrinen
  • Mobile Einrichtungen zum Waschen von Wäsche

In den ersten Tagen nach dem Erdbeben mussten warme Kleidung, Decken, Matratzen und Zelte verteilt werden. Die Hilfsmaßnahmen werden laufend an die Temperaturen und den Bedarf angepasst. Hier halten wir Sie am Laufenden. 

News aus den Projekten

April 2023

Zwei Frauen stehen vor Waschmaschinen und sprechen mit einer STL-Mitarbeiterin und einem Mitarbeiter der Diakonie Katastrophenhilfe.
Nach dem Erdbeben

Die Stadt Antakya in der Türkei wirkt wie leergefegt. Mehr als die Hälfte der Einwohner:innen hat die Stadt verlassen. Wer geblieben ist, lebt in Zelten. So auch Gülden Helvaci. In ihrer Hand ein roter Korb voller Wäsche, die sie in eine Waschmaschine stopft. Auf dem umgebauten LKW-Anhänger stehen fünf Waschmaschinen und drei Trockner, zwei große Tanks mit Wasser und ein Generator, der den mobilen Waschsalon mit der nötigen Energie versorgt. Die fahrenden Waschmaschinen gehören zu den Hilfsmaßnahmen, welche Support to Life, der lokale Partner der Diakonie Katastrophenhilfe, in der Region leistet. Die Menschen melden telefonisch den Bedarf an, der Salon kommt hin und kann genutzt werden. Er steht jeden Tag woanders, um Menschen zumindest die Möglichkeit zu geben, ihre Wäsche zu waschen.

Während des Waschgangs kommen zwei Frauen ins Gespräch. „Ich hatte geahnt, dass etwas kommt“, sagt Vildan. Deshalb sei sie in der Nacht der Katastrophe wach gewesen und sie war schnell mit ihrem Mann im Freien. „Ich schaute nach links und ein Haus brach zusammen. Ich schaute nach rechts und ein weiteres Haus stürzte ein“, erinnert sie sich.

Sofort fing sie an, Menschen aus dem Schutt zu retten. „Eine junge Frau kam aus den Trümmern. Ich habe sie auf den Arm genommen. Wir stiegen ins Auto, um ins Krankenhaus zu fahren. Doch die Straßen waren aufgrund des Erdbebens versperrt. Ich habe sie in meinen Armen verloren“, erzählt Vilcan. „Sie war erst kürzlich Anwältin geworden und war die Nachbarin meiner Tochter.“ Diese lebte im obersten Stock eines Gebäudes, dass die unteren Etagen und die Bewohner unter sich begrub. „Meine Tochter überlebte, hatte aber  eine Verletzung an der Wirbelsäule. Es dauerte fünf Tage, bis wir außerhalb der Stadt eine Behandlung für sie fanden“, erzählt Vildan. Das Überleben der Tochter war Glück im Unglück. 70 Angehörige hat die Familie durch die Katastrophe verloren.

Zuhause durch zweites Beben komplett zerstört
„In den ersten Tagen blieben wir in unserem eigenen Auto“, berichtet Gülden, denn ihr Haus ist beim zweiten Beben völlig zerstört worden. Sie und ihre Familie mussten einige Tage im Auto ausharren: „Es war sehr schwierig. Es gab Frost, der Ventilator im Auto funktionierte nicht, ich versuchte, meine Enkelin mit Decken zu wärmen.“

Eine Perspektive? Die gibt es derzeit nicht, sagen beide. Der Mann von Gülden arbeitete früher als Getränkelieferant, den Job hatte er kurz vor dem Beben aufgegeben. Sie haben kein Einkommen, sind vollkommen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Drei Mal täglich stellen sie sich für eine warme Mahlzeit einer nahegelegenen Ausgabestelle an, die vielerorts das Bild prägen. Über die Partnerorganisation der Diakonie Katastrophenhilfe haben sie dank Spenden Hygienekits erhalten. „Gestern waren wir noch reich, heute sind wir arm. Aber Gott sei Dank sind wir noch am Leben“, sagt Gülden.

Dank Spenden konnte STL, unsere Partnerorganisation, in der Türkei Zeltcamps aufbauen, Wassertanks und WCs installieren. Die mobilen Waschsalons ermöglichen den Menschen, wenigstens die Wäsche zu waschen und so ein Stück Normalität in dieser schwierigen Zeit zu bewahren. Spenden werden dort eingesetzt, wo es gerade am dringendsten ist. Bitte Spenden Sie für die Menschen in der Türkei, die durch das Erdbeben ihr Zuhause verloren haben und ihr Leben neu anfangen müssen!

Spenden

Erdbeben verwüstet ganze Region

In den Morgenstunden des 6. Februars wurde die südöstliche Türkei und der Norden Syriens von einem Erdbeben der Stärke 7,8 erschüttert. Es ist das Beben mit den meisten Todesopfern weltweit seit mehr als zehn Jahren. Mehr als 50.000 Menschen sind ums Leben gekommen, Tausende wurden verletzt, Millionen Menschen sind vom Beben betroffen. Zahlreiche Gebäude stürzten ein. Hilfskräfte sind unermüdlich im Einsatz, um die Menschen vor Ort mit dem Nötigsten zu versorgen.

Die Lage ist dramatisch. Unsere Partner sind vor Ort und weiterhin aktiv. Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden für die Nothilfe.

Maria Katharina Moser, Direktorin der Diakonie Österreich

Prekäre humanitäre Lage in Syrien 

Im Norden Syriens herrschen noch immer kalte Temperaturen. Überlebende eingestürzter Gebäude sind dem Wetter voll ausgesetzt. Zudem besteht weiterhin Gefahr, dass Gebäude einstürzen, die nicht statisch untersucht werden konnten. Das macht es Menschen unmöglich, in ihr Zuhause zurückzukehren. Unterkünfte, Waschmöglichkeiten und sauberes Wasser werden gebraucht - ebenso Essen, Wasser und Hygieneprodukte. 

Das Erdbeben traf dicht bewohnte Gebiete. Hier leben viele Binnenvertriebene, die vor dem Krieg aus ihren Heimatregionen fliehen mussten. Bereits seit Monaten spitzt sich die humanitäre Lage in Syrien immer weiter zu. Neben Armut und Hunger gilt es aktuell auch den Cholera-Ausbruch zu bekämpfen.

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Bitte spenden Sie an die großen Hilfsorganisationen. Durch die lokalen Partnerorganisationen kommt die Hilfe genau dort an, wo sie benötigt wird. Sie wissen am besten, was und wo gebraucht wird.

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Für die Nothilfe nimmt die Diakonie Katastrophenhilfe keine Sachspenden entgegen. Hilfsgüter wie Lebensmittel, Hygieneartikel, Kleidung, Decken, etc. kaufen wir in der Regel in der Region ein. Damit werden lange Transportwege vermieden und es ist sichergestellt, dass die Hilfsgüter den genauen Bedarf treffen und den Verhältnissen im Land und den Gewohnheiten der Menschen entsprechen. Zudem wird so die regionale Wirtschaft gestärkt.

Die Diakonie Katastrophenhilfe arbeitet in Krisenregionen mit lokalen Partner:innen zusammen, auf deren Personalpolitik sie keinen Einfluss hat. Arbeitseinsätze im Ausland vermittelt die Diakonie Katastrophenhilfe daher nicht.

Unser Spendenkonto

Ihre Spende ist steuerlich absetzbar!

Diakonie | Erste Bank
IBAN: AT07 2011 1800 8048 8500
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Referenznummer: 05277
Träger: Diakonie Austria gem. GmBH
DVR: 4014891

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Martina Starz und Sandra Parenzan sind gerne für Sie da!

Tel: 01 / 409 8001 – 35444

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